Die Viereckschanze
von
Belle-Croix
(Villars-sur-Glâne FR)

L’enceinte quadrangulaire
de
Belle-Croix
(Villars-sur-Glâne FR
)

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Vergleiche den Artikel:
Die Viereckschanzen oder
Rechteckschanzen in der Schweiz

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Die Spuren der Viereck- oder Keltenschanze
im Wald von Belle-Croix (Villars-sur-Glâne FR)

Digitales Geländebild (LIDAR = light detection and ranging),
mit der Landeskarte unterlegt.

Die drei noch feststellbaren Orientierungen des Rechtecks
sind mit gestrichelten Linien angedeutet.

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Beschreibung

Diese Viereckschanze liegt auf dem flachen, bewaldeten Hügel von Belle-Croix am südwestlichen Rand von Fribourg/Freiburg, auf dem Gemeindegebiet von Villars-sur-Glâne.

Das Objekt ist seit den 1990er Jahren bekannt, wurde aber – außer vom Autor – von niemandem beachtet.

Der Sturm Lothar von Ende 1999 hat auch in dem Wald von Belle-Croix viele Bäume umgeworfen. Die Spuren des Objekts sind jedoch erhalten geblieben.

Die ursprüngliche Anlage bildete ein Rechteck mit zwei Schmalseiten, welche die gleiche Orientierung aufweisen:

Südwestliche Schmalseite: 110 Meter bei einem Himmelswinkel von ca. 155° SE

Nordwest-Seite: 150 Meter bei einem Himmelswinkel ca. 70° NE

Südost-Seite: ca. 160 Meter bei einem Himmelswinkel von 61° NE

Nordöstliche Schmalseite (approximativ): 90 Meter bei einem Himmelswinkel von 155° SE

Der Verlauf der NW- und der SW-Seite ist im Gelände für das geübte Auge gut erkennbar. Von der SE-Seite ist jedoch nur noch ein kleiner Ansatz auszumachen.

Die gegen Süden gerichtete Ecke zeichnet sich klar ab. Sie ist gegenwärtig von drei Buchen bestanden.

Die vierte Seite - gegen Osten - ist bei der Anlage eines Wasserreservoirs zerstört worden.

Von den Massen her ist die Viereckschanze von Belle-Croix grösser als etwa die Keltenschanze im Bremgartenwald westlich von Bern.

Wie jedes vorgeschichtliche Objekt steht auch die Schanze von Belle-Croix in einem vermessungstechnischen Bezug zu anderen Markpunkten. Diese erlauben es, die genaue Orientierung der Seiten zu bestimmen. - Sogar die vierte, vollkommen zerstörte Seite gegen Osten kann noch in ihrer Ausrichtung erschlossen werden.

Vor allem lässt sich die südliche Längsseite der Schanze mit einer Orientierung von 61° NE in nordöstlicher Richtung bis zum Schalenstein am Gurten und zum Markpunkt Muri-Egg weiterziehen. Damit bildet Belle-Croix einen fernen Bezugspunkt zum bekannten Doppelquadrat von Bern.

Zusätzlich finden sich in der näheren Umgebung von Belle-Croix andere vorgeschichtliche Objekte und Spuren. Diese geben weitere Hinweise und erhellen ein klein wenig die Zusammenhänge.

Neben der Schanze finden sich auffällige „Hohlwege“ mit einer Ausrichtung von ungefähr 240° SW (60° NE) entlang der Südachse der Schanze der Schanze zu bemerken. Diese lassen sich auf der ganzen Länge des Waldes von Belle-Croix verfolgen. Die Linie dieser Wegspuren trifft im Südwesten auf die Grabhügelgruppe von Matran.

Wie andere Objekte beweisen, sind diese "Hohlwege" keine Wegspuren. Es sind spitzwinklig eingetiefte Gräben, ungeeignet zum Begehen. - Über den Zweck dieser oft ausgedehnten Grabensysteme kann nur gerätselt werden.

Der große Grabhügel oder das Hügelgrab (tumulus, tertre) im Bois de Moncor, liegt kaum 700 Meter westnordwestlich der Schanze von Belle-Croix.

Die Nähe zur südlich jenseits der Glane gelegenen Glaneburg (Châtillon-sur-Glâne), über der Einmündung der Glane in die Saane, auf dem Gemeindegebiet von Hauterive ist bemerkenswert.

Ein vermessungstechnischer Bezug zur Pérolles-Burg auf dem Gebiet der Stadt Freiburg (Fryburg) ist ebenfalls vorhanden.