Die Findlingsgruppe "Teufelsburdi"
und die Schalensteine auf dem Jolimont
(Gals BE)*******************************
Mit einem Anhang:
Die erratischen Blöcke oder Findlinge
widerlegen den Mythos von der "Eiszeit".*************************
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Aktueller Einschub:
Die Versetzung eines Findlings bei Muri BEAnfangs Mai 2018 musste in Muri bei Bern ein 373 Tonnen schwerer Findling für teures Geld und mit großem Aufwand um ein paar Meter verschoben werden, da er einer Verbreiterung der Strasse im Wege stand.
Früher war es für die Leute der Teufel oder ein Riese, der solche Blöcke bewegte. – Die Sagen von Teufelssteinen und von einer Teufelsburdi haben also eine reale Grundlage: Sie stellen die Frage, wie denn die mächtigen Steine von den Alpen ins Mittelland transportiert wurden.
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Die Teufelsburdi auf dem Jolimont:
Der mittlere Block. Ansicht von Norden.25.9.2017
Im linken Bildteil erkennt man die abgeschrotete Wand gegen Westen mit der Inschrift von 1872,
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Die Teufelsburdi auf dem Jolimont,
Gemeinde Gals BEKoordinaten: 572213/209364
aus: E. Gerber/K.L. Schmalz: Findlinge; Bern 1948,
S. 33 (Berner Heimatbücher, Nr. 34)********************************************
Jolimont (Gals BE): Planskizze mit der Teufelsburdi,
den vier Schalensteinen und den GrabhügelnPlan: Autor, 2017
Die Numerierung der Schalensteine
folgt dem Findlings-Forscher Karl Ludwig Schmalz.*****************************************************
Die Teufelsburdi auf dem Jolimont.
Blick von Westen.
Der Schalenstein 2 bildet eine wichtige Markierung, die zur Engehalbinsel bei Bern führt: Der dortige "Keltenwall" hat die gleiche Orientierung von 281° NW. - Und führt man diese Linie weiter, so trifft man nach 12,9 keltischen Meilen oder 28'790 m auf den Jolimont auf den Gabbro-Stein.
Der (kleine) Schalenstein 4 auf dem Jolimont
Der Schalenstein 2 auf dem Jolimont
Gabbro-Gestein. Koordinaten: 572'088/209'961
aus: Karl Ludwig Schmalz: Namensteine und Schalensteine im Kanton Bern; Bern u. Stuttgart 1988, S. 75
Der Stein wurde für die Aufnahme geputzt und die deutlichen Schalen mit Holzkohle ausgerieben.
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Der Schalenstein 2 (Gabbro) auf dem Jolimont
Foto: Autor, 25.9.2017
Die Schalen an der Oberfläche des Steins sind auf dieser Aufnahme weniger deutlich zu erkennen.
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Vertiefungen auf den Kuppen erkennen lassen.
Nach der erwähnten Theorie soll die Erde in jüngerer erdgeschichtlicher Zeit mehrere Kaltzeiten erlebt haben. Diese führen zu riesigen Vergletscherungen auf der Nord- und Südhalbkugel der Erde und in den Gebirgen.
Die Gletscher, die sich stellenweise mit ihren Zungen weit von den Bergen ins Flachland vorschoben, sollen nicht nur die Landschaft entsprechend ausgehobelt haben. Sie hätten auch die riesigen Massen an Geschiebe, an Kies, Sand und eben Findlingen herangebracht und bei ihrem Rückzug abgelagert.
Das Schweizer Mittelland sei in ihrer Oberflächengestalt hauptsächlich von Gletschern, also glazial überprägt.
Diese Auffassung war in der Mitte des 19. Jahrhunderts nur eine von vielen Theorien. Aber aus bestimmten Gründen hat sie sich zu einer dominanten Lehrmeinung entwickelt. - Und heute regiert die Eiszeit-Theorie als Dogma an den Hochschulen.
Schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts haben einige Gelehrte gewichtige Einwände gegen die Eiszeit-Erklärung vorgebracht. Doch erst in den letzten zehn Jahren wurden diese Einwände wieder aufgenommen und weiter entwickelt.
Zwei wichtige Kritiker sollen mit ihren Büchern vorgestellt werden:
Horst Friedrich: Jahrhundert-Irrtum "Eiszeit"?; Hohenpeißenberg 1997
Friedrich zählt in lesbarer und übersichtlicher Form die Gründe auf, welche das universale Erklärungsmodell der Eiszeiten widerlegen. - In diesem Zusammenhang gilt es zu wissen, daß es auch Findlinge in Gebieten gibt, die nie vergletschert waren. - Und vor allem existieren auf der ganzen Welt keine Gletscher, die hundert oder mehr Kilometer Länge haben.
Christian Blöss: Ceno-Crash: neue Überlegungen zum Ursprung und zum Alter des Menschengeschlechts; Berlin 2000
Blöss verwirft die meisten Dogmen der offiziellen Erdgeschichte: Weder sind Millionen Jahre für die Gestalt der Oberfläche der Erde einzusetzen, noch sind Eiszeiten brauchbare Erklärungs-Modelle für "glaziale" Erscheinungen.
