Diessenberg:
eine schwer zugängliche Burgstelle
bei Oberdiessbach

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Vergleiche auch das Buch des Autors:

Burgen rund um Bern (2022)

Diessenberg bei Oberdiessbach: Plan

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Grafik: Autor, 2020

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Der Zwingherr, Standort eine
verschwundenen Burganlage

Die Burgstelle Diessenberg liegt in Luftlinie 1, 85 km südöstlich von Oberdiessbach in jener Gemeinde, auf einem bewaldeten  Grat nördlich unterhalb der Falkenfluh.

Die Burgstelle, auch Zwingherr genannt, ist von allen Seiten schwer erreichbar.

 Der Nagelfluhkopf als höchster Punkt der Burgstelle hat eine Höhe von 900 Metern ü.M.

Im Westen unterhalb des Felskopfs ist ein dreieckiges Plateau sichtbar. Dieses war ehemals mit einer Umfassungsmauer bewehrt. Von dieser sind nur schwache Spuren zu erkennen, doch ist diese durch eine alte Abbildung (Bild) bezeugt. Die Mauer hatte gegen Westen einen vermutlich spitzen Winkel und endete im Norden des Kopfs.

An den Nagelfluhkopf waren westlich unterhalb ein oder zwei kleine Gebäude angelehnt. Geringe Spuren weisen darauf hin.

Der Halsgraben gegen Osten hat vom Felskopf aus gerechnet eine Tiefe von 15 Metern.

Gegen Westen fällt das Burgplateau 20 Meter ab. An dessen Fuss liegt ein nach Norden leicht geschwungener Graben.

Der ursprüngliche Zugangsweg zur Burg ist an der Südkante des Burgstocks zu suchen und führte zu dem ummauerten Plateau.

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Der Grat von Diessenberg
mit der Burgstelle in der Mitte.
Ansicht von Südosten.

Foto: Autor, 14.8.2013

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Aussicht von der Burgstelle Diessenberg
in Richtung Oberdiessbach

Foto: Autor, 1.5.2009

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Diessenberg bei Oberdiessbach BE:
Blick von der Spitze des Burghügels
gegen das spitz zulaufende Plateau im Westen.

Foto: Autor, 14.8.2013

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Diessenberg: Nochmals das Plateau gegen Westen

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Diessenberg:
Sicht von Westen auf den Nagelfluhkopf,
die Spitze des Burghügels

Foto: Autor. 14.8.2013

Man erkennt einen spiralförmig geformten Aufgang
 zur höchsten Stelle der Burg.

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Der steile Burghügel von Diessenberg.
Ansicht von Osten.

Foto: Autor, 2009

Das Bild zeigt eindrücklich die Steilheit des Burghügels
gegen Osten, mit einer Sprunghöhe von 16 Metern.

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Verschiedenes

Vom Typus her zeigt sich Diessenberg durch die Lage als Höhenburg.

Zum Namen der Burg: DIESSEN ist gleichartig wie DIES-Bach, TESSEN-Berg, TESSIN: TS > TRS = TROS (TROJA) oder TROJANUS.

Diessenberg ist als feste Burg Troja zu verstehen.

Bei dieser Gelegenheit soll nochmals auf die empörende neue Burgenkarte der Schweiz von 2007 hingewiesen werden. Statt präziser Beschreibung der Plätze ist dieses Verzeichnis angefüllt mit irrelevanter Pseudo-Geschichte. Bei Diessenberg liest sich das in schlechtem Deutsch so:

Geringe Mauerspuren der ehem. Burg der Herren v. Diesbach, erw. 1218, wohl A. 15 Jh. aufgelassen und Verlagerung des Herrschaftszentrums ins Tal.

Andere Historiker wissen sogar von einer Zerstörung der Burg durch die Berner "1331", und zwar genau am Palmsonntag (!) dem 14. März.

Lassen wir die alte Geschichte dort ruhen, wo sie hingehört, nämlich im Märchenland!

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Ansicht der Burgruine Diessenberg

Aquarell aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Die Ansicht ist topographisch ungenau. Sie bestätigt aber, daß die Burg Mauern besaß. Und übereinstimmend mit dem Plan zeigt das Bild eine lange Frontmauer gegen Nordwesten, mit einem stumpfen Winkel gegen Norden (links) und einem angedeuteten spitzen Winkel gegen Westen (rechts).