Manifest der Geschichtskritik

Eine Kurzfassung der
Geschichts- und Chronologiekritik

Christoph Pfister (CP), 2025

www.dillum.ch

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NOTA BENE:
Der vorliegende Text existiert jetzt auch in Buchform
und ist überall bestellbar:

Manifest der Geschichtskritik
 
136 Seiten
Norderstedt 2025
ISBN 978 381 926 52 04

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Vergleiche die graphische Darstellung der Materie:

The historical timeline - Die historische Zeitachse

Vergleiche die englische Kurzfassung des Buchs:

The matrix of ancient history

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Mottos

All we know about earlier periods is a number of myths
and vague recollections.

Unser Wissen über alte Zeiten ist nur eine Anhäufung von Mythen und vagen Erinnerungen.

A. Fomenko, History: Science and Fiction, vol. 2 (2005), p. 237

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Vor 1800 hatte niemand ein Interesse, wahre Geschichte zu schreiben.

Ungefähres Zitat von Eugen Gabowitsch (1938 - 2009)

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Vor dieser Zeit (1800) gab es kein allgemeines Zeitverständnis
mit den heute gebräuchlichen Jahrzahlen.

Die heutige Schriftkultur, wie sie in Archiven und Bibliotheken
niedergelegt ist, entstand nach 1760.

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Die heutige Jahrzählung mit vier arabischen Ziffern
entstand um die Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die erste verlässliche historische Jahrzahl ist 1789.

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Unser historisches Bewusstsein, der Historismus,
ist nach 1815 entstanden.

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Die menschliche Kultur und Zivilisation
hat ein Alter von gut 400 Jahren.

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Es gibt eine Art historische Unschärfe-Relation:

In der Vorgeschichte sind sowohl Inhalte wie Datierungen
nur verschwommen zu bestimmen.
Sichere Erkenntnisse gibt es nicht.

Je weiter wir auf der historischen Zeitachse hinabsteigen,
desto unklarer wird das Bild.
- Zuletzt ist alles leer.

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Einleitung

Der vorliegende Text ist zuerst 2016 geschrieben worden. - Ab 2024 bis heute wurde das Manifest
vollständig erneuert,  erweitert und mit mehr Beispielen versehen.

Der grundsätzliche Charakter ist gleich geblieben: ein online-Text, lebendig und
mit einem emotionalen Unterton geschrieben, fast ein Pamphlet - aber auf solider Wissensgrundlage.

Die Art des Manifests brachte es mit sich, dass die Darstellung nicht übergreifend durchstrukturiert ist:
Es gibt gewisse Wiederholungen. Und einige Themen sind besser behandelt als andere.
Auch musste wegen der Kürze der Darstellung auf tiefer gehende Erklärungen einzelner
Begriffe und Sachverhalte verzichtet werden.

Die Einwände verschwinden gegenüber einer Bevorzugung der Lebendigkeit
und Ausdruckskraft der Darlegungen.

Zusätzlich erhöht die Nummerierung der Abschnitte, dazu die vielen fett gedruckten Wörter,
Sätze und Satzteile die Benutzung und den Zugriff auf die einzelnen Argumente.

Das Publikum gibt dem Verfasser Recht: Das Manifest der Geschichtskritik
steht im Ranking der einzelnen Artikel dieser Webseite unangefochten an erster Stelle.

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Manifest der Geschichtskritik

1.         Gemeinhin nehmen wir an, alles was über die Vergangenheit der Menschheit – und auch der Erde – geschrieben und gelehrt wird, sei wahr und verläßlich.

2.          Die Analyse der historischen Inhalte jedoch weist nach, daß dem nicht so ist. Das ist der Ansatzpunkt der Geschichts- und Chronologiekritik.

3.          Die Thematik hat zwei zentrale Aspekte: Problematisch und falsch sind sowohl die Inhalte wie die Datierungen der behaupteten Geschichte – besonders der älteren Zeiten. - Anders ausgedrückt: Die sichere, die nachweisbare Geschichte, ist viel kürzer als wir gemeinhin annehmen.

4.              Vorweg sind ein paar erkenntnistheoretische Feststellungen zu machen. - Es wird allgemein anerkannt, daß man nicht in die Zukunft sehen kann. – Es lassen sich höchstens ein paar Trends und Entwicklungen bestimmen. - Wenn wir nicht in die Zukunft sehen können, so logischerweise auch nicht in die größere Vergangenheit.

5.              Hier beginnt die historische Aporie: Wir Menschen wissen etwas von der Vergangenheit, überschätzen aber bei weitem die Möglichkeiten, diese umfassend zu kennen. - Folglich ergibt sich eine erste Einschränkung in unserer historischen Wahrnehmung: Je weiter wir in die Vergangenheit vordringen, desto unsicherer und dunkler wird sie.

6.              Sicher ist nur die Gegenwart. Die Kenntnis der Vergangenheit hingegen wird zeitlich bald problematisch. Wenn wir etwas historisch darstellen wollen, müssen von der Jetztzeit ausgehen.

7.              Beginnen wir mit unserer eigenen Person: Wir wissen nichts über unsere frühe Vergangenheit, also über unsere Geburt und unsere frühen Jahre. Wenn wir gleichwohl das Geburtsdatum und viele Dinge aus unseren ersten Jahren kennen, so deshalb, weil andere diese Daten für uns aufgezeichnet haben. - Sind diese Daten korrekt? - Und bis wie weit nach hinten oder nach unten gibt es solche genauen Aufzeichnungen? – Auch unsere persönliche geschichtliche Erinnerung hat Grenzen: Was wissen wirklich über die Vergangenheit unseres Umkreises, unseres Landes, der Welt überhaupt?

8.              Das zwanzigste Jahrhundert ist sicher. Aber ist es das neunzehnte Jahrhundert ebenso? - Und ist alles, was vor zweihundert Jahren aufgeschrieben wurde, wirklich inhaltlich und zeitlich wahr?

9.              Ich habe mich schon oft gefragt, wie man denn so genau Bescheid weiß über weit entfernte Epochen und Ereignisse? - Woher nehmen die Geschichtsschreiber die Masse an Namen, Daten und Berichten her, welche sie in den Geschichtsbüchern ausbreiten? Stammt wirklich alles aus der Zeit oder ist das meiste später hinzugedichtet?

10.           Als Beispiel für die unglaublich genauen historischen Einzelheiten, welche man über weit zurückliegende Zeiten zu wissen glaubt, sei der Tod des thebanischen Anführers Epaminondas in der Schlacht bei Mantinea wiedergegeben: "Noch bevor der Kampf entschieden war, wurde Epaminondas durch einen Wurfspieß von Gryllos, dem Sohn von Xenophon, tödlich verwundet, so daß er hinter die Schlachtlinie getragen wurde. Hier erfuhr er noch, daß der Sieg gesichert sei, und starb nach Entfernung der Speerspitze aus dem Brustkorb am 3. Juli 362 v. Chr. Er wurde auf dem Schlachtfeld begraben." - Glaubt jemand an diese hyperexakten Schilderungen, die sich vor angeblich 2400 Jahren zugetragen haben?

11.           Schon als junger Mensch kamen mir gewisse angebliche Tatsachen merkwürdig vor. - Beispielsweise staunte ich schon immer über die umfangreichen Genealogien, welche mit der Geschichte verwoben sind. Da gibt es Zivilstandsregister, die angeblich drei-, vier oder sogar fünf Jahrhunderte hinabreichen. – Wer hat diese Verzeichnisse wohl geschaffen und wann?

12.           Von Kaisern und Königen, aber auch von Herzögen, Grafen und einzelnen Personen aus weit entfernten Zeiten kennen wir meistens ihre genauen Lebensdaten, ihre Ehefrauen und Verwandtschaften. - Ist das wirklich überliefert oder einfach erfunden?

13.           Die persönlichen Daten der römischen Kaiser sind gleich gut überliefert wie die der mittelalterlichen Herrscher. Und schon über das alte Griechenland existieren neben detaillierten Biographien aller Persönlichkeiten sogar Königslisten (!) von altgriechischen Provinzen, also von Messenien, Arkadien, Kreta, Argos, Arkadien und Mykene. - Überflüssig zu sagen, daß auch die sieben Könige der Sagenstadt Troja im Geschichtsbuch figurieren.

14.           Als Krönung wissen wir das genaue Geburtsdatum von Jesus. - Aber welcher Heiland ist damit gemeint? - In der erfundenen Geschichte gibt es ein bis zwei Dutzend Christus-Gestalten. - Und es gibt Chroniken, welche die Geburt des Heilands auf "4 vor Christus" ansetzen! - Wer war also zuerst da, Christus oder die Jahrzahl?

15.           Übrigens: Man sagt, Jesus komme aus Nazareth. - Wo liegt diese Stadt? Zwar gibt es heute einen solchen Ort in Israel. Aber ursprünglich ist damit die bretonische Hafenstadt Saint Nazaire gemeint: Warum? Der Heiland kam bekanntlich aus einfachen Verhältnissen; sein Vater war Handwerker oder Soldat oder eben Seemann.

16.           Der Tod von Kaiser Augustus ist genauestens datiert: Der Herrscher starb „am 19. August 14 nach Christus, nachmittags zwischen zwei und drei Uhr in Nola bei Neapel“. - Gab es in der Provinz Neapel schon vor 2000 Jahren ein Zivilstandsregister? Und wo sind die x-Millionen Einträge abgelegt? Auf CD vielleicht oder auf DVD?

17.           Wir kommen ein erstes Mal zu der heute gebräuchlichen Jahrzählung: Wer hat diese erfunden, wie wurde sie festgelegt, weshalb hat diese Zählung vier Ziffern?

18.           Was die Wissenschaft uns darüber erzählt, ist hanebüchen, hält keiner Kritik stand: Angeblich hätte "im vierten nachchristlichen Jahrhundert" ein skythischer (!) Mönch namens Dionysius Exiguus in Rom gefordert, daß man die Jahre nach Christi Geburt zählen soll. - Aber wie zum Teufel wußte jener Geistliche aus fernen Landen, daß vier Jahrhunderte nach jenem Ereignis verstrichen waren? – Übrigens: Hinter Dionysius Exiguus verbirgt sich der französische Geschichtsschöpfer Denis Pétau = Dionysius der Kleine. Er und sein Landsmann Joseph Justus Scaliger sind die die Schöpfer der historischen Chronologie. In ihren Werken findet sich die ganze alte Geschichte mit allen Jahrzahlen.

19.           Christus und Christi Geburt sind Glaubenssache. Unsere gebräuchliche Zeitrechnung beruht auf Annahmen, auf Willkür. Und je mehr wir über die Entstehung der Zeitbestimmungen forschen, desto wirrer wird die Sache.

20.           Jahrzahlen sind für Historiker und Archäologen aber fast wichtiger als historische Inhalte: Darauf sind sie stolz; das gibt ihnen Sicherheit. Die Wissenschaft leidet unter einer Datierungs-Manie: Ohne Jahrzahlen keine Geschichte! - Ich kann diesen Daten- und Zahlensalat schon lange nicht mehr aushalten.

21.           Für mich kam der Durchbruch zur Geschichts- und Chronologiekritik als ich vor Jahrzehnten im Geschichtsbuch folgende Begebenheit überlegte: Im Jahre des Herrn 1314 starb der französische König Philipp der Schöne. Im gleichen Jahr wurde in Deutschland ein Friedrich der Schöne zum deutschen König gewählt. - Spontan dachte ich: "Zu schön, um wahr zu sein!"

22.           Schon früh bewunderte ich das alte Rom und die alten Römer. - Aber weshalb, fragte ich mich schon lange, müsse man gleich die Zeitangabe "vor zweitausend Jahren" anhängen?

23.           Die Althistoriker wissen die Antwort: "Zwischen 500 vor und 500 nach Christus seien die vollständigen Konsular-Listen erhalten, welche die römische Chronologie während tausend Jahren dokumentierten. - Aber gefunden, also hergestellt wurden diese Listen von den römischen Päpsten im ausgehenden 18. Jahrhundert. – Und damit wären immer noch 1500 Jahre bis heute mit genauen Zahlenreihen abzudecken. Wo sind sie?

24.           Gewisse antike Bauten, besonders griechische und römische Tempel, sind unglaublich gut erhalten. Da fragt man sich wie. Der Zahn der Zeit wirkt ständig und überall. Und sogar die steinernen Gebirge zerbröseln.

25.           Als Schüler studierte ich die Bauwerke des Forum Romanum. In Rom. Heute, nach so vielen Jahrzehnten, staune ich, was darüber erzählt wird – wie als ob alles sicher und in Stein gemeißelt sei. Dabei gibt es bei jedem Monument mehr Fragen als Antworten.

26.           Ich nehme den Saturntempel am Römischen Forum heraus. Von ihm ist die Vorhalle mit acht ionischen Säulen erhalten. – Wer behauptet, daß jenes Heiligtum wirklich dem Gott Saturn geweiht war? Und der Bau soll vor über zweitausend Jahren existiert haben. Doch leider habe ihn ein Feuer zerstört. Also sehen wir heute eine Ruine, die vielleicht sogar nachrömisch ist.

27.           Apropos Ruinen: Die meisten alten Überreste, die wir heute sehen, sind ganz oder teilweise Restaurationen. Diese zeigen eine heutige Anschauung der Vergangenheit, nicht diese selbst. – Ich habe selbst erlebt, wie bei den Restaurations-Arbeiten an Burgruinen wichtige, teilweise sogar unersetzliche bauliche Zeugnisse zerstört wurden.

28.           Das Pantheon in Rom macht den Anschein als wäre er nicht älter als die Barockkirchen der Stadt. - Ich meine, dieser Rundbau ist zeitgleich wie die Hagia Sophia in Konstantinopel, also romanisch oder sogar schon frühgotische Epoche. - Hier eine weitere Erkenntnis: Die Bauten sind vorhanden, was nicht stimmt, sind die Datierungen, die man ihnen angehängt.

29.           Das Geschichtsbuch belehrt den Zweifler an den Zeitstellungen: Das Pantheon sei deshalb so gut konserviert, weil er "im Jahre 600 nach Christus" vom Römischen Senat unter Schutz gestellt wurde! - Denkmalpflege vor 1400 Jahren? - Und wenn es kein Römisches Reich mehr gab, so doch einen "Römischen Senat". – Wir sind diesem merkwürdigen Senat schon beim Saturntempel begegnet.

30.           Mit dem alten Ägypten wird es richtig toll: Jenes Land habe schon "vor viertausend Jahren" die Mathematik und die Astronomie gekannt. - Selbst Bier sei zuerst an den Ufern des Nils gebraut worden. - Prosit!

31.           Und immer wieder begegneten mir die Aussagen über die Jahrhunderte lange Bauzeit der gotischen Kathedralen. - Es heißt, die Bürger seien im Mittelalter bettelarm gewesen. Also hätte man immer wieder Spendenaufrufe machen müssen, um an diesen Großbauten weiterzubauen. - Was passierte in der Zwischenzeit mit den Gläubigen? Warteten diese Jahrhunderte lang geduldig, bis sie in den fertiggestellten Kathedralen beten durften?

32.           Der Hiatus zwischen behaupteter und realer Entstehungszeit von Bauwerken führt zu absurden Folgerungen. In der Schweiz habe ich viele Beispiele für solche unmögliche zeitliche Ausdehnungen in der Baugeschichte gesammelt. – So soll die Kathedrale von Genf aus einem 13. Jahrhundert (!) stammen. Aber darunter will man eine achthundertjährige (!) Geschichte von Kirchenbauten festgestellt haben, die in der „Spätantike“ und mit den „Burgundern“ begann! – Aber jenes Münster ist wie alle gotischen Bauten vor der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht plausibel.

33.           Mich interessierten auch schon früh die sieben Weltwunder der Antike. - Doch als ich die Geschichte der einzelnen Monumente studierte, blieb von diesen Bauwerken nichts mehr übrig: Nur die Pyramiden in Ägypten sind erhalten. Die anderen sechs Weltwunder - vom Mausoleum in Halikarnassus über den Dianatempel in Ephesus bis zum Koloß von Rhodos - wurden angeblich bereits vor über zweitausend Jahren durch Naturgewalten wie Brände und Erdbeben zerstört. - Also haben jene Monumente nie existiert.

34.           Ebenso beschäftigten mich die gotischen Klosterruinen in England, also Fountains Abbey, Jedburgh Abbey, Kirkstall Abbey, Tintern Abbey und Glastonbury Abbey. Diese sollen "im 12. Jahrhundert" gegründet und "1536" von Heinrich VIII. aufgehoben worden sein. - Die Ruinen aber wirken jung: Soviel Zeit bis heute kann also nicht verflossen sein. - Zudem beschäftigten diese Zeugnisse erstmals am Ende des 18. Jahrhunderts einen Künstler wie William Turner und die Schriftstellerin Jane Austen. - Während Jahrhunderten also hätten jene Klosterruinen niemanden interessiert.

35.           Gewisse literarische und künstlerische Werke haben schon am Anfang Zweifel in mir geweckt: Mir kamen die Dinge verfrüht vor. Und das sind sie auch!

36.           So begeisterten mich die Abenteuer von Robinson Crusoe. Das Buch des Engländers Daniel Defoe gilt als erster Roman im heutigen Sinne. Aber wie kann man diesem Werk ein Erscheinungsdatum "1719 AD" anhängen?  - Die Gestalt von Robinson Crusoe, der den aufklärerischen Ruf zurück zur Natur vertritt, ist vor dem ausgehenden 18. Jahrhundert unmöglich.

37.           Oft betrachtete ich das Gemälde des französischen Malers Watteau: "Einschiffung nach Kythera". - Für mich ist das eine typisch höfische Szene, kurz vor der Französischen Revolution anzusetzen. - Wie kann man behaupten, das Bild stamme aus dem Jahr "1720 AD"?

38.           Und mich interessierten die bekannten französischen Schlösser an der Loire wie Chambord, Chenonceaux, Chinon, Saumur, Sully und Vallandry. Ich setze deren Entstehung in die Spätrenaissance, etwa zwischen 1760 und 1770. - Wie kann man diese Prunkschlösser in ein "15. und 16. Jahrhundert" setzen?

39.           Der letzte französische König vor der Französischen Revolution war Ludwig XVI. - Aber gab es vorher wirklich 15 Ludwige? Das würde doch eine sehr lange Geschichtszeit ergeben, zusammen mit den vielen anderen Herrschern mit Namen Karl, Heinrich und Franz - Für so viele Könige ist in der ganzen Weltgeschichte kein Platz.

40.           In der Musikgeschichte erstaunte mich, daß Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel als Komponisten des Barocks bezeichnet werden. Nun aber gehört jener Kunststil in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. - Doch Bach und Händel sollen in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gewirkt haben! - Und der Gregorianische Choral? Stammt diese Musik wirklich aus dem Mittelalter oder tönt sie nur so altertümlich?

41.           Die Etymologie, also die Wissenschaft vom Ursprung und der Herkunft der Personennamen und Ortsnamen interessierten mich ebenfalls schon in frühen Jahren. Und ich stellte auch Fragen. Aber was die Gelehrten zu den meisten Namen sagen, ist dumm und dämlich. - Beispielsweise gibt es in der Schweiz einen Flurnamen Galeie. Für mich ist sonnenklar, daß hier Galiläa dahintersteht und nicht wie die Gelehrten meinen „Viehtrift“. - Dann der Herrschername Rudolf? Nach den Fachleuten bedeute er „ruhmreicher Wolf“! – Aber wer über ein breiteres Wissen verfügt, erkennt darin „neapolitanischer Kaiser“.  

42.           Im hohen Mittelalter - „im 13. Jahrhundert AD“ - scheinen nach dem Lehrbuch schon alle Sprachen vorhanden gewesen sein: Deutsch, Französisch, Latein, Hebräisch, Arabisch. - Der Hohenstaufen-Kaiser Friedrich II. auf Sizilien soll diese Sprachen beherrscht und sogar Provenzalisch (!) gedichtet haben. - Da haben die Geschichtsfälscher den Mund zu voll genommen!

43.           Die Germanisten sind stolz auf die „mittelhochdeutsche Literatur“, auf Dichter wie Wolfram von Eschenbach, Manesse und Walter von der Vogelweide - angeblich im Hochmittelalter entstanden. - Aber wie kann man ein altes Deutsch "aus dem 13. Jahrhundert AD" behaupten, das französische Wörter enthält? - Ist die Zeit damals vor- oder rückwärts gelaufen? - Diese scheinbar alten Vorstufen des Deutschen wurden ab den 1780er Jahren geschaffen.

44.           Auch die behauptete Naturgeschichte begann ich schon früh zu hinterfragen. Beispielsweise störte mich immer, daß die Geologie das Aussterben der Dinosaurier auf unglaubliche 65 Millionen Jahre vor heute ansetzt. Dabei findet man Fußabdrücke jener Urwelttiere manchmal sogar an der Erdoberfläche. - Da stimmt doch etwas nicht mit den behaupteten riesigen Zeiträumen!

45.           Als ich noch an die Geschichte glaubte, beeindruckte mich das Phänomen des Halley-Kometen: Angeblich "1705" habe der englische Astronom Halley einen Kometen berechnet, der genau "1758" wiederkehren werde. - Aber schaut man sich die Fakten an, so bleibt von diesem Stern von Bethlehem nichts Außerordentliches mehr übrig: Den Forscher Halley kann es erst gegen 1800 gegeben haben. - Das Jahr der Wiederkehr jenes Schweifsterns variiert um etwa zwanzig Monate. - Und es gibt jedes Jahr viele vorbeiziehende Kometen am Himmel. Welches also der Halley sein soll, bleibt pure Spekulation.

46.           Hier eine Zwischenbemerkung: Im Gymnasium wurde uns gesagt, wir seien hier, um lernen zu denken. - Bald aber bekam ich den Eindruck, daß die meisten nichts denken! Schlimmer noch: Durch das viele Lernen sollten wir offenbar angeleitet werden, nicht zuviel zu denken und vor allem keine dummen Fragen zu stellen.

47.           Ich habe gleichwohl gewagt zu denken. Beispielsweise fragte ich mich immer, weshalb niemand den offenkundigen Zusammenhang zwischen den Wörtern Slawen und Sklaven erklärt. - Ist denn unser Denken so versklavt? - Ich habe die etymologische Wurzel gefunden: Dahinter steht das lateinische "heiliges Kalabrien". - Aber warum mußte ich dies herausfinden? - Hat vorher niemand darüber nachgedacht?

48.           Ebenfalls habe ich mich schon als Schüler gefragt, warum man im Deutschen "schön" sagt, während die Romanen von "beau" oder "bello" sprechen. - Dabei wird behauptet, Deutsch gehöre wie Französisch, Italienisch und Spanisch zur "indogermanischen Sprachfamilie". - An dieser Theorie ist sicher etwas faul. - Aber bis ich die richtige Antwort herausfand, dauerte es über vierzig Jahre.

49.           Das gesamte höhere Bildungssystem, das sich auf Latein, Griechisch und Philosophie stützt, steht auf tönernen Füssen. Die klassische Antike ist eine Chimäre. – Der gigantische Wurmfortsatz „Mittelalter“ ist dabei ausgelassen. 

50.           Bei den alten Bildwerken stellte ich Widersprüche in den Behauptungen fest. Das zeitlich weit entfernte Altertum brachte realistische und lebensechte Bildwerke - Büsten, Statuen und Reliefs - hervor. Im Mittelalter hingegen gab es nur stereotype Bilder in Miniaturen, dazu Plastiken und Reliefs, die im Ausdruck nicht mit der Dynamik der Antike mithalten können. - Wie ist dieser augenfällige Unterschied zu erklären?

51.           Die Porträts in Marmor von altgriechischen Persönlichkeiten, von Homer und Hesiod über Perikles und Sappho bis zu Thukydides und Sokrates, wirken ungewöhnlich lebensecht. - Dabei sollen diese Berühmtheiten ausnahmslos viele Jahrhunderte vor Christi Geburt gelebt haben. - Und die Werke sind häufig so gut erhalten als hätten sie erst gestern die Bildhauer-Werkstätten verlassen.

52.           Wer in ein Antikenmuseum geht, der liest bei vielen Statuen, daß es sich um eine römerzeitliche Kopie eines griechischen Originals handle. - Waren die Römer nur Kopisten: Gab es geniale bildende Kunst nur bei den alten Griechen?

53.           Bei der Analyse der antiken griechisch-römischen Bildwerke fällt etwas anderes auf: Ein Großteil der Plastiken wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt! – Ob die sandalenlösende Nike von der Akropolis oder die Nike des Päonius aus Olympia; sie verdanken Ihre Wiederentdeckung dem gesteigerten archäologischen Interesse jenes Jahrhunderts.

54.           Die bekannte Nike von Samothrake des Louvre ist sogar ein eigentliches Puzzle: Die ersten Fragmente wurden 1863 im Osmanischen Reich gefunden. Weitere Einzelheiten folgten 1873, 1879 und sogar noch 1950. – Ebenfalls aus Bruchstücken zusammengesetzt ist die berühmte armlose Venus von Milo im Louvre. Diese soll ein französischer Matrose (!) 1820 bei einem Inselbauern auf Melos entdeckt haben. – Ohne Arme wie die Milo-Statue ist auch die Venus vom Esquilin in Rom, 1874 gefunden und angeblich Kleopatra darstellend. – Wir sehen schon in diesen paar Hinweisen, wie wenig jene Bildwerke mit der Antike zu tun haben. Sie gehören zur Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts.

55.           Den Wahn auf antike Kunst brandmarkte schon der im „Altertum“ – richtigerweise im fortgeschrittenen 18. Jahrhundert anzusiedelnde Philosoph Seneca: „Wir Idioten sind ganz verrückt auf Gemälde und Plastiken!“

56.           Ein wichtiges Strukturelement der angeblichen Antike war die Zweiteilung in zwei kulturtragende Nationen: Griechen und Römer. Den Griechen überließ man in jedem Fall den zeitlichen und kulturellen Vorrang. Also entstanden die Baukunst und die Literatur und Philosophie in Griechenland. Die Römer begannen erst viele Jahrhunderte nachher mit eigenständigen Bauten und literarischen Werken.

57.           Die griechische Philosophie selbst enthüllt bei der Analyse merkwürdige Dinge. Als die größten Philosophen gelten Platon und Aristoteles, beide im Athen der Klassik beheimatet. - Doch ebenso wichtig waren die sogenannten Vorsokratiker. Diese stellten schon "um 500 vor Christus" teilweise komplizierte und schwer verständliche Theorien auf. - Aber deren Werke existieren nur in Fragmenten und Zitaten, etwa in dem Ausspruch Panta rhei = Alles fließt. – Und ebenso wichtig: Die Vorsokratiker kamen nicht aus Griechenland, sondern aus dem westlichen Kleinasien und aus Unteritalien und Sizilien. Weshalb?

58.           Die Geschichte des Hartgelds ist gänzlich auf den Kopf gestellt: Münzen gibt es aus der Antike, aber nicht aus dem Mittelalter. - Ein König Krösus aus Lydien soll das metallene Zahlungsmittel erfunden haben - angeblich vor 2500 Jahren. - Ein anderer, ebenso reicher Herrscher aus dem benachbarten Phrygien hieß Midas. - Daß er an dem vielen Geld zugrunde gegangen ist, nimmt man ihm ab, denn MIDAM (MTM) enthält lateinisch MONETAM = Geld!

59.           Wir stellen ein erstes Mal fest: Viele Erfindungen kamen meist aus weit entfernten Ländern, besonders aus Kleinasien, Mesopotamien und Ägypten. - Waren die Europäer also ursprünglich Banausen?

60.           Die römischen Kaiser - von Augustus bis zu Konstantin dem Großen und später - sind durchwegs mit realistischen Münz-Porträts vertreten. Man erkennt jeden von ihnen sogleich.

61.           Die mittelalterlichen deutschen Kaiser waren demgegenüber gesichtslos. Sie prägten weder Münzen, noch hatten sie einen festen Wohnsitz. - Womit finanzierten sie ihren Unterhalt und ihre Kriegszüge?

62.           Wir gelangen zu den historischen Quellen. Geschichte verlangt schriftliche Aufzeichnungen mit verläßlichen Datierungen. Aber seit wann gibt es solche Dokumente? - Die Quellenfrage werden wir uns immer wieder stellen müssen - gleich wie die Frage nach den Zeitstellungen.

63.           Die Ursprünge der Schrift, des Alphabets und der Sprachen stellen eine krause Mischung aus Widersprüchen und Absurditäten dar. - Es wird behauptet, Hebräisch sei die erste schriftlich fixierte Sprache gewesen - vor 3000 Jahren. Der Grund ist einfach:  Abraham, Noah und Moses waren gemäß der Bibel hebräische Patriarchen. Also mußte es auch die hebräische Sprache sein.

64.           Doch Hebräisch ist jung, gleichzeitig mit dem Deutschen und den anderen klassischen und modernen Sprachen entstanden. Und wenn die Sprachen jung sind, können auch die Texte nicht älter sein. Und übrigens: Der deutsche Grundwortschatz ist nach meinen Erkenntnissen zu zwei Drittel hebräisch. Kein Germanist, kein Sprachwissenschaftler will etwas davon wissen.

65.           Aber da gebe es die uralten Sprachen des Orients: Hieroglyphen-Ägyptisch, Keilschrift-Akkadisch, Keilschrift-Hethitisch und andere. - Doch zuerst muß man sich fragen, ob die Ägyptologen, Assyriologen und Hethitologen wirklich die Wahrheit aus ihren Texten herauslesen. - Mir kommen deren Interpretationen vor wie Kauderwelsch.

66.           Die Entzifferung der altägyptischen Sprache, des Hieroglyphen-Ägyptischen und des Demotischen, gelang übrigens erst durch den 1821 bekannt gewordenen Stein von Rosette des Champollion. Neben den beiden Varianten des Ägyptischen ist dort der gleiche Text in Griechisch zu finden. - Aber wir müssen die Sache so sehen: Die ägyptische Sprache wurde von den Franzosen auf der Grundlage des Griechischen geschaffen.

67.           Der Alte Orient ist eine Schöpfung des europäischen Westens. Demgegenüber behaupten die konventionellen Wissenschaftler, daß das Licht aus dem Osten komme: Ex Oriente lux. - Noch heute gibt es Leute, die nach Indien reisen, um Inspiration zu holen.

68.           Die Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Werke stellt einen einzigen kolossalen Alptraum dar, den sogar konventionelle Forscher eingestehen. Es heißt, die alten Schriftwerke seien handschriftlich weitergegeben und überliefert worden. Das habe über die teilweise riesigen Zeitspannen gut funktioniert, bis am Ende des Mittelalters, vor über 500 Jahren der Buchdruck kam.

69.           Glaubt jemand, daß man irgendeinen alten Text während zweitausend Jahren fehlerfrei abgeschrieben habe -, und die biblischen Schriften während tausendfünfhundert Jahren? - Ein Text ist schon nach einmaligem Abschreiben unbrauchbar. Wer fehlerfrei ein paar Seiten Hebräisch und Griechisch abschreiben kann, ist eine Sonderbegabung. - Und überhaupt: Wer liest handgeschriebene Bücher?

70.           Zur Aufbewahrung von Texten habe es schon in alten Zeiten Bibliotheken gegeben. - Aber die berühmte Bibliothek von Alexandria in Ägypten sei abgebrannt, als Julius Caesar die Stadt eroberte. - Und am Ende des Altertums seien die Araber gekommen und hätten wiederum alle Bücher vernichtet. - Weshalb haben wir heute antike Texte, wenn alles verbrannt ist?

71.           Mittelalterliche Klöster seien besser dran gewesen. Sankt Gallen in der Schweiz, Murbach im Elsaß, Bobbio im nördlichen Apennin und Monte Cassino in Kampanien rühmen sich, teilweise über tausendjährige Manuskripte zu besitzen. - Aber daran muß man glauben! – Man meint, Mönche, Priester und Klöster seien besonders geeignet gewesen, alte Texte aufzubewahren.

72.           Die Geschichte der Beschreibstoffe ist auch so eine Sache: Da es zuerst kein Papier gab, hätte man Papyrus und Pergament verwendet. Das sind erstens teure Materialien. Und zweitens halten sie nicht Jahrhunderte: Papyrus zersetzt sich in Feuchtigkeit, Pergament in Trockenheit. - Zudem frißt sich die Tinte in das Material ein. - Wie also können Handschriften Jahrhunderte überstehen, ohne je von Kriegen, Plünderung, Feuer, Wasser, Tierfraß und natürlicher Zersetzung betroffen zu werden? -

73.           Was uns über die alte Geschichte vorgesetzt wird, ist ein unendlicher Unfug, voll von Unstimmigkeiten, Widersprüchen und Absurditäten. Wer nur etwas tiefer in die behauptete ferne Vergangenheit gräbt, verirrt sich in einen Alptraum, in einen Urwald, aus dem man nicht herauskommt. - Mir kommt die alte Geschichte vor wie ein Roman von Kafka oder wie gewisse Gemälde von surrealistischen Malern.