Der Weg zweier Findlinge zum Bantiger
A: Eklogit-Block vom Allalinhorn im Wallis über den "Rhonegletscher" nach Harnischhut bei Geristein, nördlich des Bantigers
B: Findlinge von verschiedenen Gesteinsarten aus dem oberen Haslital, vom "Aaregletscher" auf 850 Meter über Meer auf dem Katzensteig südlich des Bantiger-Gipfels abgelagert.
aus: Karl Ludwig Schmalz: Heimatkundlicher Führer Bolligen; Bern 1985, S. 26
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Drei Dinge sind es, die stutzig machen, wenn man sich die Dinge genau überlegt.
Zum ersten sollen Gletscher Findlinge aus den Alpen hinabgeführt und im Mittelland wieder auf bis 900 Meter über Meer gehievt haben. Ist das nicht zu viel verlangt vom gesunden Menschenverstand?
Dann sollen Findlinge von zwei verschiedenen Gletschern - dem Rhone- und dem Aaregletscher - zum gleichen Mittellandberg gebracht worden sein, wobei sie sich nicht vermischten. Dabei sind die Findlinge der beiden Gletscher teilweise weniger als 1000 Meter voneinander entfernt!
Endlich sind es die geschlängelten Transportwege, welche für die Findlinge behauptet werden, die wenig glaubwürdig sind. Wie können Blöcke einen so komplizierten Weg nehmen und trotzdem ihre volle Schubkraft behalten?
Jetzt aber kommt der Vergleich mit dem ungefähren Weg der Teufelsburdi vom Wallis bis ins Seeland (vgl. die Abbildung).
Der ungefähre Weg der Teufelsburdi
vom Val de Bagnes in den Walliser Alpen bis auf den JolimontDer geschwungene Weg ist ebenso deutlich wie bei den Blöcken am Bantiger
Grafik: Autor, 2004
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Die Blöcke der Teufelsburdi beschrieben auf alle Fälle nicht einen direkten, sondern einen geschwungenen Weg vom Ursprungs- zum Ablagerungsort. Dieser führte nicht unbedingt den Tälern entlang, da sonst der Schwung des Transports gebremst oder ganz verloren gegangen wäre.
Unter dieser Annahme muß der Weg der Findlinge aus den Alpen zum Bantiger im NE von Bern anders gezeichnet werden (Abbildung)
Der Weg zweier Findlinge
von den Alpen zum Bantiger bei Bernrot: konventionelle Annahme des Transportweges
grün: Annahme des Autors
Grafik: Autor, 2004
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Die Findlinge im Norden und Süden der Bantiger-Höhe sind wie die Teufelsburdi nicht auf einem gebrochenen, sondern auf einem geschwungenen Weg an ihre heutigen Orte gebracht worden.
Und in allen Fällen war dies ein Schubweg mit einer weiten Kurve nach Westen. - Das hat sicher eine besondere Ursache.
Die Elemente für eine neue Erklärung des Transports der Findlinge aus den Alpen ins Mittelland sind folgende:
Die Blöcke, gleich wie das Geschiebe und der Kies, wurden durch erdgeschichtliche Katastrophen, nicht durch Gletscher transportiert.
Bei dem katastrophischen Ereignis muß das auslösende Moment ein gewaltiger Stoss gewesen sein, den die Erde bekommen hat.
Der Stoss scheint der Erde einen gegen Norden linksläufigen Drall versetzt zu haben. Von daher erklären sich die geschwungenen Transportwege der hier betrachteten Findlinge.
Welche Kraft hinter diesem Drall gestanden hat, kann man nur erahnen. Dazu sollte man die Erdgeschichte kennen - die wir bekanntlich nie erfahren werden.
Immerhin haben schon frühere Forscher, aber auch solche der letzten zehn Jahre, etliche glaubwürdige Erklärungen geliefert. - Es würde jedoch zu weit führen, hier diese Hypothesen zu diskutieren.
Die Betrachtung über ein paar Findlinge zeigt, daß sich eine allgemeine Theorie an einzelnen Objekten bewähren muß - oder von diesen widerlegt werden kann.
Die keltische Landvermessung an der Teufelsburdi
Als letztes soll erwähnt werden, daß wenigstens der mittlere der drei großen Blöcke der Teufelsburdi auf dem Jolimont in alter Zeit künstlich bearbeitet wurde.
Der mittlere Stein weist eine gegen NE schauende, sehr steile geglättete Wand auf (vgl. die Abbildung). Diese trägt die besagte Inschrift von 1872.
Teufelsburdi auf dem Jolimont,
mittlerer Block: geglättete Wand mit einer SE/NW-OrientierungPhoto: Autor, 2003
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Eine Findlingsgruppe wie diese wurde in alter Zeit so gut wie sicher als bedeutender Ankerpunkt für die Vermessung der Landschaft benutzt. Also lassen sich viele wichtige Bezüge herausfinden, welche von, zu und über dieses Naturwunder führen.
Die erwähnte Wand nun hat eine Orientierung, welche man durch Rechnungen zu 101° SE, beziehungsweise 281° NW ergänzt. - Dieser Himmelswinkel war eine der wichtigen im System der keltischen Landvermessung.
In südöstlicher Richtung führt diese Linie nach ungefähr 13 keltischen Meilen (Leugen = 1 Leuge = 2224 m) zur Engehalbinsel bei Bern, genauer gesagt zum dortigen Badgebäude im Reichenbachwald.
Die Alten haben jeden Winkel des Landes vermessen. Und jeder bedeutende Stein hatte seine Funktion in einem ausgeklügelten System, welches den Himmel auf der Erde abzubilden suchte.
2004, 9.2017