Die Burgruine La Roche
(Gemeinde La Roche FR)

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La Roche (Vers les Châteaux) FR: Plan

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Grafik: Autor, 2021

Sicher ist der Turmgrundriss.

Die übrigen Mauerspuren - besonders im Osten - sind teilweise unsicher.

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La Roche FR: Der Bergfried

Ansicht der Westseite gegen Nordosten.

Foto: Autor, 30.9.2021

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La Roche FR: Der Donjon von Osten

Foto: Autor, 21.4.2022

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La Roche FR: Mauerspuren
des Südwest-Abschlusses

Foto: Autor, 21.4.2022

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Lage

Die Burgstelle La Roche (deutsch: Zurflüh) liegt auf einem langgezogenen, in leicht nordöstlicher Richtung verlaufenden Grat, etwa 1,3 km westlich vom Zentrum des gleichnamigen Orts und im Südwesten des Gehöfts Vers les Châteaux.

Der Burgplatz gehört zur Gemeinde La Roche, der SW-Grat zu Pont-la-Ville.

Die höchste Erhebung des Objekts beträgt 874 m. Gegen Norden ist der Grat im Gelände steil, gegen Süden in senkrechten Felsen abfallend.

Von der Burg ist nichts bekannt. Die pseudohistorischen Mitteilungen darüber sind abzulehnen.

La Roche war eine Steinburg, die wahrscheinlich in einem Zuge erbaut und wie alle anderen solchen Wehranlagen zu einer bestimmten Zeit aufgegeben und unbrauchbar gemacht wurden.

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La Roche FR:
S
icht auf das östliche Ende des Burghügels

Foto: Autor, 24.4.2013

Man erkennt die steile östliche Stirn der Burganlage
und davor die
Vertiefungen des östlichen und nördlichen Grabens.

Die Sprunghöhe bis zum obersten Punkt beträgt etwa zehn Meter.

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Beschreibung

Der Burggrat ist im Nordosten vom Gelände durch einen winkelförmigen Graben abgetrennt. Dieser liegt im offenen Gelände und ist noch gut zu erkennen.

Der gesamte Grat bis gegen das südwestliche Ende selbst ist heute bewaldet.

Die steile östliche Schmalseite führt zu einem ersten Geländeabsatz, der Mauerspuren trägt. Es scheinen Reste eines Zwingers mit Torzugang zu sein.

Der Zwinger war mit der höchsten Stelle verbunden:

Dort finden sich bei Punkt 874 ausgeprägte Mauerspuren eines rechteckigen Turms. - Diese sind auch auf dem LIDAR-Bild deutlich zu erkennen.

Einige Meter unterhalb des Turms folgt ein längliches Plateau, das am westlichen Ende deutliche Mauerspuren aufweist. - Es scheint sich hier um ein Wohngebäude, einen Palas gehandelt zu haben - vielleicht aber auch nur ein Hof.

Bis kurz vor dem Hauptturm hatte die gesamte Ostseite im Süden eine geradlinig verlaufende Mauer.

Nach einem Zwischengraben folgt ein kürzeres und schmäleres Rechteck mit deutlichen Mauerspuren. - Es scheint dies ein kleineres Gebäude gewesen zu sein.

Nördlich dieses Rechtecks weisen schwache Spuren auf einen Sod hin.

Ein weiterer Zwischengraben weist eine in Längsrichtung verlaufende Mauer auf. - Es scheint dies die Verbindung zwischen dem östlichen Gebäude und dem Hauptturm gewesen zu sein.

Es folgt der Hauptturm, der Bergfried von La Roche. Dieser war rechteckig mit den Massen von ungefähr 10 x 14 Meter. Er besass an seiner Basis etwa 3 Meter dicke Mauern und war aus Feldsteinen gefügt.

Von diesem Hauptturm ist die ganze Nordseite noch hochaufragend erhalten. Gegen Osten und Westen sind ebenfalls bedeutende Reste vorhanden.

Eine tiefe Delle in der Ostseite der Turmwand lässt einen alten Hocheingang vermuten.

Der Bergfried nimmt die ganze Schmalseite des Grats ein.

Der Turm hat wie die Abschlussmauer gegen Südosten eine Orientierung von etwa 73° Nordost.

Eine Zeichnung von Jean Joseph Combaz, auf etwa 1820 zu datieren, zeigt ungefähr den gleichen Zustand wie heute.

An den grossen Turm schloss sich nach einem Geländeabsatz offenbar ein weiterer Bau an.

Von diesem Bauwerk sind auf der Felsseite gegen Süden noch amorphe Mauerreste einer Stützmauer oder Terrassenmauer erhalten. - Die Befunde sind allerdings undeutlich.

Etwa 70 Meter südwestlich des Turms lassen Spuren eine Abschlussmauer vermuten.

Die Burg ist offenbar in einem Zug erbaut worden.

Vom östlichen Fuss des Grabens bis zum äussersten Vorwerk im Südwesten hatte die Anlage eine Länge von 180 Metern.

Vom erwähnten Vorwerk im Südwesten bis zur Zwingermauer im Nordosten beträgt die Distanz 160 Meter, wobei der Bergfried in die rechnerische Mitte gesetzt war.

La Roche war also eine axialsymmetrische Burganlage.

Mit ihrem Aussehen, auf einem Felsband angeordnet, muss La Roche sowohl von Norden wie von Süden einen imposanten Eindruck gemacht haben.

Nach der Burgenzeit wurde die Anlage wie die meisten anderen Burgen gründlich zerstört. Nur den Hauptturm liess man als Ruine stehen.

Der Bergfried von La Roche FR
von Nordwesten

Zeichnung von Combaz, um 1820

Das Bild zeigt schon ungefähr
den heutigen Zustand des Turms.

aus: Heribert Reiners: Die Burgen und Schlösser
des Kantons Freiburg
; II, Basel 1937, 45

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Der Bergfried von La Roche FR:
Blick auf die Nordwest-Ecke

Foto: Autor, 24.4.2013

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La Roche FR:
Ansicht des Bergfrieds von Westen

Foto: Autor, 30.9.2021

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La Roche FR:
Reste einer südlichen Stützmauer
im westlichen Teil der Burg.

Foto:  Autor, 24.4.2013

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2.11.2021