Alt Bubenberg
bei Frauenkappelen
BE

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Die Burgstelle Alt Bubenberg wird auch beschrieben
in dem Burgen-Buch des Autors:

Burgen rund um Bern (2022)

Plan von Alt Bubenberg
bei Frauenkappelen

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Grafik: Autor.2020

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NB: Der Punkt im Westabhang des Haupthügels
markiert den Sod.

Die halbkreisförmig gestrichelte Linie im Norden
deutet den hornartigen Geländebogen an.

Der Zugang von Süden erfolgt über einen Hohlweg,
der zum Punkt 545 führt. Dort geht es weiter entlang der Ostflanke
des zweiten Vorhügels. Danach zwischen den beiden Vorhügeln
wechselt der Weg die Seite und führt nachher um den zentralen Burghügel
herum und weiter gegen Nordosten.

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Alt Bubenberg: der Sod

Foto: Autor, 16.6.2013

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Alt Bubenberg:
Der felsige zentrale Burghügel von NE

Foto: Autor, 16.6.2013

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Alt Bubenberg:
Der Hohlweg. Sicht gegen NE.

Foto: 16.6.2013

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Beschreibung der Burgstelle

Die Burgstelle Alt Bubenberg liegt nordöstlich von Frauenkappelen auf einem gegen Norden zur Aare (heute dem Wohlensee) gerichteten länglichen Sporn. Dieser wird sowohl im Westen wie im Osten durch einen Bach eingefaßt. Der steile, bewaldete Abhang wird dort Katzensteig-Wald (Chatzestygwald) genannt.

Man erreicht das Objekt, das in der Mitte des Hangs gelegen ist, über einen Hohlweg von der südlichen Hochfläche her – oder von Norden vom Südende des Wohlensees aus.

Alt Bubenberg ist eine ausgedehnte, an einer Nord-Süd-Achse aufgereihte Anlage mit drei Burghügeln und einer Länge von ca. 160 m.

Vom erwähnten Hohlweg im Süden her betritt man die Burg über einen schmalen, rampenförmigen Zugang.

Man kommt zu einem ersten Vorhügel. Dieser ist länglich und schmal und gegenüber dem Weg um etwa 4 m überhöht. Die Ostseite – an welcher der Weg vorbeiführt – ist felsig.

Der erste Vorhügel hat am Südende eine auffällige Verbreiterung.

Es folgt ein zweiter, rundlicher Vorhügel. Dieser ist vom ersten Hügel durch eine breite Senke getrennt, durch welche der Weg zum Wohlensee die Seite wechselt.

Der zweite Vorhügel ist höher und steiler.

Nach dem zweiten Vorhügel folgt, durch einen Graben abgeschnitten, der zentrale Burghügel von länglich-ovalem Grundriß.

Die zentrale Motte ist gegenüber dem südlichen Vorhügel um einige Meter und gegenüber dem westlich vorgelagerten kleinen Plateau um ca. 10 m überhöht.

Der steile Burghügel wird im Norden und Osten durch Sandsteinfelsen eingefaßt. Mauerspuren sind auf der Hügelkuppe keine zu sehen.

Es muß dies eine reine Erdburg gewesen sein.

Bemerkenswert ist auf dem zentralen Burghügel der Sod. Dieser liegt jedoch nicht auf der Höhe, sondern am westlichen Steilhang. Das Loch ist heute noch etwa 5 m tief.

Am nordöstlichen Fuß der Motte ist ein kleiner länglicher Vorhügel zu erkennen.

Der erwähnte Hohlweg von der südlichen Hochfläche her ist gut erhalten und hat gegen Westen teilweise noch ausgeprägte Randwülste, besonders oberhalb des Burgareals.

Auch im NE des Burghügels sind im Wald gegen den Wohlensee hinunter deutliche Spuren eines Hohlwegs zu erkennen.

Ohne viel Spekulation darf gesagt werden, daß Alt Bubenberg einen alten Weg über die Aare, zwischen Frauenkappelen und Wohlen bewachte.

Der Name scheint eher willkürlich gesetzt worden zu sein. Jedenfalls ist kein Zusammenhang mit der Burgruine Neu Bubenberg bei Schliern (Köniz BE) zu erkennen.

Und mit dem sagenhaften Geschlecht der Bubenberg in Bern besteht kein Zusammenhang.

Trotzdem ist der Name BUBENBERG für diese ausgedehnte Burgstelle gerechtfertigt.

Alt Bubenberg enthält eine Erdzeichnung
(Geoglyphe) oder Burgzeichnung (Burgenglyphe)

Die Burgenkenner wissen schon von den anderen Burgen- und Stadtgrundrissen, daß darin häufig Figuren, meistens Tierfiguren - aber auch menschliche Geschlechtsteile (Penis, Vulva) zu erkennen sind. Je nachdem, wo diese Figuren eingezeichnet sind, spricht man von Geoglyphen (Erdzeichnungen), Burgenglyphen (Burgenzeichnungen) oder Urbanoglyphen (Stadtzeichnungen).

Je länger man den Plan von Alt Bubenberg betrachtet - vor allem wenn man den Plan nach rechts dreht - desto deutlicher erkennt man eine Tierform.

Es muss dies ein Wasserbewohner sein.

Zuerst bietet sich der Biber als Form an.

Doch mit der leicht dreieckigen Form des zweiten Vorhügels und mit dem Schnabel vor dem zentralen Burghügel denkt man eher an einen Delphin.

Eine ähnliche Form findet sich auch im Plan der Burgstelle Bärhegen bei Sumiswald.

NB: Immer muss man sich auf dem höchsten Punkt der Burg in alten Zeiten einen Holzturm vorstellen. Von diesem liess sich die ganze Anlage - und damit auch die Figur(en) überblicken.

Alt Bubenberg enthält auch einen Ochsenkopf
- und wird damit dem Namen gerecht

Wie bei vielen Burgstellen, ist bei Alt Bubenberg noch eine zweite Figur enthalten.

Gegen Norden spreizt sich der Sporn vom Haupthügel in zwei Teile auf, einer gegen Nordosten und einer gegen Nordwesten.

Die beiden Teile sind auffällig schön geschwungen und leicht als Hörner eines Ochsen zu sehen.

Die Form des Burghügels selbst hat die Form eines Ochsenkopfs.

Mit dem Ochsen aber wird die Burg dem Namen gerecht:

Bubenberg enthält BOVEM, bos = das Rind, der Ochse.

Über den Ortsnamen Bubenberg vergleiche:

Vergleiche darüber: Die Ortsnamen der Schweiz (2021)

Ergänzung:
Unzureichende
Beschreibungen der Burgstelle

Wie viele Burgstellen, so wird auch Alt Bubenberg sowohl in der alten wie der neuen Burgenkarte unzureichend bis falsch beschrieben.

In der alten Burgenkarte der Schweiz 1 (Beschreibung der Objekte), 3. Aufl., Basel u. Wabern 1989 steht als Beschreibung lakonisch:

Doppelhügel, Abschnittsgraben und Flankenwall. Keine Mauerspuren.

Fast identisch ist die Beschreibung in der sehr diskutablen neuen Burgenkarte der Schweiz von 1207.

Fast als Kuriosum zu werten ist ein Artikel über Alt Bubenberg in Wikipedia:

Dort steht als Beschreibung:

Heute sind noch der Burghügel, zwei Erdwälle, der Halsgraben und der Sodbrunnen zu erkennen.

Sowohl von einem Flankenwall wie von zwei Erdwällen gibt es keine Spuren. Die Leute, die das geschrieben haben, waren nie auf der Burgstelle.