Der Schalenstein auf Flühboden
(Bolligen BE)

Ein für die Vorgeschichte Berns
wichtiger Findling im Nordosten der Stadt.

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Inhaltseite: www.dillum.ch

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NB: Der Stein auf Flühboden wird auch erwähnt in dem
neuen Buch des Autors:

Teufelssagen aus der Umgebung von Bern (2024)

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Der erratische Block auf Flühboden wird auch erwähnt in dem Buch:

Die Ursprünge Berns.
Eine historische Heimatkunde Berns und des Bernbiets.
Mit
einem autobiographischen Anhang (20
22).

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BEMERKUNG:

Auf der aktuellen Karte von Swisstopo
ist die Flur Flühboden mit der Flur Mattstettentürli
vertauscht!

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Der Schalenstein Flühboden

Aufnahme: Autor, 1997

Koordinaten: 606'620/205'870

Das Foto hat heute schon einen historischen Wert.

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Der Schalenstein auf dem Flühboden

Aufnahme: Autor, 15.8.2012

Der Vergleich der beiden Fotos in 15 Jahren Abstand zeigt,
daß die Umgebung des Blocks ungefähr gleich geblieben ist.

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Der Block auf Flühboden existiert noch!

Der Schalenstein auf dem Flühboden

Aufnahme: 8.8.2024

Der bedeutende Findling liegt heute wie verloren in einer durch Forstarbeiten
veränderten Umgebung, in einer arg verkrauteten und vergandeten Parzelle.
Auch aus der Nähe ist der Block schwer zu finden.

Der Schalenstein auf Flühboden ist nur bedingt geschützt.

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Detail des bernischen Geo-Plans mit dem Block

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Der Findling auf dem Flühboden

Der erratische Block, von dem hier gesprochen wird, liegt auf einer Flühboden (Flüeboden) genannten Waldflur nordöstlich von Bern, am äußersten nordöstlichen Rand der Gemeinde Bolligen, an der Grenze zu Mattstetten. Der Hügelzug bildet die Fortsetzung des Grauholzbergs.

Beschrieben ist der erratische Block in dem Buch von Karl Ludwig Schmalz: Namensteine und Schalensteine im Kanton Bern (Bern 1988).

Der auf 740 m Höhe liegende Findling ist vom Gestein her ein Prasinit aus den Walliser Alpen, gut 2 m lang und etwa 1,6 m breit.

Schmalz hat den Block 1958 als Schalenstein erkannt und zählte auf der Oberfläche des Flühboden-Blocks 8 einwandfreie, 20 deutliche und 11 unsichere Schalen.

Der Verfasser dieses Artikels hat den Stein auf Flühboden als wichtig für die keltische Landvermessung der Region Bern erkannt und in mehreren Publikationen erwähnt.

Besonders sei darauf hingewiesen, daß der Flühboden-Block ein Element des sogenannten Doppelquadrats von Bern darstellt:

Die Schmalseite gegen NW, die von der Keltenschanze im Bremgartenwald und der Arena auf der Engehalbinsel gebildet wird, läßt sich mit dem Himmelswinkel von 61° NE mindestens bis zu dem Block weiterziehen:

Arena - Flühboden: 61° NE, 6470 m

Diese Linie ließe sich durch die ganze Schweiz, vermutlich durch ganz Europa ziehen. - Auch andere Himmelswinkel der alten Landvermessung führen über diesen interessanten und schönen Schalenstein auf dem Grauholzberg.

Die Querteilung der Linie von 61° NE, also 330° NW trifft von Flühboden auf den Schalenstein am Rödelberg bei Urtenen.

Genau südlich des Blocks auf Flühboden trifft die Linie nach 1,5 Leugen (3375 m) auf einen kleinen Menhir südlich des Katzensteigs (606625/202495) unterhalb des Bantiger-Bergs.

Und vom Flühboden-Schalenstein zum verschwundenen Viererstein im Grauholz (604365/205500) beträgt die Distanz 1 Leuge bei einem Himmelswinkel von 260° Südwest.

Keine Beziehung hingegen gibt es zwischen Flühboden zur ursprünglichen Position des Findlings von Bottis Grab (603525/204980)

Bei dieser Gelegenheit soll darauf hingewiesen werden, daß es in der Umgebung des genannten Schalensteins viele Findlinge gibt.

Und östlich anschließend - auf dem Mattstettenberg - sind drei weitere Schalensteine zu finden.

Bei einem Stein ist 2005 die Oberfläche von Vandalen zerstört worden:

Vergleiche: Die Zerstörung des Schalensteins Mattstettenberg I