Galerie von Christoph Pfister

Ausgewählte Kunstwerke

 


Fernand GIAUQUE (1895 - 1972)

Am Bielersee

Öl auf Leinwand, 61,5 x 81.5 cm

Unten rechts signiert und datiert (19)40


Fernand Giauque war in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts ein bekannter Landschaftsmaler, der vor allem seine seeländische Heimat wiedergab.

Das abgebildete Gemälde zeigt einen Blick von der Festi oberhalb von Ligerz aus in nordöstlicher Richtung auf den Bielersee.

Der Blick auf das andere Ufer des Bielersees geht etwa von Lattrigen nordwärts bis Biel und ist sehr detailgetreu wiedergegeben. Der Vordergrund mit seinen Äckern, Weiden, Waldstücken und Fruchtbäumen ist allerdings künstlerische Phantasie. Tatsächlich ist das linke Ufer ein Rebbaugebiet. - Indem der Maler eine grüne Sommerlandschaft als Vordergrund gewählt hat, mildert er die Dominanz der Seefläche. - Und eine Rebenlandschaft hätte viel weniger Grün ergeben als Wiesen und Bäume.


John RATHBONE

Italianisierende Küstenlandschaft

Öl auf Holz, 32 x 43 cm; unsigniert und undatiert: Ende des 18. Jahrhunderts


Das Gemälde dient als Hintergrund der Titelseite von www.dillum.ch


Das Gemälde des englischen Malers John Rathbone (1750 – 1807) ist deutlich von Lorrain beeinflusst und als italienische Küstenlandschaft zu interpretieren.

Dargestellt ist im Vordergrund eine Flusslandschaft mit zwei Fischern als Staffagefiguren. Der Fluss selbst hat sich teilweise in ein Felsplateau eingeschnitten und so malerische Felsen und Felswände geschaffen. – Zwei mächtige Bäume am linken Bildrand dienen als Repoussoir. - Im Hintergrund ist eine Meeresbucht und dahinter ein sanftes Küstengebirge zu erkennen. – Man glaubt eine Küstenlandschaft zwischen Rom und Neapel vor sich zu haben.

Die klassizistische Tradition des Bildes ist unverkennbar, aber dennoch in der Farbgebung und den Konturen weniger hart als etwa die entsprechende französische Malerei.

Die englischen Kunstmaler des späteren 18. Jahrhunderts werden allgemein unterschätzt. Dabei haben sie durch die schöpferische Übernahme französischer, italienischer und holländischer Vorbilder ein hohes Niveau erreicht.


Christoph PFISTER

 Blick auf die Musegg in Luzern

Farbstiftzeichnung; 40 x 60 cm; 1992


Die Zeichnung dient als Hintergrund der Startseite von www.dillum.ch/html/inhalt.html


Das Bild stellt einen Ausschnitt der Musegg-Mauer dar, jener imposanten Wehrmauer des "mittelalterlichen" Luzerns. - Doch ist diese Befestigung etwa in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden.

Der Blickpunkt des Betrachters ist vom Aufstieg auf den Gütsch-Hügel. Man erkennt von links nach rechts den Männliturm, Luegisland, Wachtturm und Zytturm. - Es fehlt der Nölliturm (zuvorderst an der Reuss) und die hintersten Türme nach dem Zytturm: Schirmerturm, Holdermeyerturm und Allenwindenturm.

Vor kurzem habe ich die Ortsnamen Luzern und Musegg deuten können. Man lese darüber den Artikel Luzern, eine altchristliche Luther-Stadt, ferner das elektronische Ortsnamenverzeichnis Der Vesuv ist überall.


Jan HOOFT

Hügelige Landschaft mit Kirche

Öl auf Holz, 39 x 52 cm

Holland, "2. Hälfte des 17. Jahrhunderts". - Gemäss der Chronologiekritik aber wie alle alten Bilder erst nach 1700 möglich.


Provenienz: Ehemals im Besitz der Könige von Neapel (Lacksiegel mit Bourbonen-Lilien auf der Rückseite der Tafel). - Später in der Sammlung Carl Geldner in Basel.

Literatur:

Theodor von Frimmel in: Blätter für Gemäldekunde, Bd. III. Heft 9 (1907), S. 183 (mit Abbildung)

Walther Bernt: Die niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts; Bd. II, 4. Aufl. 1980, S. 13 f.


Das Bild gibt einen Blick von einem sandigen Weg und eine in der Bildmitte zulaufende Viehtrift auf eine von Bäumen umgebene Kirche mit Kirchturm und einem herrschaftlichen Haus zur Linken. - Auf dem Weg ist ein heimkehrender Jäger mit zwei Hunden zu erkennen, ferner eine ebenfalls heimkehrende Frau mit einem Kind. - Die Landschaft ist in Abendstimmung.

Von diesem niederländischen Maler sind weltweit heute nur noch etwa drei oder vier Gemälde erhalten. - Die eindrucksvolle, Komposition und die phantastische Tiefenwirkung des Bildes läßt Hooft zu den Grossen der holländischen Landschaftsmalerei des Goldenen Jahrhunderts zählen.

Der Autor hat das Gemälde als Cover-Bild seines historischen Werkes Die Matrix der alten Geschichte. Analyse einer religiösen Geschichtserfindung (Norderstedt: BoD 2006) verwendet.


Christoph PFISTER

 Schloß Hallwl (Hallwyl) (Kanton) Aargau)

Farbstiftzeichnung 1990, 40 x 60 cm


Christoph PFISTER

Die Kirche von Ronco (Tessin)

Bister-Zeichnung von 1989


Jean-Georges VOLMAR (1769 - 1831)

Das Obertor zu Bern

La porte de Genève à Berne telle qu'elle fut avant sa démolition en 1807

Nachträglich kolorierte Aquatinta, 25, 8 x 38, 5 cm


Das Obertor, auch Murtentor oder Genfertor genannt, war eines der beiden Westeingänge nach Bern, welche die in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhundert errichteten Schanzen offen ließen. Das mächtige Tor stand an der Stelle der heutigen Kreuzung Bogenschützenstrasse/Bubenbergplatz und wurde 1807 abgebrochen. Ersetzt wurde es durch ein Gittertor, dessen Pylone durch zwei Bären-Skulpturen gekrönt waren. Das Gittertor bestand bis 1880 und wurde dann abgebrochen. - Die Bären bewahrte man auf. Sie bewachen seit langem die Torsäulen am Eingang in den Park des Historischen Museums am Helvetiaplatz.

Die Topographie hat sich heute völlig verändert. Nur die Westfassade des Burgerspitals, welche links vom Tor hinter den Wällen herausschaut, kann noch als Bezugspunkt dienen.

Der Standpunkt des Beobachters ist an der Westseite der heutigen Hirschengraben-Promenade zu suchen. Rechts sieht man den Schanzengraben, in dem früher Hirsche gehalten wurden - daher der Name. - Links von der Torbrücke ist das Zollhäuschen zu sehen, ein eingeschossiger Bau, dem eine Veranda mit sechs Säulen vorgelagert war.

Die anmutige Kolorierung dieser Aquatinta verleiht diesem Bild Charme und Größe.

Der genannte Jean-Georges Volmar hat die Lebensdaten 1769 - 1831. Der Künstler stammte aus Württemberg, wurde Schweizer und Professor an der Akademie in Bern. Neben Aquarellen malte er auch in Öl und Gouache.


Letzte Änderung: 15.1.2007