74.           Fällt niemandem auf, wie schleppend die Dinge in dem tausendjährigen Mittelalter verliefen? - Man bekommt beim Studium jener Epoche den Eindruck, daß sich die Zeiten mehr rückwärts als vorwärts bewegten.

75.           Die mittelalterlichen Kirchenversammlungen zum Beispiel dauerten endlos: Das Konzil von Konstanz habe drei lange Jahre getagt, von "1415 - 1418". - Das ist noch heilig: Das Konzil von Basel habe jene Stadt sogar 18 (!) Jahre, „von "1431 bis1449" beschlagnahmt. – Genausolang wie Basel wird das Konzil von Trient in den Geschichtsbüchern geführt, nämlich von "1545 bis 1563". - Wie viele Bischöfe und Kardinäle sind wohl in diesen endlosen Konzilsjahren verstorben?

76.           Weil die Zeiten so unglaublich langsam abliefen, gingen Erfindungen und Kenntnisse häufig verloren und mußten danach neu erfunden werden. - Beispielsweise habe der römische Beton aus Puzzolan-Erde das Gewölbe des Pantheons in Rom ermöglicht. Aber diese Technologie sei im Mittelalter verlorengegangen und kam erst in der Renaissance - nach fast 1500 Jahren - wieder zur Anwendung.

77.           Auch wird behauptet, die mittelalterlichen Gelehrten hätten die Kenntnis der griechischen Sprache verloren. - Also habe der berühmte italienische Kirchenlehrer Thomas von Aquin einen belgischen Geistlichen bitten müssen, ihm einen Text von Platon ins Lateinische zu übersetzen. - Wie haben sich die griechischen Texte während der tausendjährigen sprachlichen Unkenntnis des Abendlands erhalten?

78.           Römische Kaiser schrieben und dichteten manchmal selbst. Die mittelalterlichen deutschen Kaiser bis zu Friedrich II. aber konnten weder lesen noch schreiben. Wenn sie Urkunden signierten, so taten sie das mit Kreuzen oder mit sogenannten Vollzugstrichen. - Im Mittelalter grassierte der Analphabetismus offenbar bis in die höchsten Kreise!

79.           Noch schlimmer war es mit dem christlichen Glauben selbst bestellt: Dieser sei "395 AD" mit Theodosius dem Großen Staatsreligion des Römischen Reichs geworden. - Aber nach drei Jahrhunderten mußten Mönche aus Irland (!) das unterdessen offenbar wieder heidnisch gewordene Europa von neuem für den wahren Glauben bekehren. - Und bis in der Reformationszeit die endgültige Religion festgelegt wurde, dauerte es nochmals 700 Jahre!

80.           Allgemein bewundern die Forscher die Leistungen und die Kenntnisse der Alten. Aber gleichzeitig halten sie diese doch in einzelnen Bereichen für beschränkt. Also wird zum Beispiel auch behauptet, man hätte früher die Erde für eine Scheibe gehalten. - Oder die Alten hätten die Hochseefahrt nicht beherrscht.

81.           Wir sehen schon hier allgemein und einzeln: Sowohl die Zeiten wie die Inhalte passen nicht zusammen, stimmen ganz einfach nicht. Wir haben es mit einer riesenhaften Phantom-Geschichte zu tun.

82.           Da kann man auch gleich eine grundsätzliche Frage stellen: Wozu Geschichte? - Die Tiere brauchen keine Geschichte. Sie lernen von selbst und bekommen von ihren Eltern das, was sie zum Leben und Überleben brauchen. - Der Mensch jedoch mit seiner Kultur entwickelte Vorstellungen von Vergangenem und Zukünftigem. Aber diese Ideen decken sich nicht mit der Natur. Und je mehr wir uns mit Geschichte beschäftigen, desto weniger Wirklichkeit steckt darin.

83.           Wir stellen die Vergangenheit nicht so dar, wie sie gewesen ist, sondern wie wir sie sehen wollen. Dasselbe gilt von unseren Vorstellungen von der Zukunft. Im Grunde sind unsere Anschauungen von der Geschichte nur Spiegelbilder unserer Seelen, also der Gegenwart. - Ein Großteil der Historie ist unwirklich, ist falsch, ist Illusion.

84.           Unsere Kultur und Zivilisation haben neben Werkzeugen und Fertigkeiten auch Mittel entwickelt, um vergangene Zeiten zu dokumentieren. Aber diese nachprüfbare Vergangenheit ist viel kürzer, als wir gemeinhin annehmen. Wir müssen das immer wieder betonen.

85.           Geschichte zu schreiben ist löblich. Aber was, wenn man immer weniger sagen kann, je weiter man zeitlich hinabsteigt? - Da ist es merkwürdig, daß die Geschichtsbücher um so umfangreicher werden, je weiter zurück sie Geschichte schildern - ein gewaltiges Mißverhältnis also.

86.           Vor etwa zwanzig Jahren ist ein Geschichtswerk über Bern mit fünf dicken Bänden erschienen: Dort füllt das bestens belegte 19. und 20. Jahrhundert einen Band. Die sechs vorangehenden Jahrhunderte - die größtenteils nicht existierten - wurden dagegen mit vier (!) Bänden bedacht.

87.           Schon als Fünfzehnjähriger habe ich begonnen, eine vierbändige Geschichte über Bern vor 1800 zu lesen. Aber nach dem ersten Band gab ich auf: Mir schien es, als hätte ich durch die Lektüre nicht Wissen und Klarheit, sondern nur einen wirren Kopf bekommen. - Heute aber weiß ich es: Vor 1800 existiert keine plausible Geschichte!

88.           Der Schweizer Historiker Johannes von Müller verfaßte um 1800 eine sechsbändige Geschichte über die heroische frühe Zeit der Eidgenossenschaft. Der erste Band soll schon "1780" und zwar in "Boston" (!) erschienen sein. - Wahres ist in diesem Werk nicht zu finden. Aber Müllers Ruhm war groß. Er bekam in seinem Leben insgesamt 20'000 (!) Briefe - wenigstens wird das behauptet.

89.           Der Berner Historiker Ludwig Anton Wurstemberger schrieb um 1850 ein vierbändiges Werk über einen Grafen Peter von Savoyen, der "im 13. Jahrhundert" gelebt haben soll. - Von wo nahm er das Wissen über diese Phantasie-Person aus unmöglich frühen Zeiten? - Wurstembergers Quellen waren 900 (!) Pergament-Urkunden. - Was der rührige Forscher nicht wußte oder nicht wissen wollte: Diese Urkunden waren zu seiner Zeit vielleicht 50 Jahre alt!

90.           Das Werk des Engländers Edward Gibbon über den tausendjährigen Niedergang Roms - etwa um 1790 anzusetzen - umfaßt 3000 (!) Seiten. - Was ist hier zu lang: der Untergang jenes Phantom-Reichs oder die Anzahl der Seiten, welche diesem Thema gewidmet ist?

91.           In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte der Schriftsteller Felix Dahn ein 11-bändiges (!) Werk über "Die Könige der Germanen". - Bislang wußte ich nicht, daß es im alten Germanien Könige gab!

92.           Der deutsche Historiker Ludwig von Pastor schrieb im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine 16-bändige (!) Geschichte des Papsttums "zwischen dem Ausgang des Mittelalters und 1800". – Aber bevor man anfängt zu schreiben, sollte man eine Frage stellen: Seit wann gibt es Päpste; seit Christi Geburt oder erst kurz vor der Französischen Revolution?

93.           Vor Jahren studierte ich ein dreibändiges (!) Werk über das legendäre Herzogs-Geschlecht der Zähringer aus dem schwäbischen Raum. Diese sollen drei Städte, nämlich Freiburg im Breisgau, Freiburg im Üechtland und Bern gegründet haben. Doch nach der Lektüre blieb von diesen Phantom-Herzögen nichts mehr übrig: Man kann ihnen nicht eine einzige Gründung nachweisen! - Das Studium lohnte sich für mich dennoch. Nun erkannte ich, weshalb alle Zähringer-Herzöge Ber(ch)told hießen: Die Analyse ergab: PRTLTM > LPRTTM = LIBERTATEM = Freiheit. - Richtig, jene Herrscher statteten ihre Städte mit Freiheiten aus!

94.           Bei den vielbändigen Geschichtswerken aus alter und neuer Zeit steht eine simple Absicht dahinter: Die schiere Größe und der Umfang der Werke sollen jeden Verdacht erdrücken, daß an dem Gegenstand etwas nicht stimmt.

95.           Namen und Bezeichnungen helfen nicht weiter. Die „Kelten“ sind ein nichtssagender Name. Dasselbe gilt von den „alten Griechen" oder den "alten Römern“. - Im Wort "Mittelalter" steckt mehr Mythologie und Ideologie, denn Geschichte. – Vor mir liegt ein Bildband, den ich schon mit acht Jahren kennenlernte: „Ewiges Griechenland“. – Aber welches Menschenwerk hält ewig?

96.           Es gab vor Jahrzehnten Ausstellungen über die Alemannen und über die Franken. - Bei den Alemannen wurden hauptsächlich Gräber und Grabbeigaben besprochen. - Bei den Franken wurden unter anderem als Belege für die Existenz jenes Volkes ein Uhrwerk des 20. Jahrhunderts (!) und ein Grabstein eines in Nordfrankreich gefallenen deutschen Soldaten des 1. Weltkriegs (!) gezeigt!

97.           Unglaublich, wie viele alte Völker es gegeben hat: In der Schweiz nennt man allem die Helvetier. Aber daneben soll es Tiguriner, Rauraker, Lepontier, Raeter, Veragrer und Allobroger gegeben haben. - Außer den Namen sind diese Völker nicht zu fassen. Und wenn man die Namen analysiert, so bleibt nur Staunen übrig. - Die Tiguriner zum Beispiel enthüllen lateinisch TUGURIUM, was „elende Hütte“ heißt!

98.           Wenn es um junge Funde geht, die für alt ausgegeben werden, muß ich nicht weit gehen: In Bern wurde um 1900 ein jüdischer Grabstein gefunden, der wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. - Aber in einem neuen Werk über die erfundene Geschichte der Stadt wurde jener Stein als Beweisstück für eine angebliche "Judenverfolgung in Bern im Jahre 1287 AD" ausgegeben! - Außer mir hat niemand gegen diese freche Behauptung protestiert.

99.           Die Neuzeit enthält allein die Elemente für ein Geschichtsbild. – Aber die Gotik, die Renaissance, der Barock, das Rokoko, dann die Aufklärung und die Klassik folgen sich in Kunst und Literatur so dicht aufeinander, daß man sie oft nicht richtig auseinanderhält. - Und noch immer gibt es keine zuverlässigen Datumsangaben.

100.        Die einzig wahre Epoche ist die Zeitgeschichte. Diese allein geht uns etwas an. Was keine Beziehung zur Gegenwart hat, kann man seinlassen. - Oder läßt sich jemand erschüttern vom Waffengeklirr des Trojanischen Kriegs?

101.        Die Geschichtsanalyse hat die Aufgabe, wahre von falscher Geschichte zu trennen. Anders ausgedrückt: Es gibt eine Geschichte und eine Vorgeschichte. Erstere kennen wir, von der letzteren wissen wir wenig oder nichts.

102.        Die Zweiteilung ist nicht absolut. Man muß eine geschichtliche Grauzone annehmen. Die wahre Geschichte, die Zeitgeschichte, weicht auf der Zeitachse nach unten bald einer historischen Dämmerung, dann einer vollkommenen Geschichtsnacht, im Französischen la nuit des temps.

103.        Die historische Zeitsäule ist grafisch vergleichbar mit einer Farbabstufung: Je weiter man chronologisch hinabsteigt, desto geringer wird die Farbsättigung, bis zuletzt nur noch Weiß übrigbleibt.

104.        Wir kennen das Aussehen der europäischen Städte zu Ende des 18. Jahrhunderts. - Aber mit jedem Jahr oder Jahrzehnt, in das wir uns versuchen zurückzusetzen, wird das Bild fahler und verschwommener. Zuletzt ist alles blank. Am Ende haben wir nur isolierte Zeugnisse, die wir weder zeitlich noch kulturell richtig einordnen können.

105.        Die Pfahlbauten an den Seen des Schweizer Mittellands und in Süddeutschland sind eine Tatsache. - Aber wer sie geschaffen hat, wann und wozu, ist und bleibt ein Rätsel. - Und die "römische" Baukultur rund um das Mittelmeer stellt unlösbare chronologische Fragen.

106.        Fällt zum Beispiel niemandem auf, daß es Amphitheater nur im Westen des Römischen Reichs gab, nicht aber im Osten?  In Griechenland, in Anatolien, in Syrien finden sich ausschließlich Hippodrome und Theater. - Die Archäologen wissen das, stellen aber keine weiteren Fragen. - Ich meine, die anfänglichen Christen lebten im Osten, wollten also keine Amphitheater mit Tierhetzen und Gladiatoren-Kämpfen.

107.        Die römischen Überreste in Tunesien - Bauwerke und Mosaike - sind so frisch und gut erhalten, daß man sie als unmittelbare Vorläufer des Barocks in Rom ansehen muß. - Die "Römerzeit" dauerte in Nordafrika offenbar länger als in Europa. - Doch darüber reden die Kunsthistoriker nicht. - Dabei fällt zum Beispiel ein Okeanos-Mosaik aus Sabrata in Libyen auf: Dieser Gott zeigt ein Porträt von Leonardo da Vinci!

108.        Über den Bau und die Funktion der ägyptischen Pyramiden werden dauernd neue Erklärungen und Theorien aufgestellt. - Aber die Rätsel bleiben. – Schon in den ältesten Chroniken finden sich Überlegungen zu diesen Monumenten. - Sicher ist nur eins: Die Namen der drei großen Pyramiden, Cheops, Chephren und Mykerinos wurden von den Franzosen gegeben.

109.        Verläßliche Geschichte erfordert schriftliche und datierte Dokumente – und zwar in großer Zahl: Im Zeitalter der Informatik wird die Datenmenge im Giga- oder Tera-Bereich angegeben. – Doch solche Mengen an Daten sind für ältere Zeiten illusorisch.

110.        Die Geschichtsforscher beteuern dauernd, sich auf Quellen zu stützen. - In den Archiven wird die Menge an Dokumenten mit Laufmetern angegeben. - Aber alle schriftlichen Quellen sind erst ab dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts entstanden. Vorher gab es nichts - sehr zum Leidwesen der orthodoxen und dogmatischen Historiker.

111.        Ist niemandem aufgefallen, daß sich in der Bibel und den "klassischen" griechischen und lateinischen Autoren keine Jahrzahlen finden? - Es wird nur gesagt, wie lange ein Patriarch oder ein König regierte. - Die Idee, schriftliche Aufzeichnungen zu datieren, ist also später aufgekommen.

112.        Die Datierungen der ersten Jahrzehnte nach der Einführung der Jahrzählung sind Phantasiezahlen oder Sinnzahlen. - Ich habe die historische Numerologie nicht erfunden; aber sie ausgebaut und damit viele Einsichten gewonnen. - Trotzdem halten die Historiker an diesem Zahlengewirr, an den numerologischen Konstruktionen fest. Dahinter steht die vergebliche Suche nach sicheren Referenzangaben. Doch diese gibt es nicht.

113.        Ein anderer historischer Zahlenforscher, Mario Arndt, stieß bei der Analyse von mittelalterlichen Herrscherlisten verblüffende Erkenntnisse. Beispielsweise hatte das römisch-deutsche Reich zwischen „911 bis 1313 AD“, also während 403 Jahren, insgesamt 31 Herrscher. Diese trugen 13 verschiedene Namen. – Und 13 mal 31 gibt bekanntlich 403.

114.        Das System der römisch-deutschen Herrscher ist auch in einem größeren Zeitrahmen gleich: Von „800 bis 1530 AD“ wurden insgesamt 31 Herrscher – von Karl dem Großen bis zu Karl V. - zum Kaiser gekrönt. Auch diese trugen 13 verschiedene Namen. Also kann man hier die gleiche Rechnung machen: 31 x 13 = 403. – Allerdings werden bei letzterer Zahl nur die Jahre als Kaiser berücksichtigt.

115.        Der erste deutsche Herrscher war zudem ein Ludwig. Der Name lautet richtig CHLODOVIC und bedeutet übertragen: „Der König hat den Vizekönig (von Rom) abgelöst“.  Chlodwig aus dem Stamm der Franken besiegte nämlich „486 AD“ Syagrius = SACRUM = heilig, den letzten römischen Statthalter in Gallien und begründete ein neues Heiliges Fränkisch-Römisch-Deutsches Reich. – Es ist dies die sogenannte Reichsübertragung (translatio imperii), das wichtigste Ereignis im Mittelalter.

116.        In der alten Geschichte gibt es dutzende, wenn nicht hunderte von Zahlen- und Wortkonstruktionen. Da fragt man sich wirklich: An welchem Schreibtisch, in welcher Schreibstube wurden diese raffinierten historischen Spielereien ausgedacht?

117.        Die etablierte, die falsche Geschichte, die in den meisten Büchern niedergelegt ist und in den Schulen und an den Universitäten gelehrt wird, ignoriert die Probleme der Quellen und Datierungen. Sie glaubt naiv an wahre Inhalte und Daten auch jenseits der Zeitschwelle. - Die behauptete Geschichte wird so zu einer Ansammlung von Märchen, Sagen und Legenden.

118.        Die alte Geschichte stellt eine riesige Geschichtsfälschung dar. Weshalb lassen sich die meisten Menschen, allen voran die Gelehrten, von diesen unwahren Geschichten täuschen? - Wissen sie es wirklich nicht oder sind sie Opfer einer Gehirnwäsche?

119.        Ich sehe das Verharren in einer falschen Geschichte als eine Folge des staatlichen Bildungssystems. Dieses zwingt die Schüler, Dinge zu lernen, die es nicht gibt. Wer in dem offiziellen Lernsystem gebetsmühlenartig fiktive Inhalte, Zahlen und Daten wiedergibt, gilt als gebildet und kommt vorwärts. - Aber es gibt keine Verbindung zwischen Wissen und Einsichten. - Und im wirklichen, im natürlichen Leben zählen andere Eigenschaften.

120.        Die Lehrer und Professoren sollten eigentlich hinter die Dinge sehen. Aber sie sind bereits durch den Wissensschrott abgestumpft und geben diesen weiter. Zuerst wird man betrogen, dann betrügt man sich selber. - Schon in der Renaissance rief der Dichter Sebastian Brant aus: Die Welt will betrogen werden (Mundus vult decipi).

121.        Die Französische Revolution ab 1789 ist der erste glaubhafte historische Komplex. - Aber vollständig real wird die Geschichte erst ein paar Jahrzehnte später.

122.        Die Napoleonischen Kriege dürften mehr oder weniger stimmen. Aber es gibt Ausnahmen: Hat zum Beispiel Napoleons Rückkehr nach Frankreich für hundert Tage und eine „Schlacht bei Waterloo 1815“ überhaupt stattgefunden? - Noch heute suchen Archäologen in Belgien vergeblich nach Massengräbern von jenen Kämpfen.

123.        Vor 1800, vor 1789 taucht die Geschichte schnell in ein historisches Nirwana ab. - Ein Jahr „1750“ zu behaupten und mit Inhalten darstellen zu wollen, ist nicht korrekt, ein Jahr "1700" zu beschreiben schon abenteuerlich.

124.        Der Dreißigjährige Krieg in einem „17. Jahrhundert“ hat nichts mit Geschichte zu tun. - Der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich im späten Mittelalter kann höchstens inhaltlich ein Quentchen Wahrheit haben: Es gab einmal eine Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Ländern.

125.        Die Kriege des Altertums, sei es der Perserkrieg gegen Athen oder die Punischen Kriege zwischen Rom und Karthago sind Geschichten, nicht Geschichte. - Aber im klassischen Geschichtsunterricht scheinen sie bedeutender zu sein als viele Kriege der Neuzeit. - Anders kann man nicht erklären, daß es lange Schilderungen einer "Schlacht bei Platäa 479 vor Christus", einer „Schlacht bei Cannae 216 vor Christus“ oder einer "Seeschlacht bei Actium 30 vor Christus" gibt.

126.        Ein angeblich griechischer Geschichtsschreiber namens Thukydides prahlte: Der Peloponnesische Krieg sei "die gewaltigste Erschütterung unter den Menschen gewesen". - Wirklich? – Und als jener Autor diesen Satz schrieb, hieß die peloponnesische Halbinsel Morea (MR >RM = ROM). Der griechische Name ist nachher entstanden.

127.        Zu einer gewissen Zeit begann die Kolonisierung der Neuen Welt von Europa aus. - Aber den Namen Kolumbus (= heiliges Neapel) kann man vergessen, ebenfalls die Jahrzahl „1492“. - Wir werden auf die Neue Welt und auf Amerika zurückkommen.

128.        Zu Beginn der Neuzeit, „anfangs des 16. Jahrhunderts“, wird eine Reformation des Glaubens behauptet. Die Dokumente können aber erst ab 1770 geschaffen worden sein. - Die Reformation bleibt trotz der Fülle von Aufzeichnungen eine verschwommene Sache. - Tatsache ist nur, daß ab diesem Zeitpunkt jede Religion behauptete, den richtigen Glauben zu vertreten.

129.        Die antiken Kirchenväter wie Hieronymus und Augustinus sind auf der gleichen zeitlichen Ebene zu sehen wie die Reformatoren Luther, Melanchthon, Erasmus, Zwingli, Bullinger und Calvin. - Diese Geister lehrten das Gleiche zur gleichen Zeit; man kann sie kaum auseinanderhalten. - Erst nachher wurde die Reformation zeitlich auseinandergerissen. - Ich habe mich immer gefragt, weshalb Calvin seine Reformation über eine Generation nach Luther und Zwingli predigte, obwohl der neue Glaube sich zweifellos gleichzeitig verbreitete.

130.        Eine abstruse Einzelheit zu Calvin soll nicht fehlen: Nach Petavius habe man die Häresie Calvins "1638 und 1642" auf einem Konzil in Konstantinopel (!) verdammt. - Ein katholisches Konzil in einem mohammedanischen Land - dazu hundert Jahre nach den Ereignissen?

131.        Der barocke Umfang der Werke der Reformatoren soll hier nur angesprochen werden: Vom Zürcher Reformator Bullinger zum Beispiel soll es 12'000 Briefe geben, die bis nach Schottland und nach Polen reichen. - Und dieser Mann sei bereits mit 18 (!) Jahren "Professor für neutestamentliche Exegese" geworden. – Da wird man blaß vor Neid!

132.        Der italienische Kardinal Cesare Baronio schrieb eine Kirchengeschichte in zwölf dicken Bänden! - Gab es wirklich soviel zu berichten über den Ursprung der katholischen Kirche?

133.        Der Berner Universalgelehrte Albrecht von Haller ("1708 - 1777") schlägt mit dem Umfang seines schriftlichen Wirkens sogar manche Reformatoren und Kirchenväter: Er soll ein Werk von über 50'000 Seiten hinterlassen haben, dazu 9000 (!) Buchrezensionen und 17'000 (!) Briefe von und an ihn. - Schon lange sage ich über diesen Haller: In seinem Sterbejahr war von diesem Genie noch keine Zeile geschrieben!

134.        Die Geschichts- und Chronologiekritik hat die Aufgabe, die seit langem etablierte historische Überheblichkeit zu entlarven und die Geschichte auf ein vertretbares Maß zurechtzustutzen. - Diese Kritik bedeutet logisch auch Zeitkürzung: Die Menschheits- und auch die Erdgeschichte sind viel kürzer als gemeinhin angenommen.

135.        Mehrere Autoren sprechen von einer "Großen Aktion" der Geschichtserfindung oder Geschichtsfälschung. Tatsächlich gehen Fälschung und Erfindung von Geschichte Hand in Hand. Und die Vergangenheit kann sich nicht wehren, verzerrt und mißbraucht zu werden.

136.        Vor dem Beginn des 19. Jahrhunderts hatte niemand ein Interesse, wahre Geschichte zu schreiben. - Der Zweck der historischen Literatur war ein anderer.

137.        Die alten Quellen sind Fälschungen, stellen ein Gewirr von Behauptungen und Daten dar, die nicht zusammenpassen. Sie gaukeln Zeiten und Ereignisse vor, die es nie gegeben hat. Das gesteht teilweise auch die konventionelle Geschichtswissenschaft ein. Allerdings beschränkt sie sich darauf, wahre von falschen Dokumenten zu trennen.

138.        1986 fand in München ein Monster-Kongreß über "Fälschungen im Mittelalter" statt. Das Ergebnis sind sechs Bände und ein Registerband. Aber es lohnt sich nicht einmal, in dieses Werk reinzuschauen. Dort werden durchwegs nur einzelne Schriftstücke, meistens Urkunden präsentiert. Von einer großangelegten Fälschungsaktion ist nirgends die Rede.

139.        Wenn von Fälschungen die Rede ist, denkt man zuerst an falsche Banknoten. Der Vergleich ist berechtigt: Der kritische Historiker braucht oft ein kriminalistisches Gespür, um falsche Zuschreibungen und unmögliche Inhalte zu entlarven.

140.        Bei der Erwähnung von Urkunden komme ich in Rage, weil ich mich als Student mit dieser angeblichen Wissenschaft - Urkundenlehre oder Diplomatik genannt – beschäftigen mußte. Schon vor vielen Jahren schrieb ich: Urkunden sind historische Nonvaleurs, eine Masse von Schriftstücken, die das Pergament, auf dem sie geschrieben sind, nicht aufwiegen. - Aber nichtsahnende Historiker sind vernarrt in diese Pseudodokumente. Sie meinen damit originale und reale Belege für weit entfernte Zeiten vor sich zu haben.

141.        Die Urkunden-Produktion hat erst gegen 1780 begonnen, also einige Zeit nach dem Beginn des Buchdrucks – Doch innert Jahrzehnten sind tausende und abertausende solcher Schriftstücke geschaffen worden. Deren Editionen füllen dicke Bände. Und Urkundenforscher finden damit seit zweihundert Jahren ein Auskommen.

142.        Die deutschen Urkunden fallen auf durch merkwürdige Namen und eine verdrehte Sprache: Wil wurde zum Beispiel als Wilare geschrieben und Chronik als Chronick. Der Grund für diese sprachlichen Künsteleien ist einfach: Damit wollte man ein hohes Alter vorgaukeln, eine Zeit, da man sich sprachlich noch unbeholfen ausgedrückt habe.

143.        Den Beginn der Schrifttradition, also die Erschaffung der heute bekannten Sprachen, die Aufzeichnung von Texten, das Sammeln von Dokumenten, datiere ich auf die Zeit ab 1760. - Es ist dies eine Zäsur in der Entwicklung der Menschheit, der eigentliche Beginn der modernen Welt. Das Aufkommen der Schriftkultur fällt zusammen mit einer Vielzahl von technischen Erfindungen, vom Schießpulver über den Buchdruck bis hin zum Spiegel und zu optischen Geräten.

144.        Man darf das genannte Datum der 1760er Jahre nennen, weil gleichzeitig mit den schriftlichen Aufzeichnungen auch die heute gebräuchliche Zeitrechnung ab Christi Geburt, die Anno Domini-Datierung (AD) entstanden ist. - Vor der Mitte des 18. Jahrhunderts ist es grundsätzlich nicht erlaubt, die heutige Zeitrechnung zu verwenden. Man muß stattdessen sagen, wie viele Jahre ungefähr vor heute.

145.        Konventionelle Wissenschaftler wenden ein, daß es seit dem 20. Jahrhundert naturwissenschaftliche Datierungsmethoden gebe: die sogenannte C 14-Analyse, Isotopenanalyse von Gesteinen, Jahrringe von Bäumen, Schichten in Sedimenten und so weiter. - Aber wenn diese Instrumente tatsächlich verläßliche Ergebnisse liefern würden, wäre die Geschichts- und Chronologiekritik überflüssig. Die physikalischen Datierungsmethoden sind ein einziger riesiger Humbug. Sie dienen dazu, die absurde konventionelle Chronologie der Geschichte zu stützen.

146.        So wie die alten Geschichtserzählungen nur einen literarischen Wert haben, so die Jahrzahlen vor der sicheren Geschichtszeit nur eine numerologische Relevanz. Solche Daten sollten deshalb immer in Anführungszeichen gesetzt werden.

147.        Schon am Anfang spielten die Zahlen eine ebenso große Rolle wie die Inhalte. In der Bibel liest man zum Beispiel von der Zahl 666. - Diese durchzieht den gesamten Zeitraum der alten Geschichte. - Beispielsweise soll Julius Caesar im Jahr „44 vor Christus“ getötet worden sein. - Und genau 666 Jahre danach, also „622 nach Christus“, wird die Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina angesetzt.

148.        Vor der Mitte des 18. Jahrhunderts sind keine schriftlichen Dokumente erhalten, außer Inschriften in Stein und Metall. - Doch mit ein paar Zeilen und Wörtern läßt sich keine Geschichte rekonstruieren. Und vor 1789 ist kein Datum, damit keine Quelle und folglich kein historischer Inhalt sicher und zeitlich bestimmbar. Wer sich auf solche Dokumente stützt, baut auf Sand. - Und übrigens: Weshalb hat man eine Jahrzählung mit vier Ziffern eingeführt? - Darauf gibt es keine Antwort, nur Hypothesen.

149.        Ich getraue keine Schätzungen abzugeben für Zeiten, die weiter als ungefähr 400 Jahre vor heute liegen. - Folglich ist die Entstehung der heutigen Menschheitskultur wahrscheinlich vor ungefähr vierhundert Jahren anzusetzen. - Was vorher war, geht über in die Naturgeschichte.

150.        Die historische Problematik betrifft die Zeiten weiter als zweihundert Jahre vor heute oder vor 1815. - Und die Geschichtskritik ist grundsätzlich so alt wie das Alter der geschriebenen Geschichte. - Einige Persönlichkeiten seien hier genannt.

151.        Der französische Geistliche Jean Hardouin bestritt die Echtheit aller alten Texte, vor allem der Bibel, der Kirchenväter und der griechischen und römischen Klassiker. Auch erklärte er die Urkunden, Konzilsakten, aber auch der antiken Münzen und Inschriften für Fälschungen aus späterer Zeit. - Hardouin ist auf das Ende des 18. Jahrhunderts zu setzen. Denn die Quellengruppen, die er nennt, mußten zuerst geschaffen werden.

152.        Der holländische Jesuit Papebroch behauptete, alle Urkunden seien unecht. - Durch eigene Forschungen habe ich herausgefunden, daß Urkunden in jedem Fall jünger sind als die ersten gedruckten Geschichtsbücher. 

153.        Voltaire ist als erster großer Geschichtskritiker zu sehen. In seinen Schriften entrüstet er sich über die Absurdität vieler Einzelheiten der antiken und mittelalterlichen Geschichte. - Beispielsweise empört sich Voltaire über die angebliche Schlacht von Tours und Poitiers "732 nach Christus", in welcher die Franken unter Karl Martell hunderttausende von Arabern getötet hätten, bei nur einigen Dutzend eigenen Verlusten.

154.        1814 erschien in Düsseldorf aus der Feder eines Peter Franz Joseph Müller das Werk Meine Ansicht der Geschichte. – Darin sagt der Gelehrte, daß die klassischen Autoren und die übrige schriftliche Überlieferung aus viel späterer Zeit stammen, als gemeinhin behauptet. - Müllers Werk ist über zweihundert Jahre alt. Wenn man das Buch zu seiner Zeit zur Kenntnis genommen hätte, wäre die kolossale Geschichtserfindung schon damals zusammengebrochen.

155.        Der englische Religionshistoriker Edward Johnson sprach in den 1890er Jahren erstmals von einer "Großen Aktion" der Geschichtsfälschung und behauptete, daß diese in den Klöstern begonnen habe. Für ihn stellt die Geschichtsfälschung „ein gewaltiges Monument dar für die menschliche Neigung zu betrügen und sich betrügen zu lassen“ (an enormous monument of the propensity in human nature to deceive and to be deceived).

156.        1902 publizierte der geniale Altphilologe Robert Baldauf eine hundertseitige Broschüre mit ausgewählten Analysen griechischer und römischer Literatur. Darin wies er nach, daß die „klassischen“ Werke die deutsche und die romanischen Sprachen bedingten und deshalb in einem kurzen Zeitraums entstanden sein müssen. Baldauf kannte zweifellos das Werk von Peter Franz Joseph Müller, denn seine Schlußfolgerungen sind gleich: Die ganze alte Überlieferung, die Bibel, die Kirchenväter, die klassische griechische und lateinische Literatur sind innerhalb von wenigen Generationen entstanden. Die Renaissance hat die alte Überlieferung nicht entdeckt, sie hat dieses Schrifttum geschaffen.

157.        Zu Baldauf ist eine wichtige Anmerkung zu machen: Hinter diesem Autor verbirgt sich zweifellos Friedrich Nietzsche. - Dessen literaturkritische Schriften sind also postum herausgegeben worden.

158.        Der deutsche Historiker Wilhelm Kammeier stellte in den 1930er Jahren eine umfassende Fälschung der Geschichte und ihrer Quellen – der Urkunden und der Chroniken – fest und datierte den Beginn dieser Aktion auf das Spätmittelalter. - Er sah zudem die Widersprüche in der erfundenen Geschichte als ein zentrales Charakteristikum: Die Erfinder wollten damit verhindern, daß man absolute Gewißheit hatte und sich auf bestimmte Quellen festlegen konnte. - Der bewußte Widerspruch und zentrale Unstimmigkeiten finden sich tatsächlich überall in der alten Geschichtsliteratur: Man kann noch so viel über die alten Zeiten forschen; letztlich bleibt alles verworren und unklar.

159.        Einen bewußten Widerspruch findet man schon in den vier Evangelien: Bei Matthäus, Markus und Lukas erreicht Christus ein Alter von 33 Jahren, bei Johannes aber 45. - Was ist denn richtig?

160.        Über die Absurditäten in der alten Geschichte wird hier an vielen Stellen gesprochen. Man möchte meinen, die alten Chronisten wollten den Lesern sagen: "Glaubt nicht an die haarsträubenden Dinge, die wir hier erzählen!" - Ein berühmtes Zitat des angeblich nordafrikanischen Kirchenvaters Tertullian lautet: Credo quia absurdum = Ich glaube (daran), weil es absurd ist. - Allerdings ist bei der alten Geschichte sehr viel Glaube gefragt!

161.        Sogar in den Namen von Persönlichkeiten der falschen Geschichte finden sich Hinweise, daß man nicht alles glauben sollte: Weshalb trägt der berühmte Arzt und Quacksalber Paracelsus unter seinen Vornamen neben „Hohenheim“ auch „Bombast“? – Oder warum nannte ich ein Chronist Johannes Salat? – Die alte Geschichte ist im Grunde ein bombastischer Wort- und Zahlensalat.

162.        Kritiker der überlieferten alten Geschichte hat es schon immer gegeben. Allerdings fehlte es lange Zeit an den richtigen Werkzeugen, um die behaupteten Inhalte und Zeitstellungen als falsch zu entlarven.

163.        Der russische Philosoph Nikolai Morosow kritisierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals neben den geschichtlichen Inhalten auch die behaupteten Zeiträume. Er versuchte eine großangelegte Kürzung der Menschheitsgeschichte.

164.        Morosow erkannte zum Beispiel, daß der biblische Sinai auf lateinisch sinus = Meerbucht zurückgeht. Und gemeint ist damit der Golf von Neapel mit dem Vesuv. – Das Gleiche gilt für den Berg Horeb: Der feuerspeiende Vesuv ist schrecklich, lateinisch horribile.

165.        Gleich nachdem ich von diesen Herleitungen gehört habe, analysierte ich die Redensart von dem Land wo Milch und Honig fließt, die sich im biblischen Buch Exodus 3,8 findet: Damit sind die Monti Lattari gemeint, die südlich des Vesuvs liegen und bekannt waren für Molkenkuren. - LACTEM = Milch ist klar. - Aber was ist mit Honig? - Nun, Berg heißt lateinisch MONTEM. Wie viele andere Wörter wurde MNTM als MLM = MELLEM = Honig aufgefaßt oder mißverstanden.

166.        Seit den 1990er Jahren hat der russische Mathematiker Anatolj Fomenko durch den Vergleich und die Analyse alter Texte – der Bibel und der klassischen antiken Autoren – festgestellt, daß sich diese auf einige wenige originale Geschichten zurückführen lassen. - Vor allem erkannte er die Sage vom Trojanischen Krieg als grundlegende Erzählung, als Matrix, als Blaupause der Geschichtserfindung. - Seitdem ich dies begriffen habe, sage ich: Troja, Neapel, Iljum und der Vesuv sind überall. – Dem russisch-deutschen Physiker Eugen Gabowitsch gebührt das Verdienst, Fomenko und seinen Kreis auch im deutschsprachigen Raum bekanntgemacht zu haben.

167.        Die Sage von Troja oder Iljum ist kurz folgende: Die reiche Handelsstadt wurde wegen dem Raub einer Frau von den Griechen belagert und nach langen Kämpfen durch eine List eingenommen. Die Bewohner wurden getötet, die Stadt verbrannt. Einige Trojaner konnten fliehen und an einem anderen Ort eine neue Stadt, ein NEAPOLIS = Neuenstadt, Neustadt gründen. - Das Epos von Troja mit Personen wie Priamus, Agamemnon, Menelaos, Helena, Hektor und Aeneas, mit den Orten Mykene, Troja, Tenedus und dem berühmten trojanischen Pferd ist ungemein facettenreich, mit unerschöpflichen Deutungsmöglichkeiten.

168.        Die heutigen Sprachen sind durchtränkt mit Begriffen aus der Troja-Sage. Das deutsche Wort Krieg (CRC) verrät die Griechen. Die Romanen und die Engländer haben mit guerra und war dagegen das alte deutsche Wort werra (PRM) übernommen. Gemeint ist damit Priamus, der Oberkönig jener sagenhaften Stadt. Und auch der Krach (CRC) verrät die Griechen: Die zehnjährigen Kämpfe der Griechen vor Troja machten einen Heiden-Lärm!

169.        Nicht weniger interessant sind die Parallelgeschichten der Troja-Sage, nämlich des "römischen" Autors Titus Livius' Tarquinier- oder Etrusker-Krieg in Rom, Julius Caesars Gallischer Krieg und Prokops Gotenkrieg. - Der Krieg zwischen den Israeliten und Benjaminiten im biblischen Buch Richter kommt hinzu.

170.        Der Name Troja war austauschbar: Rom, Neapel, Jerusalem und Babylon standen für jene Sagen-Stadt. – Auch der Markt ist ein Troja-Wort: TROJAM = TRM > MRT = MERCATUM = englisch mart und market.

171.        Fomenko hat durch Analyse auch herausgefunden, daß sich die Epochen der antiken und mittelalterlichen Geschichte und ihrer Herrscher decken, indem er die Parallelitäten oder Isomorphismen der historischen Inhalte und Zeitenfolgen offenlegte. Nach ihm besteht die Geschichte des Altertums und Mittelalters - und auch die biblischen Geschichten des Alten Testaments - im Wesentlichen aus sechs Textbüchern, dazu einer Anzahl von Varianten.

172.        Die Geschichtsbücher wurden erst nachher mit Jahrzahlen versehen und in einen Zeitrahmen eingespannt. Zuerst stand die Geschichte auf einer einzigen Zeitebene. Also verwundert es nicht, daß sich zum Beispiel die Geschichte des Königreichs Juda im Alten Testament in der Kaisergeschichte des deutschen Hochmittelalters wiederfindet.

173.        Fomenko läßt die Forscher in seinen vielen Büchern im Unklaren, wann der Beginn der wahren Geschichte anzusetzen ist. - Vage erwähnt er das 16., das 17. oder manchmal das 18. Jahrhundert. - Zeitschätzungen für die nähere Vorgeschichte sind heikel. Aber ohne ungefähre Datierungen geht es auch in der Geschichtskritik nicht.

174.        Das Material, das Fomenko ausbreitet, ist groß und voll von Anregungen. Es braucht eine jahrelange Beschäftigung, um die Fülle zu verarbeiten und zu verstehen. - Ich habe die Forschungen von Fomenko aufgenommen und setze sie fort. In "Die Matrix der alten Geschichte" gebe ich eine zusammenfassende Einführung in die Thematik der Geschichtsanalyse. - In "Die alten Eidgenossen" wende ich die analytische Technik auf die erfundene ältere Schwyzer Geschichte an. - Einige Detailuntersuchungen über die Geschichtsschreibung in der Schweiz ergänzen meine Feststellungen.

175.        Gegenüber Fomenko versuche ich genauere zeitliche Schätzungen in meine Überlegungen einzufügen. - Dabei merkte ich, daß diese immer näher an die Gegenwart zu liegen kamen: Die Menschheitsgeschichte wurde immer kürzer.

176.        Von Fomenko und von Morosow habe ich auch die Erkenntnis der Entvokalisierung der Wörter und Namen mit der anschließenden Revokalisierung übernommen. - In "Die Ortsnamen der Schweiz" gebe ich einen Überblick über die ungemein fesselnde und wichtige Namensgebung Europas. Diese ist nach meinen Erkenntnissen allgemein und zur gleichen Zeit entstanden wie die heutigen Sprachen und die literarische Schriftkultur.

177.        Bei der historischen Namensanalyse zählen nur die Konsonanten - meistens sind es drei. - Längere Folgen von Mitlauten enthalten Doppel- oder Dreifach-Wörter. - Als Beispiel diene: NEAPEL > NPL oder Troja, TROJAM > TRM. - Damit analysiere ich die alten Sprachen, die Ortsnamen und Personennamen.

178.        Also findet sich Neapel, Troja, Iljum und der Vesuv in hunderten von Wörtern der europäischen Sprachen, dazu ebenfalls in hunderten von geographischen Namen und auch in Personennamen.

179.        Neapel und Troja konnten verbunden werden. Also entstanden daraus düstere Wörter wie Folter, auch als Ortsname Affoltern. – Und die Namen lassen sich rückwärts lesen: Laupen (LPN) bedeutet demzufolge ebenfalls Neapel (NPL).

180.        Wie Neapel, Troja, Iljum und der Vesuv ist auch Rom überall vertreten. Der Ruhm (RM) ist ebenso zu jener angeblich ewigen Stadt gehörig wie der Raum (RM) oder der Rummel (RM).

181.        Die alteuropäischen Völker wurden zusammengehalten durch ihren Glauben an Rom, Troja und den Vesuv. Die Romanen, die Römer, waren gleichzeitig Welsche (VLSM = VOLUSUM = VESUVIUM), also Vesuv-Leute. - Die Deutschen (TTSCM = TITUM SANCTUM = heiliger Titus) waren Angehörige des Vesuv-Kaisers Titus, unter welchem der Vulkan ausbrach, der die Stadt Pompeji zerstörte. Zudem gehörte jenes Volk ebenfalls zu den Romanen, denn die Germanen enthüllen ha/ROMANI = die Römer.

182.        Die Namenanalyse erweist sich als ungemein fruchtbar und vielseitig in ihren Anwendungen. In den Namen ist gleichzeitig eine Bedeutung, ein Programm enthalten. - Im Laufe der Darlegungen werden wir hier viele Beispiele bringen.

183.        Eine wichtige Folgerung aus den Namenanalysen soll vorangestellt werden: Mit Neapel und Troja wurden auch Begriffe mit düsterer Bedeutung gebildet: Terror (TRM), Tyrann (TRM) und Marter (MRT > TRM), Folter (PLTRM = Neapel + Troja). – Diese Wörter erlauben eine wichtige Feststellung: Die menschliche Gesellschaft war kein freier Zusammenschluß. Eine terroristische Macht stand dahinter. – Einige Forscher haben das schon erkannt.

184.        Die alten Texte sind auf ihre übertragene Bedeutung zu befragen. Man nehme als Beispiel den Gallischen Krieg von Julius Caesar. – Vordergründig ist es die Geschichte eines römischen Feldherrn, der in einem zehnjährigen Feldzug ganz Gallien unterwirft. – Doch Caesar ist zuerst als Oberhaupt, als Papst der römisch-katholischen Kirche zu sehen. Also ist der Gallische Krieg ein Bericht in antikem Gewand über die Bekehrung Frankreichs zum rechten Glauben.

185.        Es gibt eine allgemeine Erkenntnis beim Studium der erfundenen Geschichte: Es gilt nicht viel zu wissen und zu lernen, sondern die wesentlichen Inhalte zu erfassen. - Wer die alten Namen richtig deutet, hat die Quintessenz der Geschichte begriffen. - Hinter Troja zum Beispiel steht nicht nur die Zahl drei. Gemeint ist vielmehr das christliche Dogma der Dreifaltigkeit, der Trinität. Folglich ist der Trojanische Krieg eine theologische Auseinandersetzung um den richtigen Glauben.

186.        Wir kommen zurück auf die Baugeschichte. Diese stellt einen Königsweg zu einer inhaltlichen und zeitlichen Neubestimmung der älteren Kulturgeschichte dar. Diese Dinge ermöglichen augenfällige Schätzungen von Epochenfolgen.

187.        Hier ist auf die ungemein bedeutende technische Erfindung von Zement oder Mörtel hinzuweisen. Mit diesem Bindemittel wurde es möglich, stabile Mauern und Hochbauten zu errichten.  - Die sogenannte Römerzeit ist zuerst als technologisch neue Epoche aufzufassen, grundgelegt durch den Verbundstoff Mörtel. - Vorher gab es nur Bauwerke aus Trockenmauern und aus Materialien wie Holz, Schilf, Stroh.

188.        Als Bauten vor der Mörtel-Technik sind die Grabhügel oder Hügelgräber zu bezeichnen, ferner die Erdburgen und sonstigen alten Befestigungswerke, die man häufig als Oppida bezeichnet.

189.        Erdburgen, also Wehranlagen aus Burghügeln, Wällen und Gräben, müssen älter sein als Steinburgen. - Steinburgen, also Wehrbauten mit Türmen, Toren und Ringmauern, wurden in der Regel in bestehende Erdburgen hineingebaut. – Der zeitliche Unterschied ist mit Jahrzehnten, nicht mit Jahrhunderten zu beurteilen. - Ich erläutere diese Erkenntnisse in meinem Werk "Burgen rund um Bern".

190.        „Antike“ Tempel, also Kultbauten aus einer Cella mit einem gemauerten Umgang aus Bögen oder Säulen, sind älter als Kirchen. -  Die Gotteshäuser wurden häufig unmittelbar über alten Kultstätten oder römischen Gutshöfen (villae rusticae) errichtet. – Das beweist, daß der zeitliche Unterschied zwischen den beiden Baukulturen – „Altertum“ und „Mittelalter“ klein ist.

191.        Die Reste römischer Bauten nördlich der Alpen liegen alle unter fruchtbarem Boden, unter Weiden, Äckern und Wäldern. – Die Ruinen wurden also offenbar innert weniger Jahre bis auf die Fundamente abgetragen, zwecks Wiederverwendung des Baumaterials.

192.        Die Grabhügel oder Hügelgräber sind alle geplündert worden - meistens im 19. Jahrhundert, viele schon vorher. Jene Kultur der künstlichen Hügel kann deshalb nicht so weit zurückliegen, wie die Archäologen behaupten.

193.        Die Holzstümpfe der Pfahlbauten an den Seeufern der Schweiz und in Süddeutschland können höchstens ein paar Jahrhunderte alt sein, weil Holz sich zersetzt. - Wie kann man diesen Resten ein Alter von mehreren tausend Jahren zuschreiben? – Schon um 1860 kritisierte der deutsche Forscher Reinhold Pallmann die Pfahlbau-Manie und ihre Datierungen.

194.        Die bereits erwähnte „römische“ Baukultur rund um das Mittelmeer hinterließ eindrucksvolle Reste. Das läßt vergessen, daß wir über die Kultur, die dahinterstand, sehr wenig wissen. Wir können weder über den Ursprung, die Dauer und das Ende genaue Aussagen machen.

195.        Um 1900 untersuchte der deutsche Forscher August von Cohausen den Limes, die römischen Grenzbefestigungen in Deutschland und kam zum Schluß, daß diese Gräben und Mauern nur Zollgrenzen darstellten. Die Anlagen wären nämlich kaum zu verteidigen gewesen.

196.        Die Renaissance hat das klassische Altertum geschaffen - und das Mittelalter dazu. - Wir haben das schon festgestellt. - Und wir können nicht einmal richtig zwischen antiken und mittelalterlichen Bauten unterscheiden. - Übrigens: Renaissance heißt Wiedergeburt. Wir ergänzen: Es war eine Geburt der Antike, keine Wiedergeburt.

197.        Nehmen wir den berühmten Parthenon auf der Akropolis von Athen. Die Altertumsforscher schwärmen von diesem Bauwerk und wissen auch das genaue Bau-Datum, gleich wie sie die Bauherren kennen: Der Tempel sei "447 - 422 AC" hochgezogen worden, und zwar von den beiden Architekten Iktinos und Kallikrates.

198.        Die Geschichtskritik sieht das anders. Der Parthenon war eine christliche Kathedrale, von Franken, Katalanen und Italienern im antiken Stil errichtet, der Muttergottes Maria (Parthenos) geweiht, etwa in den Jahren vor „1750“ fertiggestellt. - Die Namen der beiden genannten Architekten sprechen in der Analyse für sich: Iktinos erweist sich als "der Katalane"; Kallikrates bedeutet "heiliger Christus".

199.        Und übrigens: Die heutige Akropolis ist ein modernes Ruinengelände. - Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden dort alle christlichen und ottomanischen Bauten beseitigt, um dem Wahn einer "perikleischen Antike" nachzukommen. - Auf alten Fotos sieht man noch auf der Akropolis den eindrucksvollen "mittelalterlichen" Frankenturm. - Schliemann ließ ihn um 1880 auf eigene Kosten abtragen.

200.        Nicht nur der Parthenon ist nachträglich benannt. Auch der Nike-Tempel und die Propyläen sind keine ursprünglichen Bezeichnungen. - Ebenfalls wird uns in Athen ein "Theater des Herodes Attikus", ein "Turm der Winde" und ein „Theseion“ gezeigt. - Wer hat diesen antiken Bauten die Namen gegeben? – Und das letztgenannte „Theseion“ ist wohl als kleinerer Parthenon anzusehen.

201.         Die griechische Baukunst ist angeblich charakterisiert durch die dorische Säulenordnung - im Gegensatz zu der korinthischen Säulenordnung der Römer. - Aber die dorischen Kapitelle, die angeblich uralten griechischen Tempel in Athen, Bassae, Delphi, Korinth, Nemea. Olympia, Kap Sunion und anderswo in Griechenland, sind als nachklassisch anzusehen und hatten mittelalterliche Bauherren aus dem Westen.

202.        Das gilt auch für die gewaltigen "griechischen" Tempelanlagen in Unteritalien und Sizilien: Die Sakralbauten von Paestum, Agrigent, Segesta und Selinunt sind Werke der Katalanen, Aragonesen und Navarresen. Diese nordspanischen Eroberer zogen aus ihren Heimatgebieten über Unteritalien und Sizilien nach Griechenland. - Deren Geschichte ist verlorengegangen; geblieben sind ihre Bauwerke.

203.        Der Tempel von Segesta in den Bergen bei Palermo und der Apollo-Tempel in Bassae in den Bergen des Peloponnes sind ungewöhnlich gut erhalten. Und über beide Bauwerke werden verdächtig ähnliche Dinge erzählt: Sie sollen 2500 Jahre alt und dennoch unvollendet geblieben sein. Zudem hätten sie nie ein Dach besessen. – Wer glaubt sowas?

204.        Wichtige Ortsnamen Siziliens bewahren die Erinnerung an jene spanischen Kreuzfahrer: Syrakus ist etymologisch zu entschlüsseln als "heiliges Aragonesien", Ragusa enthüllt Aragonesien, Catania die Katalanen.

205.        Das Olympieion in Athen hat mich schon in früher Jugend eigenartig beschäftigt. Es soll dies ein dem olympischen Zeus geweihter Tempel gewesen sein. Von dem Bauwerk stehen noch fünfzehn kolossale korinthische Säulen – viel mehr werden es wohl nicht gewesen sein. - Für mich ist das Olympieion ein unvollendetes Monument des baulichen Größenwahnsinns der Kreuzfahrer in Griechenland. - Aber die Archäologie setzt das Bauwerk ins "klassische Altertum" und behauptet sogar eine 650-jährige (!) Bauzeit.

206.        In Rom stellen wir ähnliche nachklassische Bauten fest: Die Säulen des Trajan und Mark Aurel wirken jung. - Und die Kriegsdarstellungen auf diesen Relief-Bändern sind mit Vorsicht zu deuten: Sie zeigen, wie man sich zu einer gewissen Zeit alte Römer vorstellte - nicht wie sie wirklich aussahen.

207.        Das Kolosseum in Rom war das größte Amphitheater der Alten Welt. Es soll aus der Antike stammen und im Mittelalter als Festung, dann als Steinbruch benutzt worden sein. - Kritische Überlegungen aber zeigen, daß dieses Amphitheater nachantik ist und unvollendet blieb.

208.        Der Renaissance-Architekt Leon Battista Alberti ist eine Parallele zum antiken Vitruv. Es heißt, Alberti habe römische Bauten errichtet. Vielleicht steht er hinter dem Kolosseum und anderen Bauwerken des angeblichen antiken Roms.

209.        Das phantastisch gut erhaltene Pantheon wurde schon erwähnt. Das Gewölbe jener Kirche ist vor dem 18. Jahrhundert technisch nicht plausibel. Nur die Eingangsfront außen sieht antik aus; das Innere unterscheidet sich nicht von anderen Barockkirchen.

210.        Über die metallene Reiterstatue des Mark Aurel in Rom wird folgendes Märchen erzählt: Das Kunstwerk, kurz nach dem Tod jenes Kaisers entstanden, sei deshalb erhalten geblieben, weil man im Mittelalter meinte, es stelle Konstantin den Großen dar. Erst in der Renaissance habe sich der Irrtum aufgeklärt. - Der Mark Aurel in Rom ist ein Werk der Renaissance. Der holländische Künstler Maarten von Heemskerck stellte ihn vor dem alten Lateran-Palast dar. Und man kennt in Italien als Pendants die Reiterstatuen des Gattamelata in Padua und des Colleoni in Venedig.

211.        Die künstlerischen Ruinendarstellungen Roms eines Piranesi und die Betrachtungen über den Verfall des Römischen Reichs von Montesquieu und Gibbon beweisen eine neuzeitliche Kultur gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Das Alte Rom wird in jener Zeit zu einem irrealen historischen Gebilde verfremdet.

212.        Sobald die Antike wieder als Vorbild galt, wurden Bauwerke und Kunstgegenstände nachgeahmt oder gefälscht. - Die römischen Münzen mit ihren realistischen, ausdrucksvollen Porträts von Kaisern, bedingen die Kunst der Renaissance. - Zudem müssen zuerst die Namen und die Charakteristika jener Herrscher existiert haben, bevor man sie bildlich darstellen konnte. - Die scharfen Gesichtszüge des geizigen Vespasian und das rundliche Antlitz des den leiblichen Genüssen ergebenen Titus oder Titullius benötigten schriftliche Grundlagen.

213.        Angeblich „in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts“ - tatsächlich jedoch nach der Mitte des 18. Jahrhunderts - gab es einen italienischen Kunstsammler namens Cyriacus von Ancona, der überall in Griechenland antike Kunstschätze und Inschriften fand. – Aber jener umtriebige Sammler war mehr ein großer Fälscher und Antiquitätenhändler. Cyriacus von Ancona hat zum Beispiel als erster den Parthenon zeichnerisch dargestellt. Er steht für die Erschaffung einer klassischen Antike.

214.        Um diese Zeit wurde auch die attische Vasenmalerei, die attische Keramik geschaffen. - Die Kunstgeschichte datiert diese Vasen und Krüge einheitlich auf "400 bis 600 vor Christus". - Die Töpferwaren erzielen im Handel hohe Preise. -  Niemand stellt sich die Frage, wie Tonkrüge und Vasen von teilweise beträchtlicher Größe zweieinhalb Jahrtausende (!) ohne Beschädigungen überstehen konnten. Die meisten dieser Kunsterzeugnisse sind so gut erhalten als wären sie erst gestern hergestellt worden.

215.        Und wie steht es mit den antiken Statuen, welche den Stolz vieler großer Museen darstellen? Sowohl die Venus von Milo, die Nike von Samothrake, die Augustus-Statue von Primaporta und der Parthenon-Fries sind als nachantik, als Renaissance-Schöpfungen anzusehen. - Der Pergamon-Fries in Berlin ist sogar als Kunstwerk des Wilhelminischen Deutschlands nach 1871 einzuordnen.

216.        Der Barock und der Klassizismus ab dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts sind ohne die klassischen Vorbilder nicht zu erklären. - Wir bewundern die Kolonnaden vor der Peterskirche in Rom – vielleicht gegen 1790 errichtet. – Ihr Vorbild findet sich im heutigen Jordanien, nämlich in den Kolonnaden des rundlichen Marktplatzes von Gerasa (Jerash).

217.        Das berühmte Pompeji sah eher „mittelalterlich“ denn "antik" aus. Erst durch die Ausgrabungen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurde jene Ruinenstadt zu einer Stätte der antiken Klassik stilisiert.

218.        Die pompejanische Kunst kennt perspektivische Elemente, wie sie in der Renaissance aufkamen. - Ein Pferd von hinten darzustellen, war vorher nicht üblich, ebenfalls nicht Ober- und Unteransichten. - Und die trompe-l'oeil-Fresken von Pompeji haben Barock-Künstler wie Mantegna, Correggio und Tiepolo zu ihren Deckenmalereien inspiriert.

219.        Berühmte Renaissance-Künstler wie Caravaggio, Raffael, Tizian und Dürer müssen in Pompeji gewirkt haben. Etliche Bilder dieser Meister haben pompejanische Gegenstücke. - Die Kunstwissenschaft kennt diese Vergleiche, schweigt aber darüber.

220.        Zudem wurden die Ausgrabungen in Pompeji und anderswo barbarisch ausgeführt. Man suchte eine Antike wie man sie wünschte. Also wurden christliche und „mittelalterliche“ Funde - die es auch gab - nach Möglichkeit ignoriert oder sogar zerstört.

221.        Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war der kulturelle und bauliche Wandel im Grunde genommen schneller als heute. Wo nach der konventionellen Ansicht Jahrhunderte stehen, sind es in Wirklichkeit nur Jahre oder Jahrzehnte.

222.        Schon um 1790 galt die Gotik als barbarisch, unzeitgemäß. - So wurde in Italien noch vor dem Ende des 18. Jahrhunderts ein großer Teil der gotischen Kirchen barockisiert. - Nördlich der Alpen war es ähnlich.

223.        Die berühmten Miniaturen. also Buchmalereien, aus dem Stundenbuch des Duc de Berry, die etwa in die 1780er Jahre zu setzen sind, zeigen Paris als Stadt der vollendeten Gotik. - Eine Generation später war von jener gotischen Stadt fast nichts mehr zu sehen. - Heute besitzt Paris kaum ein halbes Dutzend erhaltene gotische Bauwerke.

224.        Die Baugeschichte Roms führt zu ähnlichen Schlüssen. Die ersten Abbildungen Roms in den Chroniken von Hartmann Schedel und Sebastian Münster zeigen eine mittelalterliche Stadt. Man bemerkt in ihr ein paar "antike" Bauten, nämlich den Säulen des Trajan und Mark Aurel, mit dem Kolosseum und dem Pantheon.

225.        Der schon erwähnte Maarten van Heemskerck zeichnete ein Rom, wie es kurz vor der barocken Umgestaltung aussah. Der Petersdom ist im Bau, doch ohne die späteren Veränderungen. - Man kann diese Bilder in die Zeit um 1770 setzen.

226.        Der französische Maler Lorrain verwirrt: Während seines Römer Aufenthalts zeichnete er den Septimius Severus-Bogen auf dem Forum Romanum als in einer Wasserfläche stehend. - Erlebte Rom vor dem Barock etwa eine katastrophale Flut? – Alte Chroniken erwähnen einen „Meerüberlauf“ des Tibers. - Noch zu Goethes Zeiten war der heutige Ruinenbezirk des Römischen Forums eine Kuhweide, der Campo Vaccino, von einer Ulmenallee durchzogen. Das Areal mußte unter einer teilweise fünf Meter hohen Erdschicht ausgegraben werden.

227.        Mit dem Bau der heutigen Peterskirche im Vatikan wurde vielleicht um 1760 AD begonnen, nicht "um 1500 AD". Und das Bauwerk war wohl erst etwa gegen 1800 vollendet. - Und erst am Ende des 18. Jahrhunderts kann man sicher sein, daß die Päpste in Rom am Tiber residiert haben.

228.        Beiläufig, aber wichtig zu erwähnen ist der Ursprung des Namens Vatikan: VATEM mit dem Eigenschaftswort VATICANUS bedeutet Seher, Wahrsager. Unterhalb der Peterskirche gab es in alten Zeiten ein Mithräum, eine Kultstätte des Mithras. Der Papst, der Bischof von Rom, bezog sein Ansehen also ursprünglich aus der Wahrsagerei. – Und noch heute trägt er als Zeichen seiner Würde die Tiara des Mithras-Priesters.

229.        Das Rom von heute ist eine barocke Stadt mit antiken und mittelalterlichen Einsprengseln. Beispielsweise ist die sogenannte Aurelianische Stadtmauer in die romanische, die nachantike Zeit zu setzen. Anders ist nicht zu erklären, daß sogar alte Bauwerke wie die Cestius-Pyramide in die Ringmauer eingefügt wurden. - Es wird gesagt, daß Renaissance-Künstler wie Michelangelo und Raffael etliche Tore jener Umwallung geschaffen hätten.

230.        Gegen die "antike" Entstehung des schon erwähnten Kolosseums gibt es triftige Einwände: In einer Römerstadt fand sich das Amphitheater immer an der Peripherie der Stadt, nicht in der Mitte. - Meiner Meinung nach ist das Kolosseum in Rom ein unvollendetes Bauwerk - gleich wie das Olympieion in Athen.

231.        Auch gibt es in Rom einen hohen, zweistufigen mittelalterlichen Turm, die sogenannte Torre delle Milizie oder Torre di Nerone. - Dieser Turm zeigt Elemente aus dem Zweistromland. - Ich halte dieses Bauwerk für das reale Vorbild für den in der Genesis erwähnten Turm von Babel.

232.        Wie die Baugeschichte ist die Kunstgeschichte ein zentrales Argument der Geschichts- und Chronologiekritik. Die alten Bildwerke auf Holz, Leinwand und Papier sind zeitlich ab dem Beginn der Schriftkultur anzusetzen, also ab den 1760er Jahren. - Das wurde schon gesagt.

233.        Ein Albrecht Dürer - man beachte sein Kürzel AD für Anno Domini - kann erst gewirkt haben, als die Jahrzahlen (z.B. "1500"), die er unter seine Werke setzte, bekannt waren. - Und Dürer zeichnete auch moderne Schanzbefestigungen mit Bastionen. Diese sind in den 1760er Jahren mit dem Schießpulver und den Kanonen aufgekommen.

234.        Die anderen Künstler der Renaissance können nicht älter sein. - Das Goldene Zeitalter der flämischen und holländischen Malerei ist in die 1770er Jahre zu setzen, nicht ein Jahrhundert vorher. – Der berühmte Maler Vermeer verwendete für sein Gemälde „Ansicht von Delft“ eine Camera obscura, ein optisches Instrument, das erst damals aufkam.

235.        Für die künstlerischen Techniken gilt das Gleiche wie für die Bauten: Die Malfarben mußten zuerst erfunden werden, ebenso das Papier und die Leinwand. – Und solche Bildwerke halten sich nicht unbeschränkt. Sie sind jünger als behauptet.

236.        Die Malerei und die sonstigen bildenden Künste waren Teil der Geschichtserfindung. - Fomenko bemerkt zur berühmten, 1863 gefundenen Augustus-Statue von Primaporta: Diese setzt die Chronologie und die Geschichtsdarstellung von Justus Scaliger voraus, kann also erst im späten 18. Jahrhundert entstanden sein.

237.        Wir erkennen in der erfundenen Geschichte Parallelitäten zwischen Herrschern aus angeblich völlig verschiedenen Zeiten. Die Zeitunterschiede wurden nachträglich geschaffen.

238.        So starb der römische Kaiser Septimius Severus in Eburacum, dem späteren York; der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg in Speyer. - Aber EBURACUM = PRC > PRS enthüllt ebenso PERSIEN wie SPEYER = SPR > PRS. – Und beiden Herrschern wird eine gleich lange Regierungszeit von 18 Jahren zugeschrieben. Zudem hatten beide Kaiser einen strengen Charakter: Severus = streng stammte aus dem Geschlecht der Punier = punire = strafen.

239.        Es ist kein Wunder, daß die Porträts und Statuen des römischen Herrschers Pompeius gleich aussehen wie die von Kaiser Diokletian. - Deren Biographien haben die gleiche Vorlage. – Ebensowenig wundert man sich über die Glotzaugen von Konstantin dem Großen und seinen Nachfolgern: Christus reißt den Menschen die Augen auf!

240.        Man kann sogar parallele Bauwerke zwischen Rom und Konstantinopel feststellen: Das Pantheon entspricht der Hagia Sophia. Die Bildsäulen des Trajan und Marcus Aurelius in der Stadt am Tiber haben ihr Gegenstück in der Bildsäule des Arcadius und der Gotensäule in der Stadt am Goldenen Horn. Und das Kolosseum oder der Circus Maximus in Rom finden sich in Ostrom als Hippodrom.

241.        Die antike Kunst und Baukunst sind von den Zeitstellungen her eine problematische Sache. Jüngeres kann älter sein und umgekehrt. Wir haben das bei den "griechischen" Tempeln in Unteritalien und Sizilien gesehen: Die dorische Säulenordnung ist jünger als die korinthische.

242.        Am ehesten wird die "mittelalterliche" Kunst und Baukunst richtig gesehen - wenn man von den übertriebenen Zeitstellungen absieht. - Eine gotische Kathedrale hat ein klares Bauprogramm und einen festen Zeitrahmen. Falsch daran ist die Entstehungsgeschichte und die Bauzeit.

243.        Die nordfranzösischen Dome der Gotik, etwa von Amiens, Beauvais, Chartres, Reims und Notre-Dame von Paris, sind innerhalb von Jahren, nicht Jahrzehnten entstanden. Sie sind in die Mitte des 18. Jahrhunderts zu setzen, nicht "um 1200 AD", wie uns die universitäre Kunstgeschichte erzählt.

244.        Die deutschen Kathedralen stammen aus der gleichen Zeit, nicht "200 Jahre" nach den französischen Bauten. - Übrigens: Der Kölner Dom wurde erst im 19. Jahrhundert vollendet: Ein Foto von 1855 zeigt ihn im Bau. - Aber gleichzeitig wird frech behauptet, die Kirche sei "im 13. Jahrhundert nach Christus" grundgelegt worden.

245.        Auch gilt zu wissen: Eine Kathedrale kostet jedes Jahr Millionen für Unterhalt und Renovation. - Kommt ein Brand hinzu, wie 2019 bei Notre Dame in Paris, werden es Unsummen. – Seit wann leistet man sich solch teure Bauten?

246.        Als wichtiges chronologisches Merkmal der Gotik ist festzuhalten: Diese Bauten sind stumm, schriftlos. Es sind keine Aufzeichnungen, Pläne oder Berechnungen erhalten. Als klare Folgerung ergibt sich: Die literarische Geschichtserfindung entstand am Ende der gotischen Epoche. Der Barock und der Klassizismus ließen die gotischen = barbarischen Zeiten hinter sich und widmeten sich nun einer neuen Epoche mit Schrift und Zahlen.

247.        In der Renaissance wurden die heutigen Kult- und Verkehrssprachen geschaffen. Diese erwähnten noch die Grundsteinlegung der gotischen Dome. Also lagen diese Stilepochen nahe beieinander.

248.        Die "klassischen" Kultsprachen Griechisch, Lateinisch und Hebräisch sind zur gleichen Zeit entstanden. Sie sind untereinander verwandt und verraten in Einzelheiten ihre Entstehung in der gleichen Zeit. - Europäische Vorgängersprachen sind unbekannt. Man kennt lateinische Inschriften, aber keine größeren Sprachwerke.

249.        Hebräisch muß in Südwestdeutschland oder Helvetien entstanden sein – gleichzeitig mit dem Deutschen. Es gab allerdings eine Vorgängersprache, die bis nach Anatolien und ins Zweistromland ausstrahlte und hebräische, deutsche und jiddische Elemente enthält.

250.        Die angeblich uralten Sprachen Kleinasiens und Mesopotamiens also das Hethitische und Akkadische zeigen uns bekannte Wörter. - Beispielsweise heißt im Hethitischen Suppe ZUPPA, und Töpferware TEPPU. - Im Akkadischen nennt man Gemüse GEMISCH und machen MAACHEN.

251.        Ob es wirklich eine altägyptische Sprache mit Hieroglyphen gegeben hat, ist mehr als zweifelhaft. - Das alte Land am Nil weist viele französische Einflüsse auf. - Wir kommen darauf zurück.

252.        Die Dokumente, die in Bibliotheken und Archiven abgelegt wurden, bedingten weitere kulturelle Errungenschaften: Zuerst mußten praktische Beschreibstoffe hergestellt werden, also Pergament, Papyrus und besonders Papier. Und ohne Tinte und Druckerschwärze gibt es weder Handschriften noch gedruckte Bücher.

253.        Die Erfinder der antiken und mittelalterlichen Literatur verraten sich oft durch Anachronismen. Bücher zum Beispiel kann es gemäß der Geschichts- und Chronologiekritik erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegeben haben. Doch in dem berühmten "hochmittelalterlichen" Totengedicht Dies irae wird munter von einem Buch gesprochen (liber scriptus proferetur).

254.        Man vergesse nicht: Die heutige Benennung der Bürger mit Vor- und Nachnamen war ebenfalls erst mit der Schriftkultur möglich. Innerhalb von Monaten mußte jeder Bürger neben einem Vornamen einen Familiennamen annehmen: von Bauer und Hirt über Meier und Müller zu Schumacher und Schuster.

255.        Auch mit den Namen wurde bald Geschichtsfälschung betrieben: Es entstanden Namenslisten und Taufregister, die manchmal bis ins "15. Jahrhundert" zurückreichen. - Heutige Namen vor 500 Jahren? Ist die Zeit etwa stehengeblieben?

256.        Gleichzeitig ist auch die heute gebräuchliche Zeitrechnung mit vierstelligen arabischen Zahlen eingeführt worden. Es gibt nur diese Jahrzählung und sie kann nicht existiert haben, bevor es Aufzeichnungen gab.

257.        Eine weitere Folge der neu gegründeten Schriftkultur und der neugeschaffenen Sprachen wird oft übersehen: Zur gleichen Zeit entstanden auch die heutigen Nationalitäten, zusammen mit den fixierten Glaubensbekenntnissen. Also gab es nun ein politisches und religiöses Nationalbewußtsein mit seinen unseligen Folgen. - Wir kennen den Spruch von Franz Grillparzer: Der Weg zum Abgrund führt von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität.

258.        Die Geschichte der ersten Zeit – bis zum Ende des 18. Jahrhunderts – ist Sinngeschichte oder Geschichtsliteratur, die Jahrzahlen Sinnzahlen.

259.        Die gesamte „antike“ und „mittelalterliche“ Schriftüberlieferung der ersten Zeit ist im Westen, vornehmlich in Italien, Spanien, Deutschland, England und Frankreich entstanden.

260.        Besonders die Kirchenväter waren eine Literatur, die in kürzester Zeit eine beeindruckende Anzahl von Autoren mit kleinen und großen Werken hervorbrachten. - Der französische Geistliche Migne gab in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine vollständige Sammlung der lateinischen und griechischen Kirchenväter heraus. Seine Patrologia latina umfaßt 217 Bände; die Patrologia graeca immerhin noch 161 Bände. - Das sind also rund 400 Bände christliche Erbauungsliteratur, in wenigen Jahrzehnten entstanden!

261.        Die Schriften des oströmischen Kirchenvaters BASILIUS von Caesarea wurden in Basel gedruckt - und sicher auch dort verfaßt, gleich wie etliche andere griechische Kirchenlehrer. Und Herausgeber war das schriftstellerische und editorische Supergenie Erasmus von Rotterdam. Seine gesammelten Werke umfassen 81 (!) Bände. – Da aber waren sicher viele Autoren am Werk!

262.        Der katholische Kirchenvater Thomas von Aquin, der engelgleiche Gelehrte genannt, hinterließ eine Theologie in fünfzig Bänden. – Der Aquinate soll "im 13. Jahrhundert" gelebt und knappe fünfzig Jahre alt geworden sein. - Wie konnte ein Mönch in weit entfernter Zeit in so kurzer Zeit so viele Werke schreiben?

263.        Inschriften werden ab dem 19. Jahrhundert fleißig gesammelt: Das Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL) zählt heute 180‘000 Einträge in 17 Bänden. – Und seit über 200 Jahren gibt es die Monumenta Germaniae Historica (MGH), wie der Name sagt: eine monumentale Edition von allen möglichen mittelalterlichen deutschen und italienischen Quellen. Allein im engeren Bereich sind bisher rund 500 (!) Bände veröffentlicht worden. – Das deutsche Mittelalter ist ein furchterregendes Papier-Monster!

264.        In jungen Jahren las ich einmal das dreibändige Werk vom Gottesstaat (De civitate dei) des Kirchenvaters Augustinus. - Das Einzige, was mir geblieben ist, sind die geballten Ladungen von Bibelzitaten, die dort vorkommen. Jedes Erdbeben, jeder Bergsturz, jede Himmelserscheinung wird durch einen Schwall von Zitaten aus der Heiligen Schrift erklärt und begründet.

265.        Die angeblich uralte Überlieferung muß in kurzer Zeit, innerhalb von Generationen geschaffen worden sein. Das erkannte schon der genannte Robert Baldauf. - Die vielen biblischen Parallelstellen zwischen dem Alten und Neuen Testament zeigen eine kurze Entstehung der Schriftsammlung. Die Unterscheidung zwischen alt und neu ist hinfällig.

266.        Die ersten gedruckten Chroniken kennen schon die biblischen Erzählungen und die wichtigsten "antiken" Schriftsteller wie Vergil, Ovid und Horaz. Das beweist eine gleiche Epoche. - Und eingefügte Illustrationen in diesen Zeitbüchern zeigen eine Kultur am Ende der Gotik.

267.        Die alten Autoren schrieben nicht unter ihrem richtigen Namen; sie verwendeten Pseudonyme. Man könnte ein Buch schreiben über die falschen Namen der sogenannten antiken Autoren. Als Beispiele seien ein paar "antike" Geschichtsschreiber genannt: Sallustius Crispus bedeutet übersetzt "himmlischer Christus"; Sueton verrät "heiliger Antonius". – Und Tacitus bedeutet nur vom Wort her „der Schweigsame“.  Analysiert man den Namen, so ergibt sich „heiliger Senator“.

268.        Etliche alte Schriftsteller legten sich sowohl eine antike wie eine mittelalterliche Identität zu. - Beispielsweise gab es "im 13. Jahrhundert" in England einen Mönch, der sich Roger Bacon nannte. Dieser sagte technische Neuerungen wie Unterseeboote voraus. - Aber "im 17. Jahrhundert" schrieb ein Francis Bacon über ähnliche zukünftige Dinge wie sein mittelalterlicher Vorgänger.

269.        Der antike Architekt Vitruv ist eine Parallelgestalt zum Renaissance-Architekten Leon Battista Alberti. - In der Antike schrieb ein Eusebius von CAESAREA eine Kirchengeschichte. - In der italienischen Renaissance war es ein CESARE Baronio.

270.        Wir wissen, daß der Humanist Petrarca identisch ist mit dem antiken Plutarch: Deren Namen sind bedeuten das Gleiche, beide stammen aus Böotien, beziehungsweise aus Belgien, und beide schrieben Parallelbiographien, zum Beispiel über Cicero und Demosthenes und über Alexander und Julius Caesar.

271.        Petrarca soll in ganz Europa nach Cicero-Handschriften gesucht haben. In der belgischen Stadt Lüttich habe der Italiener einen verschollenen Cicero-Text in einer Pfandleih-Anstalt (!) entdeckt. - Seit wann geben Pfandleiher Geld für Manuskripte von unbekannten Autoren?

272.        Der Humanist Poggio Bracciolini entdeckte angeblich im Kloster Sankt Gallen Texte von Lukrez, Tacitus und Ammianus Marcellinus.  - Also hat er sicher einige Werke der genannten antiken Autoren verfaßt. Zudem erfand Poggio Buchschriften wie die Capitalis und die Unziale, welche darauf für die Herstellung von „uralten“ Handschriften verwendet wurden.

273.        In Mailand gab es einen Humanisten und Rhetoriker namens Gasparino Barzizza. Dieser beschäftigte sich besonders mit Seneca, Vergil und Cicero. - Vom letztgenannten Autor hat er sicher einige Werke geschrieben.

274.        Der Sohn von Gasparino Barzizza schrieb den ersten Kommentar zu Dantes Commedia. - Aber der göttliche Dante ist kurz vor 1790 geschrieben worden. - Also gehören Vater und Sohn ins ausgehende 18. Jahrhundert.

275.        Die Geschichtserfindung, Geschichtsfälschung oder Geschichtsdichtung hatte mehrere Motive: Das Ende der „Römerzeit“ bedeutete für kurze Zeit einen Rückschritt in der Zivilisation. - Nach diesem Rückgang kam sogleich eine neue Zeit. Sie schuf eine neue Kultur mit revolutionären technischen Erfindungen wie der Hochsee-Schiffahrt, dem Spiegel, dem Kompaß, dem Buchdruck und dem Schießpulver.

276.        Der "römische" Autor Flavius Josephus schreibt, daß man in jenen neuen Zeiten auch die Länder jenseits des Großen Ozeans erkundet habe. - Hier spielt er auf die Entdeckung der beiden Amerikas an.

277.        Der "spätrömische" Autor Ammianus Marcellinus spricht in seinem Geschichtswerk lobend von der ehemaligen Römerstadt Aventicum in der Westschweiz. Er sagt, man sehe dort Reste von etlichen Bauwerken, welche an den früheren Glanz der Stadt erinnern. – Immer sichtbar blieben von Aventicum Reste eines Theaters, eines Amphitheaters, sowie eine aufrechte Säule eines Tempels. - Mit dieser Aussage verrät sich Marcellinus als Geschichtsschreiber der Renaissance.

278.        Die neue Ära hatte keine inhaltlich und zeitlich festgelegte Geschichte. Diese zu schaffen, wurde die Große Aktion der literarischen Geschichtserfindung in Gang gesetzt.

279.        Die Geschichtsfälschung bezweckte, eine neugeschaffene Kultur mit einer Vergangenheit zu versehen. - Ursprünglich stand die gesamte alte Geschichte auf einer einzigen zeitlichen Ebene - wie schon gesagt. Die Zeitbestimmung, die Chronologie, wurde nachträglich eingefügt. - So erklärt sich, daß zum Beispiel Petrarca einen Brief an Titus Livius schrieb. - Erst nachher wurde Titus Livius in die Zeit "um Christi Geburt" und Petrarca ins "15. Jahrhundert AD" gesetzt.

280.        Die erste Welle der Literatur erschien ausschließlich in gedruckten Büchern. Der Buchdruck war die technische Revolution, welche die Schriftkultur ermöglichte. - Auch die heutigen gesprochenen Sprachen und die sogenannten klassischen Sprachen verdanken ihre Ausformung der neuen Technik.

281.        Es entstanden verschiedene Zeitrechnungen. Man rechnete zuerst mit Weltaltern und verschiedenen Ären. Aber durchgesetzt hat sich nur die christliche Zeitrechnung. Diese kannte wohl von Anfang an die Zahl 1000, aber geschrieben wurden nur drei Ziffern, mit einem vorangestellten Haken oder einem kleinen oder großen i oder j. - Man darf annehmen, daß dieser Buchstabe Jesus bedeutete - vielleicht auch Jahr. - Bald darauf kam die Datierung mit vier arabischen Ziffern auf.

282.        Die christliche Zeitrechnung bezog sich auf die Geburt des Gottessohns. - Aber welcher und wann? Neben Jesus gab es ein paar andere, ebenso bedeutende Heiland-Gestalten. Fomenko hat sie als erster erkannt: Basilius der Große war eine oder der hochmittelalterliche Hildebrand oder Papst Gregor VII.

283.        Die letztgenannte Gestalt verdient eine besondere Erwähnung. Schon der Name erstaunt: Was macht ein Deutscher in Italien? – Doch wie bei den anderen Namen steht ein Begriff dahinter: HILDEBRAND = HL/TPRMTM > (heiliges) TEMPERAMENTUM. – Zu Recht nannte man jenen aufbrausenden, fanatischen Mönch und Reformator den heiligen Satan oder den schwarzen Papst. – Als Heiland wurde er zweimal 33 Jahre, also 66 Jahre alt („1020 – 1086“).

284.        Vielleicht war in der Zeitrechnung ursprünglich ein Jahr 1 mit 1000 gemeint und bezog sich vielleicht auf den erwähnten mittelalterlichen Reformer Hildebrand. Doch bald fügte man nochmals ein Millenium hinzu. Also entstand die heute gängige Zeitbestimmung mit zwei Jahrtausenden nach Christi Geburt.

285.        Aber was war mit der Geschichte vor dem Jahr 1? - Man mußte bald unterscheiden zwischen vor und nach Christus oder ante Christum (AC) und anno Domini (AD).

286.        Man darf rätseln, weshalb man die Jahrzählung nicht einfacher mit einem Jahr eins begonnen hat. Das tat bekanntlich die Französische Revolution und später der italienische Faschismus.

287.        Ich sehe den Grund hier: Eine Zeitrechnung mit vier Ziffern bot viel mehr Platz für Zahlenspielereien, für Zahlensymbolik. - Nicht nur die Geschichtsüberlieferung der ersten Zeit, bis 1789, 1800 und 1815 ist erdichtet. Auch alle Jahrzahlen der alten Geschichte sind Symbolzahlen, stehen nicht für genaue Zeitangaben.

288.        Weshalb starb zum Beispiel Hippokrates – sein Name bedeutet „Pest-Heiler“ - „377 AC“? Nun, 77 verrät 7-mal die Jesus-Zahl 11. – Die Antike war bekanntlich schon vor Christus sehr christlich.

289.        Die Wissenschaft, die heute noch an das Zahlengebäude der alten Geschichte glaubt, erliegt einem kolossalen Irrtum. Die Jahrzahlen und die Inhalte der alten Geschichte sind real wertlos. Die konventionellen Historiker mögen rebellieren, aber erfundene Geschichte und Zeiten bleiben was sie sind.

290.        Die Schriftkultur ist fast explosionsartig entstanden. Man muß sich vorstellen, daß in einem bestimmten Jahr nichts Schriftliches vorhanden war. Aber zwölf Monate später gab es schon eine Menge Bücher; bald auch Bibliotheken und Archive. - Nach wenigen Jahrzehnten war bereits eine reiche schriftliche Überlieferung vorhanden. Das Ganze wurde kompliziert. Deshalb ist die alte Geschichte ein Gewirr von Inhalten und Zahlen.

291.        Die schriftliche Überlieferung der ersten Zeit war religiös geprägt. Der Gottesglaube stand hinter jedem Werk. Die Namen und die Wörter verraten die Totalbestimmung der anfänglichen Kultur durch die Religion. – Wir haben schon viele Beispiele genannt.

292.        In der ursprünglichen Auffassung war die Geburt, die Fleischwerdung Christi, lateinisch Christum natum, das größte, das wichtigste historische Ereignis. So erklärt sich, daß das lateinische Wort für Fleisch, CARNEM sich davon ableitet. - Derselbe Begriff steckt in den Namen Carnuntum, Korinth, Granada, und Kanada.

293.        Das große christliche Ereignis ist wörtlich zu nehmen: Groß heißt lateinisch GRANDIM, grandis. Auch in diesem Adjektiv erkennt man die Geburt Christi.

294.        Die griechischen und römischen Schriftsteller sind nicht antik, sondern christlich, so wie die mittelalterlichen und neuzeitlichen Werke. Wir haben schon viele Beispiele genannt und müssen es immer wieder betonen.

295.        Wir wählen Kaiser Octavianus Augustus als wichtige religiöse Figur der römischen Geschichte aus. Unter ihm wurde in Bethlehem der Heiland geboren. - Doch auch Augustus war ein Heiland: Er erblickte das Licht der Welt in einem Ochsenstall in Velitrae, dem heutigen Velletri: Die Namen Velletri und Bethlehem sind sich ähnlich.

296.        Unbedingt ist den Namen Augustus hinzuweisen. Der Name verhüllt einen Begriff: AUGUSTUM = CSTM > CST(R)M bedeutet CASTRUM, also Burg, Schloß. - Nun, der Kaiser baute in Rom einen festungsartigen Rundbau, die Engelsburg – neben dem Rundtempel des Pantheons. Diese sind als Symbole eines jeden römischen Herrschers zu sehen. – Und Augustinus? Der Kirchenvater ist in der von den Vandalen belagerten Burg oder Festung Hippo Regius gestorben.

297.        Bei dieser Gelegenheit ist auch Martin Luther zu erwähnen. Dieser war bekanntlich ein Augustiner-Mönch. Da verwundert es nicht, daß er die entscheidenden Jahre seines Lebens auf einer Festung verbracht hat, nämlich der Wartburg bei Eisenach. – Also heißt auch das bekannte protestantische Kirchenlied: „Eine feste Burg ist unser Gott.

298.        Dann sei der römische Feldherr Publius Cornelius Scipio erwähnt. Dieser besiegte "202 AC" im Alter von 33 (!) Jahren die Karthager endgültig. - Scipio aber läßt sich aufschlüsseln als "heilige Fellmütze" - ein Attribut eines Priesters. Und Publius bedeutet päpstlich, Cornelius christlich. - Jener Feldherr war also ein christlicher, ein päpstlicher Anführer, der seine größte Heldentat im Jesus-Alter von 33 vollbrachte.

299.        Die Geschichte stellte die menschlichen Geschehnisse in einem religiösen Rahmen dar. Sie wollte das Wirken Gottes über dem Tun der Menschen darstellen. - Und die Zahlen waren religiöse Chiffren, gleich wie die Namen, ob Personen- und Orts- und Ländernamen.

300.        Die alten Bücher hatten alle falsche Druckdaten – und manchmal sogar keine. Die Daten begannen etwa ab „1460“ und reichten bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. - Die erste Ausgabe der Werke von Julius Caesar zum Beispiel soll "1469" in Paris erschienen sein. - Der berüchtigte "Hexenhammer", welcher den späteren Hexenwahn begründete, trägt als Druckdatum "1486". - Homer erschien angeblich "1488" in Florenz zum ersten Mal gedruckt. - Die erste Druckausgabe der Schriften von Augustinus besorgte Erasmus von Rotterdam in Basel "1506".

301.        Mit Druckwerken konnte man wohl um Jahrzehnte oder ein paar Jahrhunderte täuschen. Aber damit ließ sich keine tausend- oder zweitausendjährige Schriftüberlieferung behaupten. Also begann man etwa eine Generation nach der Erfindung des Buchdrucks Handschriften herzustellen und in die Bibliotheken und Archive einzufügen. Es entstand eine unübersehbare Flut von handschriftlichen Büchern und Dokumenten. Ihr einziger Zweck war, die Existenz eines Schrifttums vor dem Buchdruck zu behaupten. - Unvorstellbar viel Aufwand wurde für die Herstellung von Manuskripten betrieben. Von einigen biblischen Schriften und Werken von Kirchenvätern gab es bald Dutzende oder sogar Hunderte von Handschriften.

302.        Und da das Papier gleichzeitig mit dem Buchdruck erfunden wurde, wurden alte Handschriften bevorzugt auf das teure Pergament geschrieben, selten auch auf den ebenso schwer zu beschaffenden Papyrus.

303.        Die vielen Handschriften sollten glauben machen, diese seien vor dem Buchdruck entstanden. Dabei wurden die Handschriften von gedruckten Büchern abgeschrieben. - Die Fülle der antiken und mittelalterlichen Manuskripte liefert für Historiker und Philologen seit zwei Jahrhunderten ein nie versiegendes Tätigkeitsfeld. - Aber der Aufwand ist umsonst: Die Manuskripte sind um ihrer selbst willen geschaffen worden, haben keine historische oder literarische Bedeutung.

304.        Auch illustrierte Handschriften mit Miniaturen entstanden in großer Zahl. Vor solchen Büchern versagt noch heute der Verstand und die Kritik der offiziellen Wissenschaft und des Publikums: Man glaubt immer noch, diese seien in einem weit entfernten Mittelalter - oder sogar ab dem Ende der Römerzeit entstanden. - Einige wenige Beispiele für angeblich mittelalterliche Bilderhandschriften müssen genügen.

305.        Die Bibliothek des ehemaligen Klosters Sankt Gallen zum Beispiel lebt von der Anziehungskraft ihrer etwa zweitausend Handschriften, die teilweise 1200 Jahre alt sein sollen. - Geadelt wurde diese Sammlung jüngst durch die Auszeichnung UNESCO-Weltkulturerbe. - Aber die meisten Handschriften von St. Gallen sind höchstens so alt wie das Bibliotheksgebäude, in dem sie untergebracht sind, nämlich der Barock-Zeit.

306.        Um 1980 wurde das mit Miniaturen illustrierte Evangeliar Heinrichs des Löwen – angeblich „um 1180“ entstanden - für sage und schreibe 30 Millionen (!) von der damaligen Bundesrepublik Deutschland erworben. - Der Glaube macht die Preise, nicht die Sache selber.

307.        Auch handschriftliche Vollbibeln entstanden in großer Zahl. Bekannt sind etwa die Turoner Bibeln, die in Tours hergestellt wurden. Jede dieser Wälzer ist 20 (!) Kilo schwer. - Wozu wurden sie hergestellt? - Zur Liturgie taugten sie jedenfalls nicht.

308.        Den Vogel ab schießt der sogenannte Codex Amiatinus, eine angeblich tausendjährige Vollbibel, vermutlich in der Toskana entstanden. Die Handschrift besteht aus 1040 Pergamentseiten und ist unglaubliche 35 Kilo (!) schwer. - Das Motiv zur Herstellung eines solchen nutzlosen Buch-Monstrums kann nur barocke Protzerei und Ruhmsucht gewesen sein.

309.        Bei allen Handschriften werden ähnliche und teilweise haarsträubende Legenden über den Ursprung erzählt: Die Manuskripte werden in phantastisch entfernten Zeiten angesetzt. Aber entdeckt wurden sie frühestens am Ende des Mittelalters oder in der Renaissance - nach der neuen chronologischen Auffassung also frühestens gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

310.        Die Hersteller von Manuskripten von biblischen, klassischen und mittelalterlichen Autoren vergaßen in ihrem Fleiß ein paar banale Dinge:

311.        Erstens: Wer nimmt sich die Mühe, eine Handschrift zu entziffern, wenn man den gleichen Text mühelos im Druck lesen kann?

312.        Ein zweiter lästiger Einwand wurde von den Handschriften-Herstellern ebenfalls ausgeblendet: Ein Manuskript ist schon in einer einmaligen Abschrift verdorben, unbrauchbar.

313.        Ein dritter Einwand ist ebenso entwaffnend: Wer es fertigbringt, auch nur ein paar Seiten eines lateinischen, griechischen oder hebräischen Textes fehlerfrei abzuschreiben, ist ein Genie!

314.        Um ein hohes Alter eines Schriftwerks vorzutäuschen, wurden keine Kosten gescheut. Die Herstellung vieler dieser handschriftlichen Codices kostete ein Vermögen.

315.        Die Auffindungsgeschichten von Manuskripten sind hanebüchen. So heißt es von der Bibel von Moutier-Grandval im Schweizer Jura, diese sei nach 1800 auf dem Dachboden (!) eines Hauses in jenem Ort entdeckt worden. – Ein mittelhochdeutsches Dichtwerk eines Konrad von Würzburg habe man in einer Truhe (!) im Allgäu entdeckt. – Und das eben erwähnte Evangeliar Heinrichs des Löwen soll bekanntgeworden sein, als es „1594“ in Prag einen neuen Einband ((!) bekommen habe.

316.        Der Irrglaube, Manuskripte seien älter als Drucke, geistert noch immer herum. Damit ist die ganze Wissenschaft des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit bloßgestellt: Diese betrachtet nämlich zuerst Handschriften, nicht Drucke.

317.        Als ich durch Archiv- und Bibliothekstudien zu dieser Einsicht kam, staunte ich nicht schlecht: Ich stieß auf wichtige alte Bücher mit teilweise hoch interessanten Einzelheiten, die kein Forscher in den letzten zweihundert Jahren zur Kenntnis genommen oder wissenschaftlich ausgewertet hat. Jene Gelehrten schauen eben nur Handschriften an!

318.        Noch heute sucht man den ältesten Text der Bibel oder der Evangelien, ohne zu wissen, daß man ihn gedruckt in vielen Bibliotheken finden könnte. - Allerdings wird man nie wissen, welches die ältesten Bibeldrucke sind.

319.        Um die Mitte des 20. Jahrhunderts sammelte der Schweizer Industrielle Martin Bodmer auf der Suche nach angeblich alten und ältesten Handschriften vor allem Papyri, die er im Nahen Osten gegen gute Bezahlung mühelos fand. - Glanzstücke sind die nach ihm benannten Bodmer-Papyri. - Darunter findet sich die angeblich älteste Handschrift des Johannes-Evangeliums, "um 200 nach Christus" verfaßt. - Diese Texte sind aber sicher erst zu Bodmers-Sammelzeiten geschrieben worden.

320.        Bei der Bibel gibt es ein besonderes Problem, welches von den meisten Forschern auf die Seite geschoben wird: In welcher Sprache wurden die ersten Bibeln gedruckt? In Hebräisch, Lateinisch, Griechisch - oder vielleicht in Deutsch?

321.        Das Alte Testament habe zuerst in Hebräisch oder Latein existiert, das Neue Testament in Griechisch. Dann seien die Übersetzer gekommen: Der katholische Kirchenvater Hieronymus habe die hebräische und griechische Bibel ins Latein übersetzt - angeblich "um 400".

322.        Die Hieronymus-Bibel wurde von der Kirche erst "im 16. Jahrhundert" - also 1100 Jahre später - bekannt und anerkannt. Und im letztgenannten Jahrhundert entstand die Reformation, mit dem ersten Vertreter Martin Luther.  - Jener reformierte Kirchenvater habe die ganze Bibel - also hebräisch und griechisch - ins Deutsche übersetzt. - Waren Luther und Hieronymus nur Übersetzer oder nicht vielmehr Autoren?

323.        Auch der Apostel Paulus könnte sich hinter Luther oder Hieronymus verstecken. – Als weitere wichtige Autoren der Heiligen Schrift werden die „antiken“ Autoren Velleius Paterculus und Flavius Josephus genannt. - Aber weshalb nach Personen suchen? Bei großen Texten sind mehrere Verfasser, ganze Schreibstuben anzunehmen.

324.        Der Apostel Paulus aus Kilikien soll zur Zeit von Nero "um 65 AD" in Rom sein Martyrium erlitten haben.  - Doch "545 AD" - also 480 Jahre nachher – hieß der Verteidiger der Engelsburg in Rom gegen die Goten ebenfalls Paulus von Kilikien! - Nicht nur Jesus ist demnach auferstanden, sondern auch sein erster Gefolgsmann!

325.        Übrigens: Weshalb kamen die meisten Kirchenväter aus den Randgebieten des damaligen Römerreichs, aus Nordafrika, aus Kleinasien, Syrien und Ägypten? - Sicher deshalb, weil diese Regionen bei der Entstehung der Schriftkultur im späten 18. Jahrhundert bereits im Besitz der Ungläubigen waren. - Niemand ging in fremden Ländern nachfragen, ob eine bestimmte Person dort existiert habe oder nicht.

326.        Wir nehmen den bereits mehrmals genannten Kirchenvater Augustinus. Dieser stammte angeblich aus Numidien, dem heutigen Algerien. - Jenes Land war durchaus christlich, es enthüllt NUMEN DEI = das Walten Gottes. In jenem gottgeweihten Land wurde Augustinus in der Stadt Tagaste geboren. - Analysiert man den Namen, so ergibt sich (S)T.AGUST(INUS), also heiliger Augustin. - Die Stadt hatte also schon den Namen, bevor ihr berühmtester Sohn geboren wurde. Und der Tod ereilte Augustin wiederum in Numidien in der Stadt Hippo Regius während der Belagerung durch die Vandalen. - HIPPO enthält zwei PP, bedeutet als PAPA, Papst, mit dem Zusatz königlich. - Man braucht sich also nicht durch die Schriften Augustins zu lesen, um dessen päpstliche und königliche Bedeutung zu erfassen.

327.        Nicht nur die meisten Kirchenväter, auch fast alle griechischen Philosophen, wie die bereits genannten Vorsokratiker, sollen aus fremden Landen, aus Kalabrien und dem westanatolischen Ionien stammen. Weshalb? Nun, als christliche Denker mußten sie aus einem Heiligen Land kommen. Kalabrien ist eines, aber auch Ionien. In dem letzteren Namen steckt hebräisch jahwe = Gott.

328.        Der griechische Philosoph Sokrates mußte bekanntlich den Schierlingsbecher trinken, also Selbstmord begehen. - Wer es nicht weiß: Sokrates enthält Krater, was Giftbecher heißt. - Und CRATERUM spielt auch auf Christus an.

329.        Schon erwähnt wurde der Dichter Seneca. - Wenn man weiß, daß SE NECARE lateinisch sich töten heißt, versteht man seinen Selbstmord. - Rätselhaft ist nur, daß auch ein nordamerikanischer Indianerstamm den Namen Seneca bekam.

330.        Der römische Kaiser Caracalla wurde durch seinen Gardepräfekten Macrinus umgebracht. - Womit? - Das errät man, wenn man weiß, daß MUCRONEM lateinisch Dolch heißt. - Und CARACALLA bedeutet namensanalytisch Caesar von Gallien. - Schließlich war seine Geburtsstadt Lyon.

331.        Caracalla hatte einen Bruder namens Geta = der Gote. Zwischen diesen kam es zu einem Zwist. Geta unterlag gegen Caracalla. – Im Mittelalter wiederholte sich eine solche kaiserliche Auseinandersetzung: Der deutsche Kaiser Albrecht I. wurde von seinem Oheim Johann bei Brugg im Aargau umgebracht. – Wenn man dessen Schicksal nicht weiß, so sagt es der Name: ALBRECHT (LPRCTM) bedeutet lateinisch PARRICIDAM = Verwandtenmörder.

332.        Kaiser Decius kämpfte auf dem Balkan gegen ein Barbarenvolk unter einem Anführer namens OSTROGOTHA. - Wie konnte ein Ostgotenkönig anders heißen? - Und Decius verfolgte in seiner kurzen Regierungszeit auch die Christen. Weshalb? Weil sein Name die gleiche Wurzel hat wie die des großen Christenverfolgers Diokletian – ursprünglich Diocles = Dec(l)ius geheißen.

333.        In spätrömischer Zeit gab es in Gallien einen Gegenkönig namens TREBONIANUS GALLUS. - Auf französisch gibt man den Namen wieder mit (un) très bon Gaulois = ein sehr guter Gallier. - Ein anderer gallischer König jener Zeit hieß TREBELLIANUS = très bel: Das muß wirklich ein schöner Mann gewesen sein!

334.        Im antiken Böhmen soll es das Volk der Markomannen gegeben haben. Diese hatten einen König namens Ballomar. - Aber der Name ist spanisch und bedeutet "Taubenschlag"! - Sicher hat ein Spanier jenen Teil der Geschichte geschrieben.

335.        Julius Caesar nennt in seinem Werk über den Gallischen Krieg eine Anzahl einheimische Fürstennamen. Diese sind teils von grotesker Länge. Aufgeführt werden unter anderen ein Cassivelaunus, ein Vercassivelaunus, ein Catamantaloedes, ein Conconnetodumnus und ein Convictolitavis. - Glaubt jemand, diese Fürsten mit ihren zungenbrecherischen Namen hätte es tatsächlich gegeben?

336.        Der König in der Sage von den Nibelungen = den Neapolitanern am Rhein bei Worms heißt Gunter. - Er mußte diesen Namen haben, weil er vom Volk der BUR-GUNDER ist.

337.        Wir kennen den Apostel Paulus. Dieser schrieb an verschiedene Städte, unter anderem an die KOLOSSER. Eine kolossale Irreführung! Denn dahinter stehen die Leute der belgischen und später französischen Hafenstadt Calais.

338.        Zu den antiken Weltwundern gehören auch die Gärten der Semiramis in Babylon. - Aber Babylon ist entweder Rom oder Avignon. Hier ist es die Stadt in der Provence. - Die Gärten des päpstlichen Palasts in Avignon waren berühmt, weil über einem Felsabsturz zur Rhone angelegt: Die Gärten hingen über dem Felsen, waren hängend. - Dann die Königin Semiramis, SEMIRAMIDEM: Den Namen entschlüsselt man als lateinisch SANCTAM MARIAM MATREM = heilige Mutter Maria.

339.        Und wie steht es mit der sagenhaften Königin von Saba? Der Name SABA stammt aus der Geschichte des Hohenstaufen-Königs Friedrich II. einer Salomon-Gestalt: Dessen Gattin hieß ISABELLA.

340.        Wir kommen erneut zu den falschen Behauptungen über die Autoren der Renaissance: Diese waren, wie schon gesagt, Urheber und Verfasser, nicht Übersetzer und Herausgeber der alten Texte. Das fällt auch den konventionellen Wissenschaftlern auf. Diese sprechen deshalb öfters von der "Relektüre der antiken Schriftsteller". - Allerdings ist das zeitliche Intervall zwischen "Lektüre" und "Relektüre" von tausend oder tausendfünfhundert Jahren sehr großzügig bemessen! - Man kann diese riesigen Zeitspannen streichen.

341.        In der Kunst und Literatur genießt das angeblich Ältere ein höheres Prestige als das Jüngere. Also wurden von den eben geschaffenen neuen und alten Sprachen fingierte ältere Kunstsprachen hergestellt. Man erfand Mittelhochdeutsch, Althochdeutsch und Altfranzösisch. In Deutschland wurde sogar eine gotische Sprache erfunden und damit ein paar Bruchstücke des Neuen Testaments übersetzt.

342.        In Frankreich schuf man das homerische Griechisch, angeblich „vor der Mitte des ersten Jahrtausends AC“ in Kleinasien entstanden. - Aber hinter dem legendären Homer verbirgt sich der Graf von Saint Omer, ein Minnesänger aus Nordfrankreich, der im mittelalterlichen Griechenland dichtete. - Als ein anderer Autor wird ein Abt des Klosters Saint Maure genannt.

343.        Von Homer wird behauptet, er habe "um 700 vor Christus in Kleinasien" gedichtet. - Die nächsten Dichter, welche die Troja-Sage aufschrieben, hießen Dictys und Dares "um Christi Geburt". - Doch schon im homerischen Text werden die beiden lateinischen Namen genannt. - Hatte Homer etwa eine hellseherische Begabung?

344.        Die wichtigsten Texte der angeblichen Althochdeutschen Sprache hat der bayerische Sprachforscher Johann Andreas Schmeller in den 1830er und 1840er Jahren herausgegeben - und sicher auch verfaßt.

345.        Die Gebrüder Grimm sammelten in Deutschland nicht nur Märchen. Sie gaben zum Beispiel auch das Hildebrandslied heraus, ein angeblich über tausendjähriger Heldengesang, der alle Germanisten entzückt. - Älter als die Brüder Grimm kann das Werk nicht sein.

346.        Mit neugeschaffenen uralten Sprachen schuf man auch eine entsprechende Literatur: Die Ilias und Odyssee von Homer, die Divina Commedia eines Dante Alighieri, die mittelhochdeutschen Dichtungen eines Walter von der Vogelweide und eines Manesse, ebenfalls die Dramen von Shakespeare, dem „Speer-Schüttler“, sind als anonyme Schöpfungen des Barockzeitalters ab 1780 zu sehen. - Die Werke täuschen eine Dichtung vor dem Einsetzen der Schriftkultur vor.

347.        Das angeblich hohe Alter eines literarischen Textes fällt zusammen, sobald man die ersten sicheren Personen ausmacht, welche ein bestimmtes Werk erwähnen. Beispielsweise wird die Commedia von Dante erst gegen 1800 in der italienischen Literatur erwähnt. Vittorio Alfieri und Ugo Foscolo waren die ersten italienischen Literaten, die den Dichterfürsten aus Florenz kannten.

348.        Zu Dante ist eine wichtige Ergänzung zu machen: Zur Divina Commedia fertigte der erwähnte Renaissance-Maler Sandro Botticelli viele Zeichnungen und etliche Farbbilder an. Also ist er ans Ende des 18. Jahrhunderts zu setzen und nicht in ein illusionäres "15. Jahrhundert".

349.        Mit den Ortsnamen habe ich mich ausführlich befaßt. Fazit ist, daß diese nicht älter sein können als die Schriftkultur. Die Ortsnamen sind durchwegs jung - nicht älter als die Renaissance. - Hier nur ein paar Beispiele aus Griechenland. - Attika steht für LATAKIA, was verkürzt La Catalonia, bedeutet. - Megara bedeutet Groß-Aragon. - Athen war die Hauptstadt der Lateiner: LA TINE = (La) Athine.

350.        Die Namen rund um Konstantinopel sind französisch: Die Stadt selbst hieß BYZANZ. Die Topographie erinnerte die Franzosen nämlich an Besançon in der Freigrafschaft. Auch diese Stadt ist wie Istanbul auf drei Seiten von einem Gewässer umgeben. - Der Name BOSPORUS heißt übersetzt: (on) passe par = man überquert (die Meerenge). - Ein Held namens DARDANUS benannte die Dardanellen. - Aber der Meertrichter bei Bordeaux heißt Dordo(g)ne.

351.        In der Nähe von Konstantinopel, in Bithynien = Béthune in Nordfrankreich, fanden die ersten zwei christlichen Konzilien statt: Nikäa und Chalzedon. - Die erste Kirchenversammlung stand unter dem Vorsitz von Konstantin dem Großen, der dem Christentum zum Sieg, griechisch NIKE verhalf. - Das zweite Ereignis hat seine Bedeutung gleich im Namen eingeprägt: CHALZEDON > CAELUM TESTATUM = „vom Himmel bezeugt“. – Richtig, der orthodoxe römisch-katholische Glaube kommt unmittelbar vom Himmel!

352.        Die ägyptischen Pharaonen haben durchsichtige Namen: Ramses steht für ROMANUS, römisch; Chephren bedeutet "Chef von Rom" und Cheops enthält französisch chef = Anführer und lateinisch ops oder opes, bedeutet also "allmächtiger Chef.

353.        Auch andere ägyptische Pharaonen weisen mit ihren Namen nach Europa: Thutmosis ist der spätrömische Herrscher Theodosius der Große, Sethos steht für den Papstnamen Sixtus und Amenophis ist eine Zusammensetzung aus Amen und Joseph.

354.        Die merkwürdige Expedition Frankreichs nach Ägypten um 1800 hat auch Zeugnisse in den geographischen Namen hinterlassen: Gizeh enthüllt gésir = im Grabe ruhen; die Stadt Gaza kommt von gazon = der Rasen, ebenfalls die Nachbarstadt von Gaza, Pelusium von pelouse = der Rasen.

355.        Die Insignien des Papstes und der Bischöfe sind noch heute diejenigen der AMUN-Priester des alten Ägyptens: Mithra, Krummstab und Schlangenstab. Auch das ägyptische AMEN hat sich in Europa erhalten. - Die ägyptische Religion war diejenige von Moses. Dieser hieß dort Tutenchamun, Sohn des Sonnengottes Echnaton, bekannt durch den biblischen Psalm 104.

356.        Die Geschichtskritik weist nach, daß mit Ägypten in den alten historischen Texten nicht das Land am Nil gemeint ist, sondern allgemein ein Gebiet im Westen, genauer gesagt das Weströmische Reich. – Man stellt an vielen Einzelheiten fest, wie stark der ägyptische Einfluß in Rom war. – Nur sind diese Beziehungen schwer zu erklären.

357.        Die Hethiter, die schon im Alten Testament erwähnt werden, stehen ebenfalls in einer Beziehung zur Stadt am Tiber. Damit ist ein Volk nördlich von Rom gemeint. Das Gleiche gilt von den Aramäern, Etruskern, Goten und Hunnen. Die geographische Verortung jener Völker ist anders als in den Geschichtsbüchern dargestellt.

358.        Beiläufig: Der Name Goten ist gleichartig wie deutsch gut und Gott. - Darin steckt hebräisch ha'ot = das göttliche Zeichen. – Und die Goten wurden namentlich mit dem asiatischen Reitervolk der Alanen verbunden. Dadurch schuf die Geschichtserfindung die überaus wichtige Nation der Katalanen.

359.        Besonders bei den Franken oder Franzosen genossen die Katalanen ein besonderes Prestige. Der lateinische Name LUTECIAM (LTCM > CTLM) für Paris enthält diese Nation, auch CHALONS in der Champagne. – Und der Clou der Geschichte: Nach der Niederlage auf den Katalanischen Feldern im Frankenreich, soll Attila eine ILDICO (LTCM) geheiratet haben, bei der er in der Hochzeitsnacht (!) gestorben sei. – Aber der Name jener Braut bedeutet wiederum Katalonien!

360.        Der Name Rom steht nicht unbedingt für die Stadt am Tiber. - Ebenso ist Jerusalem – zu übersetzen als „heilige Stadt Rom“ ursprünglich nicht im Nahen Osten zu suchen. – Westlich von Bern gab es ein Gehöft Jerusalem, ein Dorf Bethlehem und einen Jordan-Bach.

361.        Palästina geht auf PALESTRINA zurück, das antike Praeneste mit einem berühmten Höhenheiligtum: Die heutige Landschaft Palästina ist ebenso hügelig wie die östliche Umgebung von Rom und hat etliche heilige Höhen.

362.        Die Schaffung alter Sprachen, die vorher nicht existiert haben, strahlte bis in den Osten: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist das Altpersische anzusetzen. - Sogar in Zentralasien gab es kurzfristig mit dem Tocharischen eine Sprache mit westlichen Wörtern.

363.        Das angeblich uralte Sanskrit (= heilige Schrift) in Indien muß im ausgehenden 18. Jahrhundert von serbischen oder bulgarischen Missionaren geschaffen worden sein. Diese Kunstsprache hat eine slawische Struktur - was auch die Philologen anerkennen. - Die wichtigen Begriffe der indischen Religion erinnern verblüffend an westeuropäische Namen: Trimurti = Trinität, Krishna = Christus, Agni = lateinisch ignis = Feuer, Brahma = Priamus, Karma = lateinisch carmen = Lied, Gedicht, Spruch - vielleicht auch charisma. -  Das Sanskrit-Epos Mahabharata ist die indische Version des Trojanischen Kriegs. - Und das Staatslehrbuch Arthashastra enthält Gedanken des italienischen Philosophen Machiavelli.

364.        Ebenfalls prägten englische Missionare mit ihren Kenntnissen der hebräischen Bibel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts indianische Wörter und Bezeichnungen in Nordamerika: Die Huronen verraten hebräisch ha'ron = das Gebrüll, Iowa steht für Jehova = Gott. - Hawaii übersetzt sich mit "Insel der Eva", also "Paradies-Insel". - Und Aloha = elohim ist eine Anrufung Gottes.

365.        Dazu kamen in Nordamerika die Franzosen. Deren Sprache steht hinter einigen Indianerstämmen, so etwa den Cheyenne = Johann oder Dakota = d'à côté = von nebenan.

366.        Auch die Vereinigten Staaten von Amerika schufen sich eine bescheidene Vorgeschichte: Da soll zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Indianerhäuptling namens Hiawatha einen Bund aus fünf und später sechs Stämmen gebildet haben, den sogenannten Irokesen-Bund. - Was ist davon zu halten? - Hiawatha enthält lateinisch vates = Seher. Er war also ein Prophet. - Und Irokesen stellen ein hebräisch-lateinisches Zwitter-Wort dar: ir hebräisch für Stadt und quinque, lateinisch für fünf: Fünf Stämme oder Staaten vereinigten sich zu einem Bund. - Auch die späteren USA stellen einen Bund von Staaten dar.

367.        Die zeitliche Rückversetzung der Geschichte ist ein erster und wichtiger Anhaltspunkt der Geschichts- und Chronologiekritik: Wir würden uns für die Ereignisse in dem Zeitalter interessieren, in welchem sie geschrieben wurden, also dem 18. Jahrhundert. Stattdessen erfahren wir aus der gefälschten Überlieferung eine Unmenge über ein sagenhaftes Mittelalter und ein noch ferneres Altertum.

368.        Die Geschichtserfindung vermochte trotz ihrer Produktivität nicht, alle behaupteten Zeiten in gleicher Weise mit Inhalten zu füllen. So entstanden Leerzeiten, auch Interregna oder Dark Ages genannt. - Das erdichtete Geschichtsbuch ist sehr löcherig.

369.        Das „Mittelalter“ stellt im Grunde eine tausendjährige Leer-Zeit dar. In ihr lief die Zeit nicht vor- sondern rückwärts. - Ähnliche Leerzeiten gibt es im Alten Orient. So bildete sich angeblich "um 2300 vor Christus" ein Großreich eines Sargon von Akkad, das bald erlosch. - Aber SARGON enthüllt "heiliges Aragonien" und AKKAD = Arkadien steht für Katalonien.

370.        Am Anfang der bekannten Geschichte regierte im Zweistromland ein König namens Hammurabi. Sein Name entschlüsselt sich als eine Verbindung des hebräischen Worts ha'mor für Esel und Rabba, also Ravenna. - Von ihm ist eine Gesetzes-Stele erhalten, heute im Louvre zu finden. Der Inhalt erinnert an die Mosaischen Gesetze, kann also nicht älter sein als die Bibel. - Hammurabi nannte sich "König von Akkad und Sumer". - Damit kommen wir zu den Sumerern. Diese kennt man aber erst seit 1868. - Und Sumer bedeutet "Sancta Maria".

371.        Das Alte Testament weist eine große Anzahl von Verbindungen mit der babylonischen Kultur des Zweistromlands auf. Kurz nach 1900 entstand deshalb unter deutschen Gelehrten der sogenannte Babel-Bibel-Streit. Es wurde behauptet, daß die jüdische Religion ihren Ursprung in Babylon habe. – Aber das ist eine Sache des Blickwinkels: Die Kultur Mesopotamiens ist deshalb so nahe bei der Bibel, weil auch sie vom gleichen Ursprung geformt wurde. Ohne Westeuropa gäbe es weder die Bibel noch Babel.

372.        Im alten Griechenland gähnen ebenfalls leere Zeiten: Zwischen dem mythischen kretischen oder mykenischen Griechenland und der griechischen Klassik eines Perikles klafft eine Zeitlücke von weit über fünfhundert Jahren. Und da letztere Epoche bald vorbei war, erfand man als Fortsetzung der griechischen Geschichte den Hellenismus. - Und übrigens: Perikles, PERICLEM enthüllt lateinisch periculum = Gefahr. Vor welcher Gefahr warnte jener Staatsmann?

373.        Das klassische Zeitalter Athens kannte seine größten Philosophen – Platon und Aristoteles – nicht, weil diese erst nachträglich geschaffen wurden. - Und Platon hatte Parallelen, zum Beispiel Plotin - im späten Rom angesetzt - und Gemisthos Plethon = der doppelte Platon, in der italienischen Renaissance beheimatet.

374.        Das Zeitalter Karls des Großen, angeblich "um 800 AD", stellt eine lichtvolle Insel dar im Dunkel des „Frühmittelalters“. Aber von jener Glanzzeit ist nichts erhalten oder stammt aus späterer Zeit. - Der Karlsdom in Aachen ist eine romanische Kirche, kurz vor der Gotik entstanden. – Und der Name jenes Herrschers bedeutet ganz einfach „Kaiser-Stadt“.

375.        Weil alles zeitlich rückwärts angesiedelt wurde, stellen sogar das 17. und 18. Jahrhundert eigentliche Leerzeiten dar. Erst kurz vor 1800 begann man, diese leeren Epochen mit Inhalten zu füllen.

376.        Die Geschichtserfinder wußten von dunklen Zeiten. Also haben sie manchmal absichtlich Ereignisse in solche hohlen Zeiten gesetzt. So soll das Kloster St. Gallen "um 900 AD" - einer Epoche aus der wir fast nichts wissen – Güter in ganz Süddeutschland besessen haben. Hundert Jahre danach war aber von dem Grundbesitz nichts mehr übrig. - Und übrigens: Wie konnte man einen solchen weiträumigen Streubesitz verwalten, wenn es weder Straßen noch Geld gab?

377.        Durch die Analyse der zeitlichen Abfolge gewisser technischen Erfindungen, aber besonders durch die schon erwähnte Bau- und Architekturgeschichte, läßt sich für etwas mehr als drei Jahrhunderte vor heute eine gewisse Kulturfolge inhaltlich und zeitlich festlegen.

378.        Das riesige Schloß von Versailles war sicher Mitte der 1780er Jahre im Bau. – Die ruinösen finanziellen Folgen dieser größenwahnsinnigen Bauwut führten 1789 zum Ausbruch der Französischen Revolution.

379.        Die revolutionären Ereignisse in Europa machten die Fortsetzung der einverständlichen und über ein paar Jahrzehnte gepflegten Geschichtserfindung schwierig. - Der Bruch mit den Konventionen führte – am Anfang vielleicht widerwillig - zur Entstehung von inhaltlich und zeitlich stimmigen historischen Aufzeichnungen.

380.        Zwischen 1789 und 1815 sind jedoch noch immer viele Daten, Personen und Ereignisse unsicher. Sogar die Person von Napoleon Bonaparte darf angezweifelt werden: Weshalb ging Napoleon mitten im Krieg 1798 für längere Zeit auf eine unverständliche militärische Expedition nach Ägypten? - Wie konnte ein Napoleon von seinem Exil in Elba aus in atemberaubend kurzer Zeit Frankreich "für hundert Tage" zurückerobern? - Und weshalb gibt es Aufzeichnungen über Napoleon auf der entlegenen Insel Sankt Helena?

381.        Fälschungen wurden auch nach 1800 hergestellt. - So veröffentlichte der Bibliothekar des Vatikans Angelo Mai 1820 ein bislang verschollenes Werk von Cicero. - Mai behauptete, er hätte das Manuskript im Kloster Bobbio gefunden. - Überflüssig zu sagen, daß jener Bibliothekar den Cicero-Text geschrieben hat. - Der genannte Mai war es auch, welcher um die gleiche Zeit den Codex Vaticanus, eine dreispaltige griechische Bibelhandschrift veranlaßte, welche die Wissenschaft heute auf die Zeit "um 400 AD" datiert.

382.        Der österreichische Bibelwissenschaftler Konstantin von Tischendorf schuf in den 1840er Jahren die wohl berühmteste Bibel-Fälschung. Zusammen mit einem griechischen Mitarbeiter fertigte er um 1850 den sogenannten Codex Sinaïticus an, eine Handschrift, von der er behauptete, er habe sie in dem russisch-orthodoxen Kloster auf der Insel Sinai gefunden. - Der Sinaïticus kam nach Petersburg. 1933 verkaufte die Sowjet-Regierung die Fälschung für umgerechnet etwa zehn Millionen an England. - Heutige Bibel-Forscher halten den Sinaïticus für den besten, für den ursprünglichsten Text der Heiligen Schrift. - Die jüngste Fälschung ist also die beste!

383.        Allgemein wurden noch bis in die 1850er Jahre historische Dokumente, welche die Zeiten vor 1800 betreffen, hergestellt. - Die Geschichtsforscher bis zur Mitte 19. Jahrhunderts waren häufig auch Geschichtsfälscher im Nebenberuf.

384.        Seit etwa 170 Jahren werden fast nur noch einzelne fingierte Schriften und Kunstgegenstände hergestellt. - Aber der Fälscher-Prozeß läuft unentwegt weiter: Unsere Kultur verlangt nach Antiquitäten, also werden solche geschaffen. - Der nach 1871 in Berlin aufgestellte Pergamonaltar, die um 1900 geschaffene Statue der Persephone aus Tarent und die 1939 entdeckte Goldbüste des Mark Aurel von Avenches in der Westschweiz beweisen den Hunger nach uralten künstlerischen Zeugnissen.

385.        Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, dann wieder ab den 1930er Jahren, erlebten "uralte" Papyrus-Fragmente aus dem Nahen Osten eine Renaissance. - Den Papyrus-Sammler Martin Bodmer haben wir schon erwähnt.

386.        Bekannt sind die Schriftstücke von Qumran am Toten Meer. Diese enthalten das gesamte hebräische Testament - so wird es wenigstens behauptet. Die Entdeckung jener Papyri und Pergamente fällt nicht zufällig in das Jahr 1947/48, der Gründung des Staates Israel. – Wenn man diese angeblichen Schriftfunde richtig analysieren würde, bliebe davon nichts übrig.

387.        Die vorläufig letzte Papyrus-Sensation wurde 2000 in Berlin verkündet: Da habe man ein Dokument mit der Unterschrift von Kleopatra (!) entdeckt. In Griechisch habe die ägyptische Königin die Worte "So soll es sein" geschrieben. Und datiert wird das Fake sinnigerweise mit "33 vor Christus". - Man wußte also schon vor der Geburt des Heilands, daß dieser ein Alter von 33 Jahren erreichen würde!

388.        Die gefälschte, die erdichtete Geschichte ist an gewissen Merkmalen zu erkennen und zu widerlegen. - Die meisten pseudohistorischen Erzählungen fallen durch übertriebene zeitliche Längen auf. Man merkt, daß man leere Zeiten füllen mußte. Wenn Königreiche durch lange Jahrhunderte hindümpeln, stimmt etwas nicht.

389.        Ebenso verdächtig sind die Biographien von Persönlichkeiten der falschen Geschichte. Viele dieser Personen scheinen wahre Alleskönner gewesen zu sein: Sie trieben Politik, reisten viel umher, widmeten sich der Wissenschaften und waren unglaublich produktiv. – Aber die Universalgenies stammen ausschließlich aus der alten, der dunklen Zeit.  

390.        Übertreibungen kennzeichnen ebenfalls die erfundenen historischen Erzählungen. Wir haben sind schon auf viele Beispiele gestoßen. - Hier soll nur ein besonders krasses Beispiel erwähnt werden: "480 vor Christus" habe es bei der Insel Salamis vor Athen eine gewaltige Seeschlacht zwischen Athenern und Persern gegeben. Dabei kämpften 300 athenische gegen 1200 persische Kriegsschiffe. Und zu Lande habe der große König Xerxes 700'000 (!) Fußsoldaten und 400'000 (!) Reiter gegen den Stadtstaat Athen in Bewegung gesetzt. - Weshalb haben die Perser denn zu Wasser und zu Lande verloren?

391.        Übertriebene Zahlenangaben sind ein Merkmal der fiktiven Geschichte. Zwei Beispiele genügen: Während des ersten Punischen Krieges sei die römische Flotte mit über 400 (!) Schiffen bei Camerina (= Santa Marina) an der Südküste Siziliens in einen Sturm geraten. Dabei hätten die Römer fast alle Schiffe verloren und 100‘000 (!) Matrosen seien ertrunken. – Und der hochgelobte Julius Caesar soll während des Gallischen Krieges am Rhein 430‘000 (!) Germanen niedergemetzelt haben.  - Wer ist für diese unsinnigen Angaben zu belangen: die antiken Geschichtsschreiber oder die modernen Historiker, welche diesen Stuß für wahr halten?

392.        Die Glanzzeit der alten Griechen dauerte nur etwa 100 Jahre. Das war lange bevor das alte Rom eine Großmacht wurde. - Die klassische römische Kaiserzeit dauerte drei, vier oder fünf Jahrhunderte - ja nachdem, wann man diese Epoche beginnen läßt - mit Sulla oder mit Julius Caesar oder mit Augustus.

393.        Wann das Weströmische Reich endete, ist diskutabel. Man nennt 250 AD, 395 AD oder 476 AD. - Da scheint das Byzantinische Reich zeitlich viel deutlicher profiliert: Ostrom wurde offiziell "330 AD" von Konstantin dem Großen eingeweiht und dauerte sage und schreibe über 1100 Jahre, bevor es "1453 AD" durch die Eroberung von Konstantinopel endete - sinnigerweise wiederum unter einem Kaiser Konstantin.

394.        Konstantin der Große war der zweite Gründer Roms. Er verhalf dem Christentum zum Sieg im Römischen Reich. Aber der Kaiser selbst blieb Heide oder besser gesagt Arianer. - Die alten Kirchenväter verdammten den Arianismus. - Ich aber glaube, mit den Anhängern des Häretikers Arius waren die deutschen Lutheraner gemeint. - Für die Katholiken waren diese schlimmer als die Heiden. - Schon Moses hatte offenbar mit einem Irrglauben zu kämpfen: Sein älterer Bruder hieß Aaron, was ähnlich wie Arius klingt.

395.        Die sogenannte Völkerwanderungszeit begann im späten Römerreich mit dem Einfall der Alemannen und der Goten, setzte sich fort mit dem Eindringen der Westgoten in Italien, dann mit dem Angriff der Hunnen auf Gallien und Italien, nochmals später mit dem Ostgoteneinfall in Italien. - Erst mit dem Einfall der Langobarden "568 AD" sei der Völkerwanderungs-Spuk zu Ende gewesen. - Wie viel Leid mußte Italien und Rom während Jahrhunderten durch diese Fremdvölker erdulden?

396.        Das schlimmste Barbarenvolk scheinen die Alemannen gewesen zu sein. – Dabei waren diese ursprünglich in Südwestdeutschland, im Schwarzwald - also innerhalb der römischen Reichsgrenzen – ansässig. Wie konnte ein kleines Volk, das zum Reich gehörte, plötzlich zum ärgsten Feind des Staats werden? - Die Römer lieferten den Alemannen „zwischen 259 und 378 AD“ insgesamt zwölf (!) Schlachten, von denen die Romanen zehn gewannen. – Spielten Römer und Alemannen miteinander Krieg oder Fußball?

397.        Doch die Barbarenvölker hatten eine wichtige Rolle in der römischen Heilsgeschichte. Sie erinnerten die Römer daran, zu Gott zurückzukehren. – Die Alemannen sind zu übersetzen als „Gottes Leute“, die Goten als „Gott-Gesandte“ - und Alarich heißt *Gott-König“.

398.        Die Westgoten unter ihrem eben erwähnten Anführer Alarich eroberten "410 AD" Rom. - Danach begründeten sie beiderseits der Pyrenäen das sogenannte Tolosanische Reich. Dieses habe dreihundert (!) Jahre bestanden, bevor es "711 AD" von den Arabern bei Jerez de la Frontera in einer einzigen Schlacht vernichtet wurde. – Daraufhin sei ganz Spanien maurisch geworden. Und die Rückeroberung des Landes von den Ungläubigen, die Reconquista, habe weit über ein halbes Jahrtausend gedauert. – Glaubt jemand an diese Endlos-Geschichte?

399.        Ebenso schlimm wie die Goten und Alamannen wüteten die germanischen Vandalen. Nachdem sie "um 430 AD" von (V)Andalusien aus Nordafrika erobert hatten, plünderten sie unter ihrem König Geiserich oder Gänserich "455" Rom. - Dafür wurde dieses arianische Volk genau achtzig Jahre später von den rechtgläubigen Byzantinern vernichtet wie früher die Karthager von den Römern.

400.        Irgendeinmal in einem langen "Frühmittelalter" soll sich Westeuropa von den Wirrnissen der Völkerwanderungszeit erholt haben. "800 AD" - genau 800 Jahre nach Christi Geburt und nach Kaiser Augustus wurde in Aachen das bereits erwähnte neue Römische Reich unter Karl dem Großen begründet. - Dieses aber zerfiel bereits nach siebzig Jahren.

401.        Doch "911 AD" entstand das hochmittelalterliche Römisch-deutsche Kaiserreich. Dieses bestand etwa dreihundertfünfzig Jahre. – Bewirkt hat dieses glanzvolle Reich nichts. Es zerfiel ohne viel Aufsehen. - Analysiert man diese Epoche nach Zahlen, Herrscherjahren und Inhalten, so ergibt sich aber wie anderswo eine nach Herrschernamen und Jahrzahlen wohlstrukturierte Geschichte.

402.        Als Beispiel für die kunstvolle Einrahmung der hochmittelalterlichen Kaiserzeit diene folgende Einzelheit: Der zweite König, Heinrich I., hatte als Lieblingsbeschäftigung die Vogeljagd. - Auch der vorletzte Herrscher, Friedrich II., beschäftigte sich mit diesem Sport. Ihm wird ein illustriertes Manuskript über die Falkenjagd (De arte venandi cum avibus) zugeschrieben.

403.        Unbedingt ist hier auf die Namen Heinrich und Konrad einzugehen. Diese Könige und Kaiser kommen nur im deutschen Hochmittelalter vor, und zwar am Anfang und am Ende einer Dynastie. Die Analyse ergibt: Heinrich und Konrad sind ähnliche Namen und bedeuten zusammengefaßt „ehrenvolle Abstammung“.

404.        Die Geschichtserzählungen sind durch natürliche und menschliche Ereignisse gegliedert. - In den Troja-Erzählungen zum Beispiel fehlt nirgends die Pest. -  Auch Hochwasser fehlen in den Chroniken nicht. Und mit Erdbeben, Kometen und anderen Himmelserscheinungen konnte man Ereignissen oder sogar ganzen Epochen eine Wendung geben.

405.        Kriege, Schlachten, Aufstände, dazu Unglücksfälle und Verbrechen strecken die alten Geschichtserzählungen. – Da fühlt man sich an heutige Zeitungen erinnert: Auch diese füllen die Seiten mit solchen wichtigen und unwichtigen Berichten.

406.        Eine besondere Erwähnung verdienen in der falschen Geschichte die Bauernkriege. Die Geschichte ist voll von solchen Volksaufständen. Da erinnert man sich: Martin Luther verdammte den deutschen Bauernaufstand von „1525“.

407.        Neben Naturkatastrophen und Bauernkriegen wiederholen sich in den Geschichtsbüchern Einfälle von Fremdvölkern. - Es gab nicht nur die eben erwähnte große Völkerwanderung am Ende des Altertums. - "Im 10. Jahrhundert AD" erlebte Deutschland Einfälle der Ungarn, dann "im 13. Jahrhundert" solche der Mongolen aus Asien.

408.        Auch Frankreich blieb nicht vor fremden Horden verschont: "451 AD" fiel Attila mit seinen Hunnen ein, wurde aber auf den Katalanischen (!) Feldern zurückgeschlagen. - Und im Jahre "885 AD" sollen die Wikinger mit 30'000 (!) Mann vom Meer her die Seine herauf Paris geplündert haben. - Von woher kam die seefahrende Nation und warum suchte sie gerade Paris als Ziel aus?

409.        Schon das alte Ägypten erfuhr Angriffe durch fremde Völker: Zuerst fiel das unbekannte Volk der Hyksos in das Land am Nil ein und errichtete dort eine Fremdherrschaft. - Aber ohne die Bibel würde man die Fremdlinge nicht kennen, denn ihr Anführer hieß JACOB-Her, war also der berühmte Herr und Patriarch Jakob.

410.        Dann gab es in Ägypten die große Invasion der Seevölker, die aus allen Ländern Europas und denjenigen rund um das Mittelmeer kamen. Diesen aber gelang es nur, zeitweise das Nildelta zu erobern. - Geschichtsanalytisch sind die sogenannten Seevölker ein Widerschein der europäischen Kreuzfahrer. Diese versuchten vergeblich, Ägypten zu erobern; sie blieben im Nildelta stecken.

411.        Und immer wieder stößt man in der erfundenen Geschichte auf Italien, auf Rom, Unteritalien und Sizilien. Das muß so sein. Denn die altchristliche Religion ist am Fuße des Vulkans Vesuv, in der Landschaft Kampanien entstanden, dazu in Kalabrien und auf Sizilien.

412.        Als Moses nach der Schlacht am Roten Meer im Sinai ankam, sahen die Israeliten als erstes am Tag eine große Wolke und nachts ein Feuer – eben einen Ausbruch des Vesuvs (Exodus, 13, 21 f.). – Übrigens bedeutet VESUVIUM, VESULIUM, VOLUSIUM in der etymologischen Analyse „Waldberg“. – Auch „Weinberg“ ist darin enthalten.  

413.        Das Buch Genesis beginnt mit einem Garten EDEN. Später wird, ebenfalls in der Bibel, ein EDOM genannt. - Hinter diesem Namen ((L)TM verbirgt sich LATINA, also Italien. Süditalien war das ursprüngliche Heilige Land. - Deshalb findet man im Wortschatz der europäischen Sprachen, in den Ortsnamen wie in den Personennamen überall Vesuv, Neapel, Troja und Iljum - wie bereits gesagt.

414.        Das deutsche Wort Glauben hat seinen Ursprung im Namen Kalabrien. - Das romanische Wort für Glocke, CAMPANA kommt von Kampanien; das deutsche Wort Glocke von Sizilien.  - Weshalb dichtete Friedrich Schiller ein Lied von der Glocke?

415.        Die Bedeutung der Stadt Rom muß nicht erklärt werden. - Aber auch Ravenna, im Alten Testament RABBA genannt, hatte eine überragende Bedeutung: Der hebräische Geistliche heißt Rabbiner. - Auch der RABEN-Vogel kommt von dort. - Dazu gab es eine Raben-Schlacht bei Ravenna am Ende des Altertums und dann wieder 1000 Jahre später am Ende des Mittelalters.

416.        Ravenna liegt im Osten der Po-Ebene. Der Po, lateinisch Eridanus, spendete das Wasser für die Kornkammer Italiens. - Im Lateinischen heißt die Po-Ebene planitiem padanam. - Aus PADANAM wurde das romanische Wort PANEM = Brot.

417.        Erst in der späteren Geschichtserfindung bekamen die Länder nördlich von Italien und Südfrankreich mehr Aufmerksamkeit. - Die römisch-deutschen Kaiser des Spätmittelalters hatten nur mehr wenig Bedeutung, da sich jetzt Frankreich, England und Spanien vordrängten.

418.        Die anfänglichen Chroniken hörten meistens mit den Jahren 1530 oder 1550 auf. - Fortsetzungen brachten es vielleicht auf 1600. - Also mußte die fehlende Geschichte, der Rest des 16., dann das ganze 17. und 18. Jahrhundert im späten 18. Jahrhundert hastig nachgeschrieben werden. - Schon in den 1790er Jahren verfaßte Friedrich Schiller eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und die Dramen-Trilogie von Wallenstein.

419.        Die Historiker sind nie der Frage nachgegangen, wer denn die eben erwähnte ursprünglich nicht vorhandene Geschichte des späten 16., dann des 17. und noch eines großen Teils des 18. Jahrhunderts grundgelegt hat. Aber die Urheber sind namentlich bekannt, sie heißen Matthäus Merian Vater und Sohn, angeblich im 17. Jahrhundert beheimatet, tatsächlich aber in der Barockzeit, also ab den 1770er Jahren. Deren Riesenwerk, mit Kupferstichen illustriert, lieferten Chronisten und Geschichtsschreibern die Grundlage zur Erfindung eines Dreißigjährigen Krieges. - Man sollte also zuerst die 21 Bände von Merians Theatrum Europaeum studieren, bevor man weitere historische Forschungen über die Neuzeit anstellt.

420.        Der erwähnte Merian erfand auch einen Ludwig XIV. Und weil dieser Herrscher "1715" gestorben ist, so wird die königliche Prachtresidenz von Versailles ebenfalls auf diese Zeit gesetzt.- Unmöglich! - Ebenso ist der berühmte Blenheim Palace in England nicht um 1720 zu sehen, sondern gegen das Ende des 18. Jahrhunderts. - Das gilt für alle anderen barocken oder klassizistischen Fürsten-Residenzen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, England und Rußland.

421.        Das gewaltige Schloß von Caserta mit seinen 1200 (!) Zimmern der Könige von Neapel stellt eine süditalienische Kopie von Versailles dar und wird ungefähr richtig auf das Ende der 1780er Jahre datiert.

422.        Besonders ist auch die österreichische Geschichte zeitlich zu berichtigen: Wien sei "1529 AD" ein erstes Mal von den Türken belagert worden. Doch bedeutend war nur die zweite Belagerung Wiens im Jahre "1683". - Dabei wurden auf beiden Seiten Kanonen verwendet. Die Türken wurden zurückgeschlagen. - Aber das genannte Datum der Belagerung und Entsetzung von Wien ist um etwa hundert Jahre nach vorne zu verschieben – in die 1780er Jahre.

423.        Innerhalb einer Generation danach eroberte der österreichische Feldherr Prinz Eugen ganz Ungarn und gelangte bis vor Belgrad. - Aber das war gegen Ende des 18. Jahrhunderts, nicht ein Jahrhundert vorher. - Prinz Eugens Prachtresidenz Belvedere in Wien ist wie das Kaiserschloß Schönbrunn und die Karls-Kirche in der gleichen Stadt um die letztgenannte Zeit fertiggestellt worden.

424.        Die Kreuzzüge des Hochmittelalters, „ab ungefähr 1090 AD“ sollen die Folge der Besetzung des christlichen Jerusalems durch die Perser und später Araber „um 640 AD“ gewesen sein. – Weshalb wartete das beleidigte Westeuropa 350 Jahre, bis es sich zu einer Rückeroberung von Jerusalem entschloß?

425.        Auch andere Merkmale entlarven die erfundene Geschichte: Sie ist nach gewissen Mustern, nach einer Matrix oder Blaupause geschaffen. Folglich müssen sich die Ereignisse wiederholen. Die Analyse erweist die schon erwähnten Parallelitäten von Inhalten und Namen. - Fomenko und ich haben sich ausführlich mit diesen historischen Stereotypen oder Isomorphismen befaßt. - Im Anhang zu diesem Text findet sich eine Sammlung von parallelen historischen Fakten.

426.        Die Sage von Troja und dem Trojanischen Krieg hat auch eine Geographie. - Ursprünglich wurde die Stadt Troja bekanntlich in Neapel, in der Landschaft Kampanien angesiedelt. - Das ließen sich die Franzosen nicht entgehen: Sie sahen Troja = Troyes in der Champagne = Kampanien. – Noch wichtiger: Die französische Hauptstadt ist nach dem trojanischen Helden Paris benannt, die zweitwichtigste Stadt trägt den Namen des Troja-Wappentiers, des Löwen: Lyon. Der drittwichtigste Ort im Norden Frankreichs heißt Iljum, also Lille.

427.        Die Trojaner sollen in ihrer Stadt große Schätze gehortet haben. Deshalb kommen in allen Parallel-Geschichten des trojanischen Kriegs solche Schatz-Geschichten vor.

428.        Der deutsche Amateur Heinrich Schliemann suchte im 19. Jahrhundert nicht nur die Stadt Troja, sondern auch den "Schatz des Priamus". - Er fand ihn nicht, er kreierte ihn: Die goldenen Artefakte, welche Schliemann als antik behauptete, ließ er bei Juwelieren in Paris herstellen und in Athen präsentieren. Die Schätze waren nie in Kleinasien.

429.        In der Völkerwanderungszeit soll es am Mittelrhein um Worms ein Burgunderreich der Nibelungen gegeben haben. - Das Nibelungen-Gold, das jenes Volk bei seinem Untergang im Rhein versenkt haben soll, inspirierte später Dichter und Komponisten.

430.        Im Spätmittelalter entstand zwischen Frankreich und Deutschland wiederum ein sagenhaftes Herzogtum Burgund mit den Herrschern Philipp der Gute und Karl der Kühne. - Auch dieses Reich ging unter wie Troja. - Als die Eidgenossen in der Schlacht bei Murten das Heer Karls des Kühnen vernichteten, machten sie die sagenhafte "Burgunderbeute". - Noch heute werden in Schweizer Museen solche Kostbarkeiten gezeigt. - Die Burgunder-Schätze haben eine Parallele in der Geschichte des Altertums: Alexander der Große nahm den Persern nach ihrer Niederlage bei Issus = Jesus die sogenannte "Perserbeute" ab.

431.        Burgunder gab es auch in der vorchristlichen Antike in Kleinasien. Dort bedrängte ein Königreich Pontus mit König Mithridates die Römer. - Pontus und Mithridates müssen für die Geschichtserfinder eigentliche Schreck-Begriffe gewesen sein. - Der Stoff des gewalttätigen Königs von Pontus faszinierte die alten Künstler: Schon vor 1800 wurden etwa zwanzig Opern geschrieben, die Mithridates gewidmet waren. - Sogar Mozart komponierte eine. – Übrigens: Mithridatem ist von temeritatem = Verwegenheit, Kühnheit abgeleitet.

432.        Jener Mithridates taucht in der erfundenen Geschichte auch dort auf, wo man ihn nicht vermutet. - Ich habe Jahrzehnte an einer Begebenheit gerätselt, welche französische Chroniken überliefern: "1419" soll bei Paris der Herzog Johann Ohnefurcht (Jean sans Peur) auf einer Brücke über die Seine ermordet worden sein. - Adelige waren ständig in Gefahr. Aber weshalb ein Mord auf einer Brücke?

433.        Nun, Johann Ohnefurcht war ein verwegener, kühner Herzog von Burgund. Der Ländername kommt von dem griechischen Wort Paraklet (PRCLT), das auch im Wort Brücke steckt, lateinisch PONTEM. Das Wort wurde falsch verbunden mit PONTUM, pontus = Meer. - Also entstand ein Gemenge zwischen Burgund, Pontus und dem lateinischen Wort pontem für Brücke – ein großes Mißverständnis also.

434.        Manchmal würde nur ein bißchen Verstand reichen, um eine unsinnige Bezeichnung geradezustellen: Vor Neapel liegt auf einer Insel das gewaltige Castel dell'Ovo. - Hat denn niemand überlegt, daß mit dem Namen "Eierburg" etwas nicht stimmen kann? Dabei sollten doch besonders die Italiener wissen: Hier liegt eine lautliche Verwischung von Castel Novo = Neue Burg vor. - Zudem liegt die Festung vor Neapel. Dieser Name bedeutet bekanntlich Neuburg, Neuenburg, Neustadt, Neuenstadt.

435.        Kennt man den Begriff oder das Wort, erfaßt man auch die inhaltliche Bedeutung: Weshalb spielt David in der Bibel Harfe? - Nun, König David erobert die Stadt RABBA = Ravenna. - Wir werden auf dieses Ereignis zurückkommen. - Ravenna war in alten Zeiten eine Hafenstadt. Ein Binnenhafen hatte meistens eine bauchige Form - ähnlich einer Harfe. - In allen Sprachen trägt dieses Musikinstrument den gleichen ravennatischen Namen: Harfe - harp - harpe - arpa.

436.        Überall in der erfundenen Geschichte treffen wir auf Verwechslungen durch mißverstandene Wörter. - Bekannt ist die Statue des gehörnten Moses von Michelangelo. Dies geht zurück auf eine Falschlesung im Lateinischen: CORONATUS = gekrönt wurde als CORNUTUS = gehörnt aufgefaßt.

437.        Im katholischen Festkalender gibt es das Martyrium der Thebäischen Legion. Eine Unmöglichkeit! - Aber der Reihe nach: Theben ist eine Märtyrerstadt wie Troja: Alexander der Große ließ sie aus unbekanntem Grund erobern und alle Einwohner töten. - Dasselbe tat Karl der Kühne mit Dinant in Belgien. - Und LEGION ist eine Falschlesung von RELIGIO. - Auch hier eine klassische Fehllesung. Märtyrer waren die Trojaner, nicht die Legionäre!

438.        Fast jeder römische Kaiser ab Julius Caesar zog gegen die Parther oder Perser im Osten. Aber jedes Mal stehen die persischen Feinde wieder auf. Und in Spätrom nehmen die Perser oder Parther sogar den römischen Kaiser Valerian gefangen. - Die Überlieferung weiß zu berichten, daß dem unglücklichen Herrscher danach die Haut abgezogen wurde!

439.        Perser gab es im Altertum, im Mittelalter und in der Neuzeit. Sie scheinen über Jahrtausende unbesiegbar gewesen zu sein. - Aber mit Persern sind zuerst die Franzosen, die Franken gemeint. Sie gehören zu den Hauptakteuren der antiken Geschichte.

440.        Bereits im Trojanischen Krieg figuriert eine Briseis (PRS = PERSIAM) als Geliebte des Achilles, danach von Agamemnon. – Aber Briseis ist eine Frau aus dem Osten, eine Parallele zu Kleopatra. Auch diese liebte zuerst Caesar (Achilles). Als dieser sie verstieß, wandte sie sich Marcus Antonius (Agamemnon) zu.

441.        Ebenso war Syrien das Land des französischen Königs, der mit SIRE angeredet wurde. - Und östlich von Syrien lag Assyrien - ebenfalls ein Land des Sire. - Mesopotamien war für kurze Zeit eine Provinz der "Römer" oder der Franken. – Die Etymologie der beiden Flüsse, welche durch jenes Land fließen, beweisen es: Der Euphrat ist der nordspanische Ebro, und der Tigris, eigentlich Ligris, enthüllt die Loire in Frankreich. - Die französischen Kreuzfahrer nahmen auch ihre Geographie mit in den Orient.

442.        Im alten Orient gab es auch ein sagenhaftes Königreich Medien. Es wurde später von den Persern erobert. Aber der Name MEDIEN geht zurück auf MEDITERRANEUM = mittelmeerisch. - Die Franken, also die Perser, eroberten während den Kreuzzügen nicht nur Italien, sondern den gesamten Mittelmeerraum.

443.        Ebenfalls im Altertum werden die Phönikier beschrieben. Diese betrieben mit ihrer Flotte Handel und unterhielten eine Armee aus Söldnern. – Wer nur etwas Verstand aufbringt, sieht in den antiken Phönikiern die neuzeitlichen Venezianer. – Auch ist der Name Phönikier gleichlautend mit Punier, also den Karthagern.

444.        Einige Teile der biblischen Geschichte spielen in Südfrankreich, in der Provence. Beispielsweise landete der Patriarch Noah mit seiner Arche am Berg Ararat. - Damit ist nicht der Vulkan im Osten der Türkei gemeint. Ararat verrät ARELATE, der lateinische Name für die Bischofsstadt Arles an der Rhone – eine Stadt, die häufig überschwemmt wird. Der Berg Ararat steht für die Hügelkette Les Arpilles. Dort zog sich Noah während der Flut zurück. - Und Noah verrät NOVUS = neu: Der Patriarch machte mit seiner Arche einen Neuanfang der Menschheit. – Vielleicht gründete er die Bischofstadt Nîmes = N/MSM = NOVUM MOYSEM = Neu-Moses.

445.        Im Alten Testament richtete sich der Groll der Propheten gegen die Städte Ninive und Babel. - BABEL = PPL bedeutet PAPALIS = päpstlich, gemeint ist AVIGNON, lateinisch AVENNO (VNN), die Papststadt. - Rückwärts gelesen ergibt VNN > NNV = NINIVE. - Die Propheten verfluchten also nur eine Stadt, aber mit drei Namen: Avignon, Babylon, Ninive.

446.        Assyrien war ein besonderes Reich. Doch wenn man genauer hinschaut, so erkennt man die westlichen, besonders fränkischen Einflüsse. Wie bei allen Trojanern spielte der Löwe eine besondere Rolle. Das bezeugen die Flachreliefs mit Löwenjagden, die heute im British Museum stehen. Und das Land zwischen Euphrat und Tigris gehörte eine Zeitlang zum Römischen Reich. Deshalb ist dort noch heute das Christentum verbreitet. – Einige assyrische Könige sollen erwähnt werden. Sie zeigen, wie eng jenes Land mit den biblischen Geschichten, also mit Europa verwoben ist.

447.        Der Assyrerkönig Sanherib wollte Jerusalem erobern, wurde aber durch den Ausbruch der Pest vertrieben (2. Könige 18,19). - Dagegen gelang dem Herrscher die Eroberung von Babylon. - Der Name SANHERIB ist als hebräisch aufzuschlüsseln und bedeutet "Zweischwert": Der König wurde nämlich von seinen zwei Söhnen mit zwei Schwertern umgebracht!

448.        Nebukadnezar von Assyrien wurde auch Nabuchodonosor geschrieben. - Giuseppe Verdi widmete ihm die Oper Nabucco. - Dieser Nebukadnezar wird im Buch Daniel in der Bibel genannt. Jener Prophet deutete die Träume jenes Herrschers. Aber Daniel legte auch ein Sündenbekenntnis des israelitischen Volkes ab: Der Name Nebukadnezar bedeutet nämlich sacrilegium nostrum, also "unser Frevel"!

449.        Das Alte Testament erwähnt auch einen Assyrerkönig Belsazar. Sein Name verrät lateinisch pallescere = bleich werden, erschrecken. Der Herrscher erschrak zu Tode, als ihm der Prophet Daniel die Worte mene mene tekel upharsim erklärte.    

450.        Ein anderes scheinbares Rätsel stellt die Vernichtung der beiden Städte Sodom und Gomorra dar. - Gemeint ist damit die Zerstörung von Pompeji durch den Vesuv. Doch weshalb spricht das biblische Buch Genesis von zwei Städten? - Nun, der deutsche Chronist Calvisius vermeldet, daß bei der Zerstörung von Pompeji die Stadt Rom drei Tage gebrannt habe. Das ist einsichtig schon durch die Namensanalyse: Gomorra ist ein hebräisch-lateinisch Zwitterwort und bedeutet Rom. - Und Sodom (STM) ist aufzuschlüsseln als heiliges Troja. - Aber auch SATAN (STM) steckt darin.

451.        Eine riesige Verwechslung zum Schluß: Jeder Latein-Schüler bekommt neben Caesars Gallischem Krieg auch die Reden von Cicero gegen Catilina vorgesetzt. Letzterer Name aber führt zu den Katalanen, jenen schon mehrfach erwähnten nordspanischen Kriegerscharen, welche Unteritalien, dann Griechenland und besonders Athen eroberten.

452.        Des Rätsels Lösung: Plutarch oder Petrarca, der die parallelen Biographien sowohl des römischen Cicero wie des griechischen Demosthenes schrieb, verwechselte griechische und römische Geschichte: Im Spätmittelalter wurde Athen von den Katalanen bedroht und erobert. - Der Redner Cicero beschwor die Bedrohung jener griechischen Stadt im Mittelalter, nicht von Rom im Altertum.

453.        Wir bleiben bei Cicero: Dieser gilt in der erfundenen Geschichte als großer Redner. Aber zuerst war Marcus Tullius der Unterfeldherr von Julius Caesar im Gallischen Krieg. - Wie wurde aus einem Feldherrn ein Redner? - Nun, jener Mann wurde in der ursprünglichen Matrix als Eunuch bezeichnet, im Lateinischen orbare = der Männlichkeit berauben. - Cicero ORBATOR wurde als ORATOR = Redner gelesen. - Ein Mißverständnis ließ aus einem Eunuchen einen großen Vertreter der Redekunst entstehen!

454.        Der Name Cicero bedeutet Sizilien. Also war jener Redner Verteidiger der Insel gegen den korrupten Gouverneur Verres. - Und die kleinasiatische Provinz Kilikien, die Heimat des Apostels Paulus, ist eine Namensvariante von Sizilien. So kam es, daß nach den Geschichtserfindern Cicero eine Zeitlang Gouverneur von Kilikien war.

455.        Nicht nur ein Mißverständnis, sondern eine Fehlauffassung von größtem Ausmaß stellt das Heilige Land dar. Wie selbstverständlich hält man seit langem Palästina im Vorderen Orient für das gelobte Land. - Dabei wurde hier bereits mehrfach gesagt, daß dieses in Italien, genauer gesagt in Süditalien zu suchen ist, nämlich in Sizilien, in Kalabrien und vor allem in Kampanien.

456.        Ein Sprichwort heißt: Alle Wege führen nach Rom. - Doch nicht nur die Namen führen nach Rom, sondern auch die Zahlen.

457.        Die wichtigsten Ankerpunkte der klassischen Chronologie sind erstens der Beginn der Olympischen Spiele im Jahre "774 AC" und die Gründung Roms "753 AC". - Zusammen mit dem Vesuvausbruch "79 AD" und der Lebensgeschichte von Jesus Christus ist Rom fest in ein historisches Zahlensystem eingebunden.

458.        Jesus soll 33 Jahre alt geworden sein. Diese Zahl läßt sich dreiteilen und als 11 oder ein Vielfaches anwenden. - Ähnlich ist es mit der Indiktions-Zahl 15. Die römische Steuerschätzung hieß die Indiktion und, wurde angeblich alle 15 Jahre vorgenommen. Die Zahl konnte verdreifacht oder verzehnfacht werden. Sowohl 45 wie 450 kommen häufig in numerologischen Konstruktionen vor.

459.        Zum Beispiel wurde Rom am Ende des Römischen Reichs etliche Male erobert, geplündert und zerstört. Die Ereignisse folgten in einem Intervall von 45 Jahren, also von drei Indiktionen. - Die erste Eroberung Roms durch den bereits genannten Westgotenkönig Alarich war 410 AD, die zweite durch den Vandalenkönig Geiserich 455, die dritte durch den Ostgotenkönig Theoderich 500, eine vierte im Jahr 545 durch den Ostgotenkönig Totila. - Warteten die Barbaren jedes Mal unter Umständen Jahre vor den Toren Roms, bis der Zeitraum von 45 Jahren erreicht war?

460.        Neben den spätantiken Eroberungen wurde die Ewige Stadt auch im "Mittelalter" viele Male erobert. - Die schlimmste Eroberung und Plünderung erlebte Rom "1527 AD" durch ein Heer von deutschen Landsknechten unter einem Anführer namens Georg von Frunsberg. – Die Germanen, dann die Deutschen, waren offenbar Roms Schicksal!

461.        Ebenso gibt es in der erfundenen Geschichte auffällig viele Ereignisse, welche die Endzahl 11 oder ein Vielfaches enthalten. Es sind dies also Jesus-Zahlen. - In der Geschichte Berns zum Beispiel wird 1311 ein Bootsunglück auf der Aare vermeldet, 1322 ein Brudermord unter den Grafen von Kyburg und 1333 die Plünderung von Avenches, dem früheren Aventicum. – Weshalb die Brandschatzung eines unbedeutenden Kleinstädtchens? Nun die Geschichtsschreiber konnten Avenches = AVEN(TIC)UM = Avignon = AVENNONEM nicht auseinanderhalten. Die Namen der beiden Orte sind identisch.

462.        Ein anderes Beispiel für antike Zahlensymbolik: Die Zeitrechnung nach dem Beginn der Olympischen Festspiele beginnt mit dem Jahr 776 AC, diejenige nach der Gründung Roms 753 AC. Die Differenz zwischen beiden Zeitrechnungen beträgt die Primzahl 23. – Das erklärt weshalb Julius Caesar mit 23 Messerstichen ermordet wurde.

463.        Die Geschichtserfinder nahmen manchmal auch 2 x 23 = 46. - Beispielsweise soll Friedrich der Große von Preußen ganze 46 Jahre regiert haben, nämlich 23 Jahre als Kriegerfürst ("1740 - 1763") und danach 23 Jahre als Friedenskönig oder Philosophenfürst ("1763 - 1786").

464.        Der große Historiker Ferdinand Gregorovius bemerkt an mehreren Stellen in seinen beiden im ausgehenden 19. Jahrhundert erschienenen Werken über die mittelalterliche Geschichte Roms und die mittelalterliche Geschichte Athens die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen Antike und Mittelalter. – Die heutigen Historiker wollen davon nichts wissen.

465.        Die Parallelitäten entlarven die alte Geschichte als Fiktion und Konstruktion. - Fomenko und ich haben viele Parallelitäten erkannt und teilweise in Form von Grafiken und Tabellen dargestellt.

466.        In der erfundenen Vorgeschichte kommt es manchmal vor, daß technische Errungenschaften wie das Rad mehrfach erfunden werden mußten. Dies nicht, weil Wissen verlorenging, sondern weil die historischen Epochen zu lang sind und nicht zueinander passen.

467.        Die Griechen waren angeblich Vorreiter in der Sprache und Dichtung, in Kunst und Mathematik. - Aber in einem Bereich seien sie zurückgeblieben: Sie hätten die Gewölbetechnik nicht gekannt. Das taten erst die Römer. - Aber welche Baukunst ist griechisch und welche römisch? - Selbst Kunstwissenschaftler greifen daneben, weil die Unterschiede oft nicht existieren.

468.        „Um 450 AC“ soll Athen unter Perikles seine klassische Größe mit marmornen Bauwerken erreicht haben. - Aber Rom wurde erst 450 Jahre später unter Augustus zu einer klassischen Stadt mit Monumenten aus Marmor. Wie erklärt man diese gewaltige Zeitversetzung, wo doch Griechenland und Italien nur durch den schmalen Meeresarm der Adria getrennt sind?

469.        Die Gotik soll „um 1150 AD“ mit der Kapelle von Saint Denis bei Paris begonnen haben. Um 1200 AD werden die großen französischen Kathedralen von Amiens, Chartres und Reims angesetzt. Doch erst nach über zweihundert Jahren hätten die deutschen Städte begonnen, gotische Münster zu errichten. Und an diesen sei Jahrhunderte lang gebaut worden.

470.        Und weil die Gotik angeblich noch "im 17. Jahrhundert“ vorkommt, so dauerte dieser Stil gemäß den Kunsthistorikern ein halbes Jahrtausend. - Wer hätte es ein halbes Jahrtausend im gleichen Baustil ausgehalten?

471.        Die klassische griechisch-römische Literatur – Vergil, Horaz, Ovid -, wurde angeblich zur Zeit des Kaisers Augustus „um Christi Geburt“ geschaffen. Aber die ersten erhaltenen Manuskripte, die von jenem alten Schrifttum behauptet werden, stammen aus einem nebulösen "Frühmittelalter" vor über tausend Jahren. - Das antike Schrifttum ist ausnahmslos eine junge Schöpfung. - Wir haben dies schon mehrmals gesagt.

472.        Die Geschichte der Entdeckung und Kolonisierung der Neuen Welt ist ein einziger Alptraum: Amerika soll „1492“ entdeckt worden sein - allerdings nur ein paar unbedeutende Inseln der Bahamas. – "Im 16. Jahrhundert" kämpften die Spanier in Südamerika. „1620“ soll die Kolonisation der Neu England-Staaten begonnen haben. - Um 1730 hätte man Carolina besiedelt. - Und bereits "1776" seien die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet worden.

473.        Ich sehe den ersten europäischen Bau in Nordamerika in dem Fort Saint Augustine in Florida, etwa in den 1760er Jahren entstanden. - Die mexikanische Missionsstation Los Angeles in Kalifornien wird zuerst "1781" erwähnt. - Die Gründung der USA war also sicher nicht "1776", sondern viel später, wahrscheinlich um 1800.

474.        Von der angeblichen alten Geschichte Ostasiens, also von China und Japan, soll hier nicht gesprochen werden: Deren Vergangenheit und kulturelle Entwicklung ist abhängig von Europa und seiner kolonialen Expansion. - Es gibt nur eine Welt und damit nur eine Menschenwelt und ihre Entfaltung.

475.        Die Geschichte des Alten Orients und Ägyptens besteht hauptsächlich aus Leerzeiten, wie schon erwähnt. Doch auch im "Mittelalter" und sogar in der "Neuzeit" gibt es sogenannte dark Ages.

476.        In der Geschichte des deutschen Mittelalters werden verschiedene "kaiserlose, schreckliche Zeiten" genannt - zum Beispiel nach dem Ende der Hohenstaufen in Süditalien. Doch überall in den alten historischen Epochen gibt es Anarchie-Zeiten. - Diese ermöglichten es den Geschichtserfindern, Neuanfänge von Dynastien und Königreichen zu begründen.

477.        Die grotesk lange Chronologie zwingt auch die Geologen dazu, die Erdgeschichte um absurde Längen zu strecken. Statt Tausenden von Jahren werden deshalb Millionen von Jahren postuliert. - Die heutige Geologie ist als Historie ein einziges Ärgernis.

478.        Die erfundene Geschichte ist auch eine Heldengeschichte. - Wie in den Heldensagen wird die Glaubwürdigkeit der Erzählungen für den kritischen Betrachter arg strapaziert. - Nicht nur Nimrod und Goliath ziehen durch die alten Geschichtserzählungen: Der Armbrustschütze Wilhelm Tell ist ein zentraler Teil der Schwyzer Gründungssage. - Jener Held existiert aber auch in Schwaben. Dort soll er mit seiner Armbrust auf ein hölzernes Kruzifix geschossen haben, das darauf zu bluten anfing. - Es gab deshalb auch einen Schwäbischen Bund – eine Parallele zur Schweizer Eidgenossenschaft.

479.        Der Schwyzer Held Arnold von Winkelried entschied nicht nur die Schlacht von Sempach. - Jener Arnold wirkte auch vorher und nachher - während fast drei Jahrhunderten! - Zudem vollbrachte Winkelried auch Heldentaten gegen die Eidgenossen.

480.        Wer von Frankreichs Geschichte spricht, erwähnt sicher die heldenhafte Jeanne d'Arc. - Doch diese weibliche Sagengestalt geht zurück auf die orientalischen Königinnen Kleopatra von Ägypten und Zenobia von Palmyra in Syrien. - Weshalb heißt die einzige Stadt in der Levante, welche die französischen Kreuzfahrer gegründet haben Saint Jean d'Acre?  

481.        Die alten Chroniken sind gegliedert durch sich wiederholende Natur-Ereignisse: Himmelserscheinungen wie Kometen und Meteoriten, Sonnenfinsternisse, Blutmonde, Erdbeben, Überschwemmungen und Gewitter. Dazwischen erzählen sie - wie die heutigen Zeitungen - von Unglücksfällen und Verbrechen. - Wir haben das schon erwähnt.

482.        Als Beispiel seien aus einer alten Schwyzer Chronik die Ereignisse zum Jahr 1020 AD wiedergegeben: Eine brennende Fackel, so groß wie ein Turm, fiel vom Himmel. Das Meer überlief und ertränkte viele Städte und Dörfer. Eine große Teuerung und Hungersnot kamen. Zuletzt starben mehr Leute an der Pestilenz als übrigblieben (sic!). Ein Heilbrunnen in Lothringen enthielt für einige Zeit Blut statt Wasser. – Weshalb diese schrecklichen Dinge „1020“? Nun, in diesem Jahr wurde Hildebrand, der mittelalterliche Heiland geboren.

483.        "1531" soll es nach den Chroniken ein furchtbares Erdbeben in Lissabon gegeben haben: 15'000 Häuser und 300 Kirchen seien zerstört worden. - Die Aufklärer am Ende des 18. Jahrhunderts erinnerten sich an die Katastrophe. Also erfanden sie ein weiteres schreckliches Erdbeben in Lissabon "1755". Dieses Ereignis soll den Optimismus der aufklärerischen Literaten erschüttert haben

484.        Allbekannt ist die Geschichte von Hannibal und seinen Elefanten: Wie soll es jenem Feldherrn aus Karthago gelungen sein, eine ganze Herde von Elefanten von Nordafrika über Spanien, Südfrankreich und die Meeralpen nach Italien zu führen? - Das Einzige, was stimmt, ist der Name des Anführers: Hannibal heißt übersetzt Neapel. - Aber Neapel steckt auch im Wort Elefant. – Und der Vater des Elefanten-Feldherrn hieß Hamilkar, was "Caesar-König" bedeutet.

485.        Wir bleiben für einen Augenblick bei Hannibal. Der Kriegerfürst fiel also mit seiner Armee in Italien ein und schlug die Römer vernichtend bei Cannae in Apulien. Dieser Ort enthüllt Kanaan. – Nach diesem Sieg zog Hannibal sonderbarerweise nicht in das Heilige Land, sondern lagerte in Capua. Aber CAPUAM enträtselt sich als CARPTUM, was geschwächt, entkräftet, ausgezehrt bedeutet. - Man versteht also, weshalb die siegreichen, aber geschwächten Karthager nachher die Römer nicht mehr bedrängen konnten.

486.        Bei dieser Gelegenheit: Karthago, CARTHAGINEM enträtselt sich als CR(S)T(M) + GNM = GENEREM, also Christi Geschlecht. – Roms Todfeind war ebenso christlich wie die Stadt am Tiber. Deshalb brauchte es auch drei Kriege, um den Stadtstaat in Nordafrika vollständig zu besiegen.

487.        Schon vor Hannibal soll ein König Pyrrhus von Epirus in Griechenland mit einem Heer, verstärkt durch Elefanten, über die Adria nach Unteritalien gekommen sein und dort die Römer besiegt haben – ebenfalls ohne Folgen für die Letzteren. - Gab es in Nordgriechenland früher Elefanten? – Im Mittelalter hätten auch Karl der Große und später Friedrich II. von Hohenstaufen Elefanten und andere exotische Tiere durch Norditalien geführt.

488.        Im "Dreißigjährigen Krieg" soll Deutschland unsäglich gelitten haben. Die meisten Städte sanken in Schutt und Asche, und die Bevölkerung wurde dezimiert. Doch zur gleichen Zeit habe der erwähnte Kupferstecher Matthäus Merian seine Ansichten der deutschen Städte geschaffen. Auf diesen Bildern sieht man wohlgebaute Städte mit gut genährten Ratsherren und ihren Frauen im Vordergrund. - Von Zerstörungen oder von Not ist nichts zu sehen. - Wir haben es schon gesagt: Der Dreißigjährige Krieg ist eine gewaltige Geschichtserfindung, kurz vor 1800 geschaffen.

489.        Wir bleiben noch einige Zeilen beim Dreißigjährigen Krieg. Dieser dauerte genau 27 Jahre (wenn man von den dreijährigen Friedensverhandlungen absieht) und soll wie schon gesagt furchtbar gewesen sein, mit Grausamkeiten nach und nach. - Aber wie viele Ereignisse der alten Geschichte muß man hier nach einer literarischen Vorlage suchen. Und man findet sie: Es ist der Peloponnesische Krieg von Thukydides. Das Werk jenes angeblich griechischen, in Wirklichkeit lateinischen Autors erfreute sich in Europa großer Beliebtheit. - Und was man schätzt, ahmt man auch nach.

490.        Wenn man sich in die Einzelheiten der alten historischen Überlieferung vertieft, so erkennt man darin eine monumentale und gleichzeitig absurde Pseudo-Geschichte. Es verwundert, daß diese noch heute geglaubt wird. - Die Historiker verschweigen ganz einfach die großen Widersprüche in jenen Historien. - Und besonders ignorieren sie die dünne Quellenbasis.

491.        Über die Absurditäten der alten Geschichte könnte man allein ein dickes Buch zusammenstellen. - Da steht zum Beispiel in einer alten Chronik, der römische Kaiser Antonius Pius sei am Verzehr von zuviel Alpkäse (!) gestorben sei! – Und Kaiser Caracalla habe sich in Tübingen (!) eine Residenz erbauen lassen und deutsche (!) Leibwächter angestellt, die er gut bezahlte.

492.        Ebenfalls absurd, aber sympathisch finde ich eine Notiz des „mittelalterlichen“ Chronisten Salimbene von Parma. Dieser schrieb an einer Stelle, er habe heute zum erstenmal Ravioli (!) gegessen: Das zeige ihm, wie raffiniert die heutigen Zeiten geworden seien, gegenüber der bescheidenen Lebensweise der Vorfahren.

493.        Ein anderes Beispiel aus einer Chronik: Der Wasserturm in der Reuss in Luzern sei etwa „600 vor Christus“ (!) errichtet worden. - Von einer Stadt Luzern ist dabei nicht die Rede. - In der gleichen Chronik wird erzählt, Trier sei die älteste Stadt Deutschlands. - Das glaubt man, denn nach der alten Theologie steht die göttliche Trinität = Trier am Ursprung der menschlichen Kultur.

494.        Einzelheiten der erfundenen Geschichte sind oft erbärmlich gestrickt. Sie verraten eine hanebüchene Entstehung. - Beispielsweise gibt es einen griechischen Kirchenvater namens Gregor von Nazianz. Dieser Theologe befaßte sich besonders mit der Fleischwerdung Christi. Dazu muß man nicht dessen Texte studieren: das enthüllt schon der Beiname NAZIANZ = französisch naissance = Geburt (Christi). - Und sein Geburtsort soll AZIANZ gewesen sein. - Man ließ also bloß das N im Namensteil fallen!

495.        Die obige Geschichte läßt sich ergänzen: GREGOR von Nazianz hatte einen Bruder, der ebenfalls Kirchenvater war und GREGOR von Nyssa = novus = naissance = Geburt hieß. - Beide lehrten also das Gleiche, nämlich die Fleischwerdung des Heilands. - Später wurden die beiden Gregor mit dem bereits genannten oströmischen Kirchenvater Basilius der Große von Caesarea zu einer Dreiheit vereint. Denn die drei Theologen beschäftigten sich besonders mit dem Dogma der Trinität.

496.        Die Geschichte geht noch weiter: Die drei kleinasiatischen Kirchenväter nennt man die drei Kappadokier. - Der lange Name der antiken anatolischen Provinz CAPPADOCIAM enthüllt weitere Elemente ihrer Theologie: In CAPPA = S.PA(ULUM) steckt der heilige Apostel Paulus. Und DOCIAM verrät lateinisch docere = lehren. - Die großen Drei aus jenem Land lehrten also den richtigen, den paulinischen Glauben. - Und Paulus stammte aus Kilikien, damit aus Kappadokien.

497.        Ein anderes offenkundiges Beispiel dafür, wie ein Name ein Ereignis verrät, findet sich in der Geschichte der Kreuzzüge. Dort soll "im Jahre 1187 AD" Sultan Saladin das Kreuzfahrerheer in Galiläa vernichtend geschlagen haben. - Nun, SALADIN = CLDM verrät lateinisch CLADEM, clades = Niederlage. - Wie der Name, so die Tat!

498.        Manchmal lohnt es sich, die pseudogeschichtlichen Dinge genau zu studieren, um offenkundige Abstrusitäten zu entdecken. - So soll es im hohen Mittelalter einen Kaiser Friedrich Barbarossa aus dem Geschlecht der Hohenstaufen gegeben haben. - Dieser kommt auch in Grimms Märchen vor als König Rotbart. – Der Name verbirgt das lateinische Wort TEMPERAMENTUM für Temperament, hier als Jähzorn zu interpretieren. – In der Tat war Barbarossa ein Wüterich; er zerstörte auf einem Italien-Zug "1162" die Stadt Mailand. - Auch Rom wollte Friedrich I. "1167" erobern. Allerdings vertrieb die Pest den Herrscher aus der ewigen Stadt.

499.        Doch früh übt sich, wer ein Städte-Zerstörer werden will: Schon als Kind von sieben Jahren (!) soll Barbarossa als Herzog von Schwaben die Stadt Zürich erobert und zerstört haben! - Eigentlich ein Wunder, daß Mailand und Zürich wieder auferstanden sind!

500.        Bekannt ist der Gemeinplatz, wonach man im Mittelalter glaubte, die Erde sei flach. - Daran erinnern noch Ortsnamen wie Finistère = finis terrae = End der Welt. - Doch die Krümmung der Erde war schon früher bekannt. - Die Alten waren nicht dumm.

501.        Im Mittelalter wurde angeblich gestritten, ob der Philosophie oder der Theologie der Vorrang gebühre. Die Analyse zeigt, daß die Geschichte zuerst die Magd der Theologie war. - Die drei in der Renaissance fixierten Sprachen Lateinisch, Griechisch und Hebräisch dienten ursprünglich ausschließlich sakralen Zwecken. - Die Heilige Schrift ist in jenen drei Sprachen aufgezeichnet worden, die erklärenden Werke der Kirchenväter ebenfalls. - Es gab keinen Unterschied zwischen heiliger und weltlicher Literatur.

502.        Das Gleiche gilt für die Kunst: Wer alte Gemälde betrachtet - gleichgültig ob Personen, Landschaften oder Stilleben - erkennt darin christliche Motive, oft ganze Glaubensbilder. - Das letzte Abendmahl und die Mona Lisa von Leonardo da Vinci genießen noch heute religiöse Verehrung.

503.        Die orthodoxen Wissenschaftler sehen meistens nur den dargestellten Vordergrund eines alten Kunstwerks, nicht den gemeinten religiösen Hintergrund. – Da gibt es beispielsweise das berühmte Gemälde von Velasquez „Die Übergabe von Breda: Ob sich jene holländische Stadt einmal nach einer Belagerung den Spaniern ergeben hat oder nicht, spielt keine Rolle. Der Maler verkleidete in diesem Historienbild in Wahrheit eine biblische Begebenheit: König Melchisedek tritt aus seiner Stadt heraus und gibt Abraham Brot und Wein, womit er dessen Oberhoheit anerkennt (Genesis, 14, 18).  

504.        Der Zweck der Geschichtserfindung war es, das Wirken Gottes, seines Sohns und des Heiligen Geists in der Menschheit aufzuzeigen. Das anfängliche Schrifttum ist historische Theologie. - Die Theologie ist die Grundlage der Natur (Scientia dei est causa rerum), erklärte der erwähnte Kirchenlehrer Thomas von Aquin mit unübertrefflicher Kürze und ebenso großer Kühnheit.   

505.        Historiker, welche zwischen Kirchengeschichte und weltlicher Geschichte unterscheiden, verstehen die Inhalte und Motive der Geschichtsfälschung nicht. - Die Theologen selber betreiben heute Geschichtsfälschung: Sie verändern die Texte der Bibel: Übersetzungen der Heiligen Schrift seit ungefähr hundert Jahren sind mit größter Vorsicht zu benutzen oder abzulehnen.

506.        Ein schlagendes Beispiel für mutwillige Textverfälschung findet sich im Buch Exodus: Moses veranstaltet, nachdem er mit Gottes Anweisungen vom Sinai hinabgestiegen war, ein Massaker unter den Israeliten: An einem einzigen Tag töteten die Leviten auf Geheiß ihres Anführers 23'000 Landsleute. - Das ist etwas viel, meinen die heutigen Bibel-Übersetzer. - Also findet man heute in den Übertragungen der Heiligen Schrift die Zahl 3000 (Exodus 32,28).

507.        Eine andere scheußliche Begebenheit wird im zweiten Buch Samuel erzählt: David erobert die Ammoniter-Stadt Rabba - bekanntlich Ravenna, wie bereits erwähnt. Die Einwohner der Stadt führte er hinaus, tötete sie und verbrannte ihre zerstückelten Leiber in Ziegelöfen. - Die Passage über das Wüten des biblischen Königs ist starker Tabak für moderne Leser. - Also mauscheln die heutigen Übersetzungen: David hätte die Einwohner von Rabba gezwungen, mit Sägen, Pickeln und Äxten zu hantieren und in Ziegelöfen (!) zu arbeiten (2. Samuel 12, 31).

508.        Die alte Literatur muß pfleglich behandelt und interpretiert werden, sonst ist sie nicht mehr zu gebrauchen. Doch oft wird dabei der Sinn verkannt oder ins Gegenteil verkehrt. Viele Personen, Länder und Geschehnisse der erfundenen Geschichte haben heute nur noch wenig mit der ursprünglichen Überlieferung zu tun.

509.        Bei den Parallelitäten haben wir darauf hingewiesen, daß die Jesus-Geschichte eine Variante der Geschichte von Julius Caesar darstellt – oder umgekehrt. - Wer also Caesar nur als Feldherr und Politiker sieht, versteht die Doppelgestalt nicht. - Francesco Carotta hat dies in seinem genialen Buch War Jesus Caesar? von 1999 dargestellt.

510.        Im Rom der späten Republik ist die Geschichte von Spartakus angesiedelt. Diese handelt bekanntlich von ein paar Gladiatoren, die in Capua in Kampanien einen Sklaven-Aufstand gegen die Römer anzettelten. - Die Anhänger des Spartakus waren zuerst siegreich, wurden danach aber geschlagen und die Überlebenden hingerichtet. – Beiläufig: Hat jemand die Abstrusität thematisiert, wonach 6000 (!) Sklaven längs der Via Appia zwischen Rom und Neapel ans Kreuz geschlagen wurden? – Doch eben lese ich im römischen Geschichtsbuch, daß Octavianus Augustus nach seinem Sieg über Pompeius ebenfalls 6000 Sklaven habe kreuzigen lassen.

511.        Der Kommunismus hat sich der Spartakus-Sage angenommen und als antikes Beispiel eines Aufstands der Arbeiter und Proletarier stilisiert. Der Kreuzestod der Sklaven aber beweist, daß wir es hier mit einer christlichen Legende zu tun haben: Spartakus ist ein vorchristlicher Heiland. - Der Name jenes Sklavenanführers ist von Sparta abgeleitet. Jene griechische Militärstadt heißt übersetzt Heiliger Vater, also Papst. - Und der Peloponnes, auf welchem jener Ort angesiedelt ist, bedeutet Insel des Papstes.

512.        Auch die Einteilungen der Epochen weisen auf einen religiösen Ursprung hin: Die göttliche Trinität von Vater, Sohn und heiligem Geist findet sich wieder in der Einteilung der Geschichte in Altertum, Mittelalter und Neuzeit. - Sogar die Archäologie folgt mit den angeblichen Epochen Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit diesem Schema.

513.        Die alte Geschichte vor dem Ausgang des 18. Jahrhunderts ist erfunden. Aber in den fiktiven Geschichten scheinen manchmal ein paar reale Ereignisse durch. - Beispielsweise ist die Geschichte des Königs Salomon und dessen Reichtum auf dem Hintergrund der Entdeckung und Kolonisierung der Neuen Welt zu sehen. Das beweisen die Anspielungen auf die spanische Silberinflation in der Bibel. - König Salomon wollte seine Tributzahlungen nur in Gold erhalten, weil Silber fast nichts mehr wert war (1. Könige, 10,21).

514.        Die Geschichten des Alten und Neuen Testaments wurden geschrieben, als die Feuerwaffen aufkamen: Die Trompeten von Jericho, welche die Mauern der Stadt zum Einsturz brachten, sind als Kanonen anzusehen. Hier wird auf die Geschichte von der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen angespielt. Dort kamen erstmals Kanonen zum Einsatz. - Ich schätze dieses bedeutende historische Ereignis auf das Ende der 1750er Jahre.

515.        Und hinter der fiktiven Geschichte der Kreuzzüge scheinen die Eroberungszüge westlicher Nationen, der Franken, Italiener, Katalanen und Aragonesen gegen die Levante durch. Jene kriegerischen Expeditionen sind irgendwann ab dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts anzusetzen. - Einen Widerschein der Kreuzzüge findet sich in der erwähnten Invasion der Seevölker in Ägypter.

516.        Einen Kreuzzug gab es auch schon in der Antike: Dort finden wir den Zug der Argonauten unter ihrem Anführer Jason = Jesus. - Aber jene Sage gehört mitnichten ins Altertum, sondern ins Mittelalter: Hinter den Argonauten = Aragon + nautae = Seefahrer verstecken sich die seefahrenden nordspanischen Aragonesen.

517.        Die Punischen Kriege der alten Römer widerspiegeln die Bedrohung der westlichen Mittelmeerländer durch die nordafrikanischen Sarazenen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. - Noch heute sieht man überall an den Küsten des nördlichen Mittelmeers, in Spanien, Südfrankreich, Italien, Korsika und Sardinien die Ruinen von alten Wachttürmen – oft Genueser Türme genannt. Diese hatten den Zweck, die Anwohner vor den Seeräubern aus Nordafrika zu warnen.

518.        Vor zwanzig Jahren entdeckte ich die einheitliche und umfassende alte Namengebung Europas. Dabei ergab sich: Die alte Religion hatte den Vesuv als Mittelpunkt. - Deshalb ist dort das Heilige Land zu suchen, wie schon gesagt.

519.        Wer weiß heute noch, daß Bischof, französisch évêque, italienisch vescovo ganz einfach "Vesuv-Priester" bedeutet? - Von einer alten Namensschöpfung und einer Vesuv-Religion aber will die etablierte Wissenschaft und die Kirche nichts wissen. - Lieber beschäftigt man sich mit kleinen Sächelchen, statt mit den wahren Ursprüngen.

520.        Der Vesuv und Pompeji ist das wichtigste Thema der Vorgeschichte. Wir wüßten gerne das genaue Datum des Vesuvausbruchs, der Pompeji zerstörte. – Die historische Bedeutung jener Katastrophe ist nämlich größer als das Ereignis selber. Das Vesuv-Ereignis bedeutete einen Wendepunkt von der alteuropäischen Religion und Kultur zur Neuzeit.

521.        Sowohl Fomenko wie ich haben uns ausgiebig mit der Stadt am Fuße des kampanischen Vulkans befaßt und kommen zum Schluß: Pompeji war ein altchristlicher Wallfahrtsort, der alle Annehmlichkeiten für die Pilger anbot. Dazu gehörten auch Bordelle. So war der Ort zugleich ein Sündenbabel. - Pompejis Zerstörung durch einen Ausbruch des Vesuvs galt in Europa deshalb als gerechte Strafe für die Abkehr von Gott. Sodom und Gomorra, Avignon, Babylon und Ninive sind verschiedene Namen für den gleichen Ort.

522.        Die Geschichte der Medizin bestätigt das sündige Pompeji: Lateinisch Syphilis (S.PLM > S.NPLM) bedeutet „heiliges Neapel“. – Die Franzosen kennen die Krankheit seit Anbeginn ihrer Sprache als „mal de Naples“. – Und das deutsche Wort für Syphilis, nämlich Lues = (V)LSM = Volusium bedeutet Vesuv.

523.        Das Vesuv-Ereignis ist in der Anfangszeit der Druckkunst zu sehen. – Es gibt nämlich schon ein gedrucktes Flugblatt in Deutsch von „1632“: Die FeurEyferige Zorn Ruthe Gottes auff dem brennenden Berg Vesuvio in Campania. – Der moralische Zeigefinger ist schon im Titel enthalten. – Die großen Religionen der Folgezeit betonten die Sittlichkeit und verdammten die Sünde.

524.        Gleich wichtig ist ein von dem neapolitanischen Jesuiten Giambattista Mascolo „1632“ herausgegebenes Werk De incendio Vesuvii 1631. Darin beschreibt der Autor einen Ausbruch vom „16. Dezember 1631“. – Das Datum ist selbstverständlich falsch, aber die beiden Bilder mit Vogelschauen der Gegend um den Vesuv vor und nach dem Vulkanausbruch beschreiben das wahre Ereignis, welches Pompeji zerstörte. – Die deutsche und die lateinische Flugschrift entsprechen sich.

525.        Die konventionelle Geschichtswissenschaft speit Gift und Feuer über das deutsche Flugblatt und das Werk des Italieners über die Vesuv-Eruption von „1631“. Der Grund ist klar: Man will auf Teufel komm raus an dem unsinnigen Datum der Zerstörung von Pompeji in einem phantastischen Jahr „79 nach Christus“ – also vor 2000 Jahren - festhalten.

526.        Das Vesuv-Ereignis wurde nachgeahmt. So soll es in der Ostsee, vor der Insel Usedom, eine Stadt namens Vineta gegeben haben. Diese sei ob des Hochmuts und der Verschwendung ihrer Bürger vom Meer verschlungen worden. – Noch heute höre man zuweilen die Glocken jenes verschwundenen Orts im Meer erklingen.

527.        Es gab auch ein alpenländisches Pompeji: „1618“ – kurz vor Beginn des Dreissigjährigen Krieges – soll das reiche, aber sündige Städtchen Plurs im damaligen Graubünden, heute in Italien, durch einen Bergsturz verschüttet worden sein. Nur der Kirchturm sei, mehrere hundert Schritte versetzt, aufrecht stehengeblieben. – Ähnlich wie in Vineta hätte man später die Glocken jenes verschwundenen Orts bergen können. – Einen Campanile gibt es im Gebiet von Piuro – Plurs, aber das untergegangene Städtchen hat man nicht gefunden.

528.        Neben dem Vesuv ist auch der Ätna auf Sizilien zu erwähnen. Auch dieser spielte eine herausragende Rolle in der Phantomgeschichte. Beispielsweise soll der Vulkan "1683" den ganzen Osten Siziliens verwüstet haben. - Und nebenbei: AETNAM (S)TNM) bedeutet Satan!

529.        Zur gleichen Zeit wie Pompeji entdeckte man – angeblich in einem Urwald (!) - Paestum südlich von Salerno, mit den drei dorischen Tempeln. - Bewunderer der klassischen Antike wie Goethe und später der englische Dichter Samuel Rogers besuchten deshalb neben Pompeji jenen "griechischen" Ort. - Aber wir wissen bereits: Paestum und die übrigen Tempel Süditaliens gehören in die Epoche der Kreuzzüge.

530.        Die wahre Geschichte entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aber die Geschichtswissenschaft hat sich nie von der anfänglichen literarischen Geschichtserfindung gelöst. Sie schuf geglättete, vordergründig plausibel erscheinende Darstellungen einer fiktiven Vergangenheit. Dabei wurden die Widersprüche, Absurditäten, Leerzeiten der Vorlagen ignoriert oder verniedlicht.

531.        Große Historiker des 19. Jahrhunderts, hier seien nur Leopold von Ranke, Jules Michelet und Theodor Mommsen genannt, verarbeiteten sowohl wahre wie falsche Geschichte. - Die heutigen Historiker machen es genauso. - Und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden pseudogeschichtliche Dokumente hergestellt. - Wir haben schon darauf hingewiesen.

532.        Es gibt Ausnahmen. Der französische Geschichtsschreiber Hippolyte Taine schrieb 1858: „Meiner Meinung nach begann die Geschichte vor fünfzig Jahren“ (À mon avis l’histoire est née depuis cinquante ans). – Ahnte jener Geschichtsforscher etwas von einem Geschichtsbruch?

533.        Die heutige wissenschaftliche Geschichtsdarstellung fußt noch immer auf der literarischen Historiographie der Anfänge, garniert mit den fiktiven Dokumenten der Großen Aktion. - Noch mehr: Die Geschichtserfindung war eine creatio ex nihilo, eine Schöpfung aus dem Nichts. Daraus ist innerhalb von wenigen Generationen eine riesige Masse an Schrifttum entstanden.

534.        Manchmal frage ich mich, wenn ich mich in einzelne Passagen der alten Geschichte vertiefe, von woher denn die gelehrten Schreiber und Wissenschaftler das große Wissen haben, das sie dort ausbreiten. - In den ältesten Büchern findet es sich jedenfalls nicht. Die Antwort ist einfach: Aus einzelnen Zeilen machte man ganze Seiten, aus einzelnen Kapiteln ganze Bücher. - Deshalb sind die Geschichtsbücher über das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit so umfangreich.

535.        Man ist geneigt, das gesamte alte Schrifttum zu verwerfen: Wenn der Kaiser keine Kleider anhat, kann er auch keine Fetzen tragen. Das monumentale Geschichtsbild, welches uns präsentiert wird, gleicht einer Vogelscheuche mit zerlumpten Kleidern.

536.        Die universitären Wissenschaften, die sich mit der Geschichte der Menschheit und der Erde beschäftigen, sind in Dogmatismus und Orthodoxie erstarrt und in einer ausweglosen Lage, einer Aporie gefangen. - Unentwegt suchen konventionelle Historiker das Bild der alten Zeiten zu erhellen. Aber diese Epochen bleiben dunkel und verworren; Klarheit ist nicht zu gewinnen.

537.        Aber man darf nicht vergessen: Auf der ganzen Welt gibt es Tausende von bezahlten Staatsangestellten – Professoren, Archäologen, Archivare, Bibliothekare und Geschichtslehrer – welche das unmögliche Bild der Vergangenheit vertreten. Diese Leute haben begreiflicherweise kein Interesse, daß sich daran etwas ändert. Also wird weiterhin eine Geschichte gepredigt, die es nicht gegeben hat. – Es ist gleich wie mit den bestallten Pfarrern und Priestern: Wer gibt schon freiwillig ein gutes Aus- und Einkommen auf?

538.        Mit der Geschichte ist es wie mit anderen Wissenschaften: Nicht die Leute sind das Problem, sondern die staatlichen Institutionen, welche den universitären, den akademischen Historien-Murks am Leben erhalten und fortführen.

539.        Die Geschichtswissenschaft lebt in Symbiose mit der populären historischen Kultur. Diese ist letztlich verantwortlich, daß der Kampf gegen den Geschichtsglauben ein Kampf gegen Windmühlen ist. - Die literarische Ausgestaltung der Geschichte begann im frühen 19. Jahrhundert mit historischen Romanen.

540.        1820 veröffentlichte Sir Walter Scott in England den Roman "Ivanhoe", der unglaublich einflußreich war und die gesamte Ritterromantik begründete.

541.        Das Altertum wurde zuerst 1834 mit "Die letzten Tage von Pompeji" von Edward Bulwer-Lytton bedacht.

542.        Das Bild von der angeblichen Völkerwanderung prägte 1876 der Roman "Ein Kampf um Rom" von Felix Dahn.

543.        Aus dem 20. Jahrhundert sei das ungemein erfolgreiche Sachbuch eines Werner Keller von 1955 erwähnt: "Und die Bibel hat doch recht". - Ich war anfänglich ebenfalls von dem Bestseller begeistert, bevor ich die Geschichtskritik kennenlernte. - Heute sage ich: Und die Bibel hat doch nicht recht".

544.        Aus archäologischen Entdeckungen machten gewiefte Schriftsteller richtige Buch-Knüller. - Die folgenden Titel eines deutschen Autors, der unter dem Pseudonym C.W. Ceram schrieb, sprechen für sich: "Götter, Gräber und Gelehrte. Roman der Archäologie." - "Enge Schlucht und schwarzer Berg. Entdeckung des Hethiterreichs." - "Der erste Amerikaner".

545.        Hinzu kommen heute die zahllosen Bücher, Hefte, Filme, Videos und Fernsehformate mit pseudohistorischen Stoffen - von Simson und Dalila, den Makkabäern, Alexander dem Großen über Attila, Karl den Großen, El Cid, Robin Hood, Richard Löwenherz, die Jungfrau von Orléans, Kardinal Richelieu und die drei Musketiere bis hin zu den neuzeitlichen Herrschern Ludwig XIV. von Frankreich, Heinrich VIII. von England, Katharina die Große, Friedrich der Große von Preußen und Napoleon. – Hier eine Zwischenbemerkung: Fällt niemandem auf, daß nur Persönlichkeiten der fiktiven Geschichte das Attribut groß tragen?

546.        Gewisse Fernseh-Journalisten haben die alten Chroniken gut durchforstet. Sie wissen von historischen Natur-Katastrophen, von denen ich noch nie gehört habe; etwa einer Jahrtausend-Flut „1342“, einem Dürre-Sommer „1540“ und einem Eis-Winter „1708/09“.

547.        Der Monumentalfilm Kleopatra mit Richard Burton und Elizabeth Taylor stellt symbolhaft die ganze erfundene Geschichte dar: ein laut tönendes, farbenprächtiges und übertriebenes, dabei unwahres und letztlich langweiliges Historien-Gemälde. – Die beiden Hauptdarsteller hätten ihren Whisky besser aus modernen Gläsern statt aus antiken Trinkgefäßen kredenzt!

548.        Besonders die Archäologie wartet ständig mit großen und noch größeren Sensationen auf. Schließlich steht sie unter ständigem Druck, ein phantastisch aufgeblähtes Bild der vorzeitlichen Kultur zu rechtfertigen. - Beispielsweise wurde vor kurzem in der rumänischen Walachei ein Fürstengrab entdeckt. Prompt behaupteten die Archäologen, sie hätten dort das Grab des Hunnenkönigs Attila entdeckt. – Und eben lese von einer anderen Entdeckung: Bei Baiae, westlich von Neapel, im Gebiet der Phlegräischen Felder, habe man im Meer die Villa von Marcus Tullius Cicero gefunden – nach über 2000 Jahren!

549.        Auch die Engländer sind stolz auf ihre mittelalterliche Geschichte. Unter den Helden, denen Shakespeare Tragödien widmete, figuriert König Richard III., gefallen in der Schlacht bei Bosworth "1485", nachdem er ausgerufen hatte: „Ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!“ - Dieser Phantom-König erfuhr 2012 seine Auferstehung, als man bei Grabungen in den Fundamenten eines alten Franziskaner-Klosters in Leicester glaubte, dessen sterbliche Reste gefunden zu haben. - Also bekam der legendäre Richard von Plantagenet in jener Stadt ein Gedächtnis-Zentrum.

550.        Die Bronzescheibe von Nebra in Mitteldeutschland, der Keltenfürst von Glauberg in Hessen und eine eiserne Hand vom Bielersee in der Schweiz sind nur einige der neuesten marktschreierisch veröffentlichten archäologischen Funde in Europa - selbstverständlich immer mit angehängten Jahrzahlen.

551.        Man vergesse nicht die Höhlenbilder in Nordspanien und Südfrankreich. - Ende des 19. Jahrhundert wurde die bebilderte Höhle von Altamira bei Santander in Spanien entdeckt, 1940 die Höhle von Lascaux in der Dordogne und 1994 die Grotte von Chauvet im Var – letztere beide in Frankreich. - Höhlen faszinieren offenbar, weil man dort glaubt, näher bei den Ursprüngen unserer Existenz zu sein. - Nicht von ungefähr mußten wir uns in der Schule zuerst mit "Höhlenbewohnern" beschäftigen.

552.        Schaut man sich die Höhlenbilder von Lascaux und Chauvet an, so denkt man unwillkürlich an die Malerei des frühen 20. Jahrhunderts, an Franz Marc und den Künstlerkreis des Blauen Reiters. - Auch an Chagall wird man erinnert. - Vor allem sollen diese Felsbilder unglaublich alt sein: Wurden zuerst 10'000 Jahre genannt, so ist man heute bei 35'000 Jahren angelangt. - Die bebilderten Höhlen haben eines gemeinsam: Sie sind nicht mehr öffentlich zugänglich. So hemmt man die Kritik an diesen modernen künstlerischen Schöpfungen.

553.        Die genauen Zeitangaben der Historiker und Archäologen, dazu die sensationelle Aufmachung, gaukeln Wissen vor und unterdrücken Zweifel. - Der dümmste Gelehrte kann punkten, wenn er nur ein paar Jahrzahlen aus altersgrauen Zeiten von sich gibt.

554.        Es ist schwer, gegen die pseudohistorische Dauerpropaganda anzukämpfen. - Deshalb eine grundlegende Feststellung: Es besteht kein Zusammenhang zwischen einem Bodenfund, einem Kunstwerk, einem Bauwerk und einer bestimmten Epoche, noch weniger einem Datum oder einem historischen Ereignis. - Und nochmals: Das Dunkel der Geschichtsnacht läßt sich nicht aufbrechen.

555.        Römische Säulen und tempelähnliche Gebäude gibt es heute überall auf der Welt. - Wer wollte sie einem „Römischen Reich" und einer alten Zeit zuweisen? – Vor Jahrzehnten gab es ein Buch über den Staat der Hellenen von heute: „Griechenland ohne Säulen“. – Richtig, ohne Säulen wäre das Land besser dran!

556.        In der Nähe von Regensburg steht die Walhalla, ein falscher Tempel in dorischem Stil. - Wenn man nicht wüßte, daß der Bayerische König Ludwig I. diesen monumentalen Bau errichten ließ, würde man ihn wahrscheinlich für "klassisches Altertum" halten.

557.        Ohne eine radikale Kritik an der Geschichte und Chronologie kommt die Wissenschaft und die Kultur nicht weiter. Alles andere ist Treten an Ort. - Man muß bei der Geschichte verfahren wie mit allen Dingen, denen man im normalen Leben begegnet: Ein gesunder Verstand, eine kritische Grundeinstellung schützt vor der unreflektierten Übernahme von Pseudowahrheiten und hilft Lügen zu durchschauen.

558.        Die alte Geschichte kann bleiben, auf ihr gründet unsere heutige Kultur. - Wir verwerfen auch nicht die Märchen der Gebrüder Grimm oder Gustav Schwabs "Die schönsten Sagen des klassischen Altertums", weil ihre Inhalte fiktiv sind.

559.        Bedenklich allein sind der historische Festkalender und die religiöse Verklärung von pseudogeschichtlichen Ereignissen. Wie viele angebliche Schlachten aus dunkler Zeit werden in europäischen Landen jährlich gefeiert? - Niemand unterscheidet zwischen Dichtung und Wirklichkeit.

560.        Es gab keine Magna Charta Libertatum in England „1215“, keine Schlacht auf dem Eis des Peipus-Sees "1242" zwischen Alexander Newski und den Rittern des Deutschen Ordens und keine Schlacht auf dem Amselfeld „1389“ zwischen Serben und Osmanen.

561.        Sowohl der Gallierkönig Vercingetorix und der Germanenfürst Hermann der Cherusker, gleich wie Jeanne d’Arc in Frankreich, Skanderbeg in Albanien, Wilhelm Tell in der Schweiz und Hiawatha in Nordamerika sind Sagenfiguren.

562.        Die alte, die erfundene Geschichte, ist eine Aufeinanderfolge von Kriegen, Aufständen, Terror und Greueltaten. - Die wahre Geschichte - das 19., 20. und das jetzige 21. Jahrhundert - stellt im Grunde ebenfalls eine Aneinanderreihung von Kriegen, Terror, Unterdrückung und sonstigen Greueln dar. - Schon Voltaire sagte richtig: „L’histoire n’est que le tableau des crimes et des malheurs“ (Die Geschichte ist ein einziges Bild von Verbrechen und Unglück).

563.        Wir können also getrost auf den Horror verzichten, den uns die falsche Geschichte vorsetzt. Mit dem nachweisbaren menschlichen Elend der letzten zweihundert Jahre haben wir genug zu tun.

564.        Also lassen wir zum Beispiel die vielen Massenmorde, von denen die erfundene Geschichte durchzogen ist. - Die Sizilianische Vesper im Spätmittelalter und die Bartholomäusnacht in Paris in der frühen Neuzeit müssen uns nicht weiter beschäftigen. - Und wer hat die antike "Vesper von Ephesus" erfunden, bei welcher der schon erwähnte König Mithridates von Pontus im westlichen Kleinasien an einem Tag 80'000 (!) Römer habe ermorden lassen?

565.        Die Vernichtungszüge gegen die Albigenser im Südwestfrankreich des angeblichen Hochmittelalters sind als blutrünstige historische Phantasien anzusehen. - Das gilt auch für die morgenländische Geschichte: Dort wird unter anderem erzählt, daß die Mongolen "1258" Bagdad eroberten und in der Stadt mit der Menge der Geköpften eine Schädelpyramide aufgerichtet hätten.

566.        Vor kurzem habe ich wieder ins Geschichtsbuch hineingeschaut und von einem König Karl VIII. von Frankreich erfahren. Dieser trug den Beinamen "der Höfliche" oder "der Freundliche". - Aber auf einem Feldzug nach Italien "1494" eroberte Karl nicht nur Rom und Neapel. In Ligurien nahm er die Stadt Rapallo bei Genua ein und tötete dabei alle Einwohner, Männer, Frauen und Kinder. - Eine solche abscheuliche Tat soll einen freundlichen und höflichen Herrscher kennzeichnen!

567.        Wir vergessen nicht den bereits behandelten Massenmord von Moses an den Israeliten. Der Geschichtskritiker erkennt in jenem düsteren Ereignis eine Parallele zur Geschichte des oströmischen Kaisers Justinian: Dieser ließ während dem sogenannten Nika-Aufstand in Konstantinopel an einem Tag angeblich 30'000 Menschen in einer Pferderennbahn umbringen. – Das Massaker habe ein gotischer (!) General namens MUND (= montem = Berg) ausgeführt. – Wir erinnern uns: Moses gab den Mordbefehl als er vom Berg Sinai hinabstieg.

568.        Auch hat bislang niemand den neuzeitlichen Hexenwahn kritisch angegangen. Dabei ist offensichtlich, daß dies eine im deutschen Sprachbereich erfundene barocke Gewaltphantasie darstellt, die den Leuten Angst einjagen wollte. - Keine einzige Frau wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt! – Wie konnte es soweit kommen, daß man einen solchen offensichtlichen Humbug unwidersprochen übernahm? – Beiläufig soll erwähnt werden: Hexe (h/CSM = ha/CASAM) bedeutet das Haus.

569.        Als junges Gemüt haben mich die auf barocken Gemälden dargestellten Grausamkeiten eigenartig beschäftigt. Ich nenne das "Martyrium des heiligen Laurentius", das "Martyrium der heiligen Agatha" und das "Martyrium des heiligen Bartholomäus". - Schrecklich, was die christlichen Glaubenshelden ertragen mußten! - Wenn es nur wahr wäre!

570.        Die schlimmsten grausamen Bilder finden sich in der französischen Froissart-Chronik. Die Miniaturen von der Eroberung Roms durch die Vandalen und von der Hinrichtung des englischen Adeligen Hugh le Despenser sind ganz einfach schlechter, auf Mittelalter gemachter Geschmack.

571.        Da gilt es zu wissen, daß gleichzeitig mit diesen grausamen Schilderungen und Bildern die Geistesbewegung der Aufklärung über Europa zog. - Offenbar herrschte damals ein Gegensatz zwischen Hell und Dunkel - wie in den Gemälden.

572.        Sogar im päpstlichen Rom soll der Irrglaube gewütet haben: Im Jahre "1600 AD" verbrannte man dort angeblich einen Gelehrten namens Giordano Bruno. Was dieser behauptete, war allerdings unglaublich: Die Erde sei nicht das Zentrum des Weltalls. Und die katholischen Dogmen der Dreifaltigkeit und des Abendmahls seien nichtig. - Was bezweckte man mit einer solchen hirnrissigen Legende, die sicher erst kurz vor 1800 oder sogar noch später erdichtet wurde?

573.        Wir müssen zuerst einmal die Dinge überlegen, bevor wir sie als gegeben annehmen. - Für die Betrachtung der Vergangenheit ist eine Art emotionale Evidenz nötig: Man muß spüren, was möglich und was unmöglich ist. - Vor allem ist zurückzuweisen, was dem gesunden Menschenverstand und der Natur widerspricht.

574.        Im Deutschland der 1850er Jahre entstand ein Streit unter dem Namen Köhlerglaube und Wissenschaft. Es ging darum, ob die Religion oder die reale Materie die Oberhand hätten. - Heute würde ich sagen: Soll die historische Theologie gelten oder die real faßbare und plausible Geschichte?

575.        So gut wie Hannibals Alpenüberquerung mit Elefanten ins Märchenreich gehört, so ist Alexanders Zug nach Indien und Zentralasien völlig unglaubwürdig. - Und die Auferstehung des Heilands ist Glaubenssache.

576.        Über die auf den Tag genauen Zeitangaben in der alten Geschichte kann man nur den Kopf schütteln. - Was haben wir zum Beispiel davon, wenn man uns erzählt, daß der römische Dichter Ovid genau "am 20. März 43 vor Christus" in Sulmona in Mittelitalien geboren sei?

577.        Übrigens soll Ovid in der Verbannung gestorben sein. - Merkwürdig viele Persönlichkeiten der erfundenen Geschichte erlitten dieses Schicksal; zum Beispiel neben Ovid auch Thukydides, Demosthenes, Seneca, Epiktet und später Dante Alighieri.

578.        Wer will wissen, ob "am 3. August 431 AC" eine Sonnenfinsternis in Athen stattgefunden habe? - Der Geschichtsschreiber Thukydides beschreibt dieses Naturereignis als Auslöser eines Krieges zwischen Athen und Sparta.

579.        Und da so viel von dem angeblich griechischen Thukydides die Rede ist: Sein Name entpuppt sich als lateinisch TESTUDINEM, was Schildkröte heißt. – Was steckt dahinter? Nun, der Mauerring des alten Athens zeichnete die Umrisse einer Schildkröte. Die sogenannten Langen Mauern im Südwesten gegen Piräus bildeten den Hals und den Kopf des Tieres. – Zudem prägten Athen und die zur Stadt gehörige Insel Ägina neben Münzen mit dem Bild einer Eule auch solche mit einer Schildkröte.

580.        Die großen Kriege der Vorzeit hatten meistens eine Frau zum Anlaß. Schon die Genesis begann mit einem Zwist zwischen Adam und Eva. Und der Trojanische Krieg hat bekanntlich die Entführung der Helena als Vorgeschichte. – Aber auch Julius Caesar und Markus Antonius entzweiten sich wegen Kleopatra. – Und der römische Geschichtsschreiber Titus Livius erzählt uns, wie der Raub der Sabinerinnen durch die Römer zu einem Krieg zwischen Rom und den benachbarten Sabinern führte.

581.        Als letztes soll das erste pseudohistorische Ereignis erwähnt werden, das auf den Tag genau vor ungefähr 3300 Jahren stattgefunden haben soll: Bei einem Ort Kadesch in Syrien, sei es "am 12. Mai 1274 vor Christus" zu einer Schlacht zwischen dem König der Hethiter und dem ägyptischen Pharao gekommen. – 15 Jahre später hätten die Kontrahenten einen Friedensvertrag unterzeichnet. - Eine Kopie jenes Dokuments kann man heute am UNO-Hauptsitz in New York bewundern!

582.        Die Schlacht bei Kadesch = Kastell ist sicher eine kirchliche Erfindung. Denn 2 mal 666 Jahre danach, also im Jahr 44 nach Christus, wurde Petrus der erste Papst in Rom. - Und der Ort des Kampfes war beim Fluss Orontes = Rhone = Rotten = Roten. – Auch Moses schlug bekanntlich mit dem Pharao von Ägypten eine Schlacht am Roten Meer.

583.        Für das Mittelalter hatte man besonders viel Zeit zur Verfügung. Also erfanden die Geschichtsschreiber zum Beispiel einen Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. - Dieser Krieg fand unter den Auspizien des Heilands statt: Die wichtigste Schlacht, die in jenem Krieg geschlagen wurde, war Crécy = Christus.

584.        Der Mensch erschafft die Geschichte. Deshalb ist auch die Naturgeschichte ein von Menschen geschaffenes Konstrukt. - Das gilt besonders von der Erdgeschichte: Die Eiszeiten, die Millionen Jahre Entwicklung der Erde, die Entstehung der Gebirge und so weiter sind nicht mehr als Hypothesen und teilweise zu widerlegen. - Aber man wisse: Auch in der Geologie waltet die göttliche Trinität mit den Epochen Erdaltertum, Erdmittelalter und Erdneuzeit.

585.        Fazit: Die Geschichte des Menschen und die Geschichte der Natur bleibt uns verschlossen. Lassen wir die alte Geschichte deshalb in den Büchern ruhen; sie soll uns nicht mehr stören!

586.        Eine alte Chronik berichtet, daß sowohl der Ostgotenkönig Theoderich, genannt Dietrich von Bern, wie Herzog Berchtold von Zähringen, der Gründer der Stadt Bern, nach ihrem Tod in den Schlund des Ätna geworfen wurden. - Dort tun diese Phantom-Gestalten niemandem mehr etwas zu leide! – Mit dem letzten Zähringer verfuhr die Geschichtsdichtung noch strenger: Man habe schon zu seinen Lebzeiten auch seine Kinder vergiftet!

587.        Vor zehn Jahren habe ich ein Buch über "Historische Denkmäler in der Schweiz" geschrieben. Darin erkannte ich den Denkmal-Wahnsinn ab dem beginnenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhundert als einen Teil der historischen Psychopathologie. Und besonders interessant: Die Mehrheit der bedeutenden Denkmäler wurden für Personen und Ereignisse aus der erfundenen Geschichte errichtet: für Wilhelm Tell, für Arnold von Winkelried, für die Reformatoren Calvin und Zwingli.

588.        Die Denkmäler für die Kriege und Schlachten des 20. Jahrhunderts stellen ein besonderes Kapitel dar. - Beispielsweise wurden in Frankreich nach 1918 sage und schreibe 30'000 (!) Kriegerdenkmäler errichtet - im ganzen Land und in den kleinsten Orten. - In Italien war es ähnlich.

589.        Hier gilt es zu entgegnen: Denkmäler ersetzen nicht die Notwendigkeit, selber zu denken. - Weil dies nicht geschah, kam es zwanzig Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem darauffolgenden Denkmal-Wahn zu einem neuen Weltenbrand.

590.        Eben habe ich gelesen, daß es allein in Frankreich 26 Reiterdenkmäler für die legendäre Jeanne d'Arc gibt. - Wozu dieser bizarre historische Götzen-Kult in unserer Gesellschaft? – Das erinnert an die vergangene Sowjet-Union: Dort gab es zehntausende Lenin-Statuen und -Büsten.

591.        Man hört überall den Spruch: Die Geschichte lehrt, daß die Menschen nichts daraus lernen. - Ich stimme zu, aber zähneknirschend.

592.        Vom Auto-König Henry Ford ist die Bemerkung überliefert: Geschichte ist Müll (History is bunk). - Richtig, allzuviel ist ungesund!

593.        Nietzsche schrieb 1874 eine kluge Betrachtung "Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben". Das will heißen: Der Historismus ist abzulehnen. Wir sollen es seinlassen, zu viel über Vergangenes wissen zu wollen.

594.        Der Geschichtskundige stellt fest, daß die Allgemeinheit schon nach wenigen Jahrzehnten bedeutende Ereignisse vergißt. - Wer weiß noch etwas über den Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939? - Und wer erinnert sich an den Koreakrieg zu Beginn der 1950er Jahre oder an die Invasion des Iraks 2003? - Das Vergessen ist größer als das Wissen.

595.        Also kommen wir zu jener dem bereits erwähnten „antiken“ Philosophen Sokrates zugeschriebenen Erkenntnis: Ich weiß (nur), daß ich nichts weiß. - Man könnte auch sagen: Es ist besser, nichts zu wissen, als sich mit Geschichtsschrott abzugeben.

596.        Schließlich gilt es zu gestehen: Ignoramus et ignorabimus = Wir wissen es nicht und werden es nie wissen.

597.        Und wie steht es mit den Anfängen der Menschheit, mit der Erdgeschichte und dem Ursprung des Universums? - Hier kann man mit dem Philosophen Ludwig Wittgenstein aus der Mitte des 20. Jahrhunderts antworten: Worüber man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen.

 

30.9.2025

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Parallelitäten in der erfundenen Geschichte

Genesis: Kain tötet seinen Bruder Abel.

Rom zu Beginn der Königszeit: Romulus tötet seinen Bruder Remus.

Genesis: Zwist zwischen Abraham (= Vater von Rom) und Lot. - Letzterer zieht ostwärts.

Spätrom: Zwist zwischen Konstantin dem Grossen und Licinius. - Letzterer zieht ostwärts.

Genesis: Ein Feuer zerstört die Zwillingsstädte Sodom und Gomorra.

Rom zur Königszeit: Der Vesuv zerstört die Stadt Alba oder Neapel (= Pompeji), und ein Feuer verheert gleichzeitig Rom.

Genesis: Abraham will seinen Sohn Isaak auf einem Altar opfern. 

Argonautenzug: Agamemnon will seine Tochter Iphigenie auf einem Altar opfern.

Exodus: Auszug der Juden aus Ägypten zum Berg Sinai (= Vesuv).

Römische Republik: Auszug der Plebejer zum Heiligen Berg (= Vesuv).

Exodus: Auszug der Juden aus Ägypten über das Rote Meer nach Galiläa (= Gallien).

Julius Caesar: Auszug der Helvetier über den Roten Fluß (= Rotten, Rhone) nach Gallien.

Troja hat sieben Könige.

Rom hat sieben Könige.

Ruth: Raub der Töchter von Siloh (SILO = S(C)L = SICILIA)

Titus Livius: Raub der Sabinerinnen.

„Um 1200 AC“ wird Troja von den Griechen = Franken erobert.

„1202 – 1204 AD“ wird Konstantinopel von den Franken = Griechen erobert.

Ende der römischen Königszeit: Junius BRUTUS befreit Rom von der Tyrannei.

Ende der römischen Republik: BRUTUS befreit Rom von der Tyrannei des Julius Caesar.

Die Babylonier = Gallier erobern „587 AC“ Jerusalem.

Die Gallier erobern „387 AC“ Rom.

Der Assyrerkönig Pul belagert Jerusalem, wird aber durch eine Seuche vertrieben.

Kaiser Friedrich Barbarossa belagert Rom, wird aber durch eine Seuche vertrieben.

REZIN (RCM), der König von Syrien, belagert zusammen mit Remalja, dem König von Israel, das judäische Jerusalem vergeblich (2. Könige 16).

Illa, ein Vertrauter des spätrömischen Reichsverwesers RICIMER (RCM), belagert vergeblich Byzanz (Konstantinopel).

SAUL vernichtet die Priesterschaft des Höhenheiligtums von Nob. 

SULLA vernichtet die Priesterschaft des Höhenheiligtums von Praeneste.

Sulla zerstört „82 AC“ Praeneste.

Papst Bonifaz VIII. zerstört „1298 AD“ Palestrina, das antike Praeneste.

SAUL tritt freiwillig von seinem Königtum zurück.

SULLA tritt freiwillig von seinem Königtum zurück.

Der athenische Herrscher SOLON tritt nach Erfüllung seiner Aufgaben freiwillig zurück.

SULLA tritt nach Erfüllung seiner Aufgaben freiwillig zurück.

SULLA tritt nach Erfüllung seiner Aufgaben freiwillig zurück.

Kaiser Diokletian tritt nach Erfüllung seiner Aufgaben freiwillig zurück. Seine Altersresidenz ist SALONA.

Tanaquil = TRANQUILLA, die Gattin des römischen Königs Tarquinius Priscus war von edlem Geblüt und sehr herrisch.

Galla Placidia = PLACIDA, die Mutter des spätrömischen Kaisers Valentinian III. war von edlem Geblüt und sehr herrisch.

Der Aufstand des Spartakus in Unteritalien dauerte 73 - 71 AC.

Der Aufstand der Juden in Palästina dauerte 71 - 73 AD.

Die Römischen Herrscher Pompejus, Caesar und Crassus beschliessen ein Triumvirat

Die Gallischen Herrscher Orgetorix, Dumnorix und Castigus beschliessen ein Triumvirat.

Julius Caesar hat eine Affäre mit Kleopatra, einer Königin aus dem Osten.

Kaiser Aurelian entführt Zenobia, eine Königin aus dem Osten, nach Rom.

Julius Caesar segelt über die Adria = das gallische Meer nach DALMATIEN.

Jesus Christus segelt über den See Genezareth = das galiläische Meer nach DALMANUTA (Markus-Evangelium).

Julius CAESAR vollbringt Wunder.

Jesus vollbringt Wunder.

Jesus und Julius CAESAR vollbringen Wunder.

Basilius der Grosse von CAESAREA vollbringt Wunder

Julius Caesar ist der Gründer des Römischen Reiches.

Jesus ist der Gründer der römisch-katholischen Kirche.

Julius Caesar wird durch eine Stichwaffe getötet.

Jesus Christus wird durch eine Stichwaffe getötet.

Julius Caesar wird durch eine Stichwaffe getötet.

Kaiser Aurelian wird durch eine Stichwaffe getötet.

JULIUS Caesar wird durch eine Stichwaffe getötet.

Kaiser JULIAN wird durch eine Stichwaffe getötet.

Jesus reinigt den Tempel in Jerusalem von Händlern.

Hildebrand = Gregor VII. reinigt die römische Kirche von Elementen, die mit kirchlichen Ämtern Handel treiben.

Julius Caesar hat in Pompejus dem Grossen einen Nebenbuhler. Dieser wird enthauptet.

Jesus Christus hat in Johannes dem Täufer einen Nebenbuhler. Dieser wird enthauptet.

Julius Caesar ist der Begründer des römischen Reiches.

Jesus Christus ist der Begründer der römisch-katholischen Kirche.

JOSUA (= JOU/AN) erobert das heilige Land KANAAN = Kampanien.

Karl von ANJOU erobert das heilige Land KAMPANIEN.

Josua erobert Jericho, wobei Trompeten erwähnt werden.

Alexander der Grosse erobert Tyrus, wobei Trompeten erwähnt werden.

Das Königreich Israel von Salomon besteht aus zwölf Stämmen. 

Konstantin der Grosse teilt das Römische Reich in zwölf Diözesen ein.

Der Assyrerkönig PHUL > TUL (TL) verheert Israel.

Der Hunnenkönig ATTILA (TL) verheert das Römische Reich.

In Israel und Juda hat der Gewaltherrscher Jehu = JAHWE = Gott den Propheten Elisa an seiner Seite.

Im Spätrömischen Reich hat der Gewaltherrscher Alarich (ALA = Gott) neben sich den Kirchenvater Johannes Chrysostomus.

Jehu verwüstet sowohl Juda (= Ostrom) wie Israel (= Westrom) und herrscht über beide Reiche.

Alarich verwüstet Ostrom und Westrom und herrscht über beide Reiche.

Jotam von Juda (Regierungszeit: 16 Jahre) kämpft gegen die Ammoniter.

Kaiser Domitian (Regierungszeit: 16 Jahre) kämpft gegen die Daker.

Die Juden werden aus Jerusalem weggeführt und verbringen siebzig Jahre in babylonischer Gefangenschaft.

Die Päpste werden aus Rom weggeführt und verbringen siebzig Jahre in avignonesischer = babylonischer Gefangenschaft.

In Babylon (PPL = papalis = päpstlich) oder NINIVE (NNV > VNN = AVENNO, Avignon) gab es hängende Gärten.

In der Papststadt Avignon (AVENNO = VNN > NNV) gibt es einen Garten auf einer Felsklippe = einen hängenden Garten.

Esra: Nach der Heimkehr aus der babylonischen = persischen = fränkischen Gefangenschaft veranstalten die Juden eine große Glaubensversammlung (= Konzil) in Jerusalem.

Nach dem Ende der babylonischen = persischen = fränkischen Gefangenschaft der Kirche veranstalten deren Würdenträger ein Konzil in Konstanz (vorher in PISA = PERSIA).

Alexander der Grosse zerstört am Anfang seiner Regierungszeit THEBEN, eine Stadt in seinem Machtbereich.

Karl der Kühne von Burgund zerstört am Anfang seiner Regierungszeit DINANT, eine Stadt in seinem Machtbereich.

Alarich, ein Germane, wird im Fluß Busento (PSNT = BYZANZ) begraben.

Friedrich Barbarossa, ein Deutscher, ertrinkt im Fluß Saleph (S.LP > SANCTUM NEAPOLIM, heiliges Neapel).

Der judäische König Manasse richtet in Jerusalem ein Blutbad an.

Der oströmische Kaiser Justinian richtet in Konstantinopel während des Nika-Aufstands ein Blutbad an.

Jesus hat Maria MAGDALENA als adelige Gönnerin.

Hildebrand = Papst Gregor VII. hat MATHILDE von Tuszien als adelige Gönnerin.

Antike: Der Kampf des Helden Nestor gegen den Riesen Eurythalion. Altes Testament: Der Kampf des Helden David gegen den Riesen Goliath.

Salomo hat eine königliche Freundin aus SABA.

Friedrich II. von Hohenstaufens Ehefrau ist eine ISABELLA aus England.

Friedrich II. ist eine Salomo-Parallelität.

Hadrian hatte einen geliebten Jüngling namens ANTINOUS.

Friedrich II. von Hohenstaufens Lieblingssohn hieß ENZIO.

Moses erläßt ein Gesetz auf zehn Tafeln. 

Die römische Republik erläßt ein Zehntafel-Gesetz.

Auf dem Konzil von Nikäa (Schirmherr der Versammlung ist Kaiser KONSTANTIN der Grosse) wird die Lehre des ARIUS verdammt.

Auf dem Konzil von KONSTANZ wird die Lehre von JAN HUS verdammt.

Die Namen ARIUS und JAN HUS sind ähnlich.

JULIUS Caesar besiegt die Germanen im Elsaß.

Kaiser JULIAN besiegt die Alemannen bei Straßburg im Elsaß.

Julius Caesar ist ein Sonnenkönig. Seine Mutter heißt AURELIA.

Der römische Kaiser AURELIAN erhebt den Sonnenkult zur Staatsreligion.

Kaiser Caligula mußte als Jüngling Soldatenstiefel tragen.

Kaiser Julian Apostata mußte als Jüngling Soldatenstiefel tragen.

Der tyrannische Kaiser Nero (Regierungszeit: 14 Jahre) in Westrom regierte in einem Triumvirat mit Seneca und Burrus.

Der tyrannische Kaiser Valens (Regierungszeit: 14 Jahre) in Ostrom regierte in einem Triumvirat mit Valentinian I. und Gratian.

Nero lässt 64 AD Rom zerstören. Valens lässt 364 AD Chalzedon zerstören
(300 Jahre nach Rom).

Nero wird in einer Schlacht getötet.

Valens wird in der Schlacht bei Adrianopel getötet.

Nero (NERONEM) läßt seine erste Frau Octavia wegen angeblichem Ehebruch hinrichten.

Otto III. (OTTONEM) läßt seine Ehefrau, eine aragonesische Königstochter, wegen angeblichem Ehebruch verbrennen.

Antikes Jerusalem: Herodes (HERODEM) läßt JOHANNES den Täufer enthaupten.

Antikes Rom: Nero (NERONEM) läßt den Apostel Paulus enthaupten.

Mittelalterliches Rom: Otto III. (OTTONEM) läßt den römischen Stadtpräfekten JOHANNES Crescentius enthaupten.

Spartakus und seine Anhänger werden außerhalb von Rom gekreuzigt.

Jesus von Nazareth und seine Anhänger werden außerhalb von Jerusalem gekreuzigt.

Der Feldherr des oströmischen Kaisers Justinian läßt Karthago erobern: „535 AD“.

Der Feldherr des römischen Kaisers Karl V. läßt Tunis (Karthago) erobern: „1535 AD“ = 1000 Jahre nach Justinian.

Der Ostgotenkönig Theoderich der Grosse in Italien wird am Ende seines Lebens mißtrauisch und läßt den Philosophen BOËTHIUS hinrichten. 

Der deutsche Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen in Italien wird am Ende seines Lebens mißtrauisch und läßt seinen Kanzler PETRUS von Vineis (Vinea) hinrichten.

Die antike Seefahrer-Nation PHÖNIKIEN

Der neuzeitliche Seefahrer-Staat VENEDIG

Die Perser (PRS) der Antike

Die Franken (PRC > PRS = Persien) der Neuzeit

Die Hauptstadt der Perser (PRS) ist Paris (PRS).

Der persische Königsname CYRUS = Sire

Die Anrede der fränkischen Herrscher war SIRE.

Der antike Militärstaat SPARTA (S.PTRM) = sanctum patrem = heiliger Vater (Papst) auf dem Peloponnes 

Das mittelalterliche Despotat MISTRA (MISTER = Herr, Meister) auf dem Peloponnes (Morea)

Der Peloponnesische Krieg in Griechenland endet mit einer amphibischen Operation der Athener gegen Sizilien.

Der Gotenkrieg in Italien beginnt mit einer amphibischen Operation der Oströmer gegen Sizilien.

Nach dem Peloponnesischen Krieg regieren in der Verlierstadt Athen 30 Tyrannen. 

Nach der Kapitulation und Gefangennahme von Kaiser Valerian regieren im gedemütigten Römischen Reich 30 Tyrannen.

POMPEJUS der Grosse wird nach einer verlorenen Schlacht enthauptet.

Der letzte Ostgotenkönig TEJAS = POMPEJUS wird auf dem Schlachtfeld enthauptet.

Die gemeinsame Herrschaft von Pompejus dem Grossen und Julius Caesar dauert 11 Jahre.

Die gemeinsame Herrschaft von Diocletian und Constantius Chlorus dauert 11 Jahre.

Der römische Feldherr (M)ARIUS stirbt durch einen Blutsturz.

Der Häretiker ARIUS stirbt durch einen Blutsturz.

Im Haus der Severer-Kaiser gibt es einen Bruderzwist zwischen Caracalla und Geta. Letzterer wird umgebracht.

Im Haus der Habsburger gibt es einen Bruderzwist zwischen Johann Parricida und Albrecht. Letzterer wird umgebracht.

Der Dynastiegründer Septimius Severus regiert 18 Jahre.

Der Dynastiegründer Rudolf I. von Habsburg regiert 18 Jahre.

Septimius Severus erobert am Anfang seiner Regierungszeit BYZANZ. 

Rudolf von Habsburg erobert am Ende seiner Regierungszeit BESANÇON = BYZANZ.

Konstantin der Grosse (Regierungszeit: 31 Jahre) zieht 330 AD in Konstantinopel (Neu-Rom) ein.

Der byzantinische Kaiser Heraklius (Regierungszeit: 31 Jahre) zieht 630 AD in Jerusalem (himmlisches Rom) ein.

Konstantin der Grosse erbaut Neu-Rom = Konstantinopel und begründet so das Byzantinische Reich.

Konstantin XI. (Paläologos) verliert 1453 Konstantinopel. Damit endet das Byzantinische Reich.

Romulus Quirinus, der erste römische König, wurde nach seinem Tod in den Himmel entrückt.

Konstantin der Grosse, der erste spätrömische Kaiser, wurde nach seinem Tod in den Himmel entrückt.

Der Kirchenvater Augustinus, ein Reformator des Glaubens, verfaßt eine Schrift Adversus Judaeos = Wider die Juden.

Der Reformator Martin Luther, ein Augustiner, verfaßt eine Predigt Wider die Juden und eine Schrift Von den Juden und ihren Lügen.

Der „antike“ Schriftsteller PLUTARCH.

Der Name ist identisch mit dem spätmittelalterlichen PETRARCA.

Plutarch schrieb Biographien berühmter Männer.

Der Renaissance-Schriftsteller PETRARCA.

Der Name ist identisch mit dem „antiken“ PLUTARCH.

Petrarca schrieb Biographien berühmter Männer.

„44 AC“ wird Julius Caesar, der Pontifex Maximus = Papst in Rom ermordet.

„44 AD“ wird Petrus erster römischer Papst = Pontifex Maximus.

Der makedonische König Philipp belagert und erobert „340/339 AC“ Byzanz = Konstantinopel.

Die Makedonen (Mohammedaner) kommen aus Thrakien (TRC).

Der Osmanenkönig Mohammed II. belagert und erobert „1453“ Konstantinopel = Byzanz.

Die Osmanen oder Türken (TRC) kommen aus Thrakien.

Der weströmische Kaiser Valentinian III. zahlt dem Hunnenkönig Attila Tribut, damit er nicht gegen das heilige Rom zieht.

Menachem, der König von Israel = Westrom) zahlt dem Assyrerkönig Pul oder Tul (= Attila) Tribut, damit er nicht Samaria (= Sancta Maria) angreift.

Die Thebaner erringen „371 AC“ einen großen Sieg über die Spartaner dank der sogenannten schiefen Schlachtordnung.

Ort des Geschehens: LEUKTRA

Friedrich der Grosse, König von Preussen,  erringt „1757“ einen großen Sieg über die feindliche Koalition dank der sogenannten schiefen Schlachtordnung.

Ort des Geschehens: LEUTHEN

Die Römer erleiden „214 AC“ eine verheerende Niederlage gegen die Karthager. Diese jedoch nutzen den Sieg nicht aus.

Ort des Geschehens: CANNAE = KANAAN = Kampanien

Friedrich der Grosse, König von Preussen, erleidet „1759“ eine verheerende Niederlage gegen seine Feinde. Letztere nutzen ihren Sieg aber nicht aus.

Ort des Geschehens: CUNNERS-Dorf

Im spätantiken Gallien gibt es zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gegenden die Bauernaufstände der BAGAUDEN.

Im spätmittelalterlichen  Frankreich gibt  Bauernaufstände.

Besonders bekannt ist die Jacquerie mit ihrem Anführer CAILLET.

 314 AD stirbt der französische König Philipp der Schöne

1314 AD wird im  Deutschen Reich Friedrich der Schöne zum König erkoren